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MASSIV IN MENSCH – Clubber Lang (CD/Art of Fact) – Info: www.massiv-in-mensch.de Vor ca. einem Monat kam das neue Meisterwerk
der Vareler Gruppe MASSIV IN MENSCH heraus, welches seinen Namen Rocky
III entlieh, und ja, der
Bösewicht war natürlich namensgebend: Clubber Lang, der geniale
Gegner von Rocky Balboa aka Sly Stallone. Ebenso ist ein Titel nach ihm
benannt...dazu aber später. H-Punkte 5,5 [Skala 1- 6] DJHorn
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LOLA ANGST – The council of love (CD/Wannsee) – Info: www.lola-angst.com Ein erfrischendes, elektronisches Debütalbum bescheren uns LOLA ANGST- das Projekt um den ehemaligen BLIND PASSENGERS-Sänger Reiner Schirner. Zwar sind die Anleihen und Soundadaptionen an AND ONE unüberhörbar (wie z.B. die Single „Am I dead“ eindrucksvoll beweist), jedoch punktet die Band auch mit szeneuntypischen Klängen und Experimenten. Der Titelsong „The council of love“ erinnert gesanglich doch sehr an PRAGA KHAN, teils kommen auch Houseklänge zum Einsatz, was sich in diesem Fall als eine sehr nützliche Ingredenzie erweist. Mit „She`s a dark DJ“ werden LOLA ANGST sicher einen „garantierten“ Clubhit landen können, ebenso mit der Single „Am I dead“ – die Band eckt kaum an und wirkt gefällig auf Albumlänge. Trotzdem ist „The council of love“ alles andere als langweilig oder ermüdend. Ein Album, welches man sehr gut „in einem Rutsch“ anhören kann – also ein Erlebnis OHNE die Skiptaste bemühen zu müssen. Das ist ja heutzutage schon sehr viel wert, gerade bei den sogenannten „Szeneproduktionen“ aus dem elektronischen Lager. Insofern darf man gespannt sein, ob sich LOLA ANGST langfristig etablieren können. Mit diesem Album ist der Grundstein auf jeden Fall gelegt. H-Punkte 4,5 [Skala 1- 6] Le-Rav
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AND ONE – Military fashion show (MCD/Out of Line /SPV) – Info: www.andone.de Nach „Aggressor“ durfte man
regelrecht Angst haben, daß AND
ONE nach diesem grandiosen Album wieder den [Walther]Bach `runter geht,
aber nein, man verbleibt auf hohem Niveau und liefert mit „Military
fashion show“ gleich einen Mega Ohrwurm nach, der immer mehr
hängen bleibt. Wobei eins klar ist: Dieser Song ist ebenso maximal
kommerziell, was wohl grade das besondere Gespür Steve Naghavis
ausmacht: Alte Anhänger sind zufrieden und Mediacontrol schwenkt
ebenfalls ein, ganz ohne dämliche Gitarren einzubinden... Wobei,
eine Randnotiz muß sein: Bei dem Konzert im Rahmen des OrkusFestivals
stand man in der 10ten Reihe bei einigermaßen Körpergröße
wie in der 1ten, weil davor nur hüpfende [Klein-]Kinder ihr bestes
gaben, was aber nicht annähernd ausreichte...befremdlich, sicher
auch für Steve, der zwar zeitweise mal auf dieses Publikum setzte
und den dies Resultat nun auch nicht überraschen dürfte,
dessen Schau dort aber erste Sahne war: Hart, schlagbezogen, agil und
kraftvoll, fast wie in alten Zeiten, als er auch schon mit Chris Ruiz
auf der Bühne stand...man kann nur hoffen, daß mehr „alte“ Leute
AO wiederentdecken...so, Kurve kriegen, bei diesem Auftritt spielte
Steve auch das hier rezensierte Titelstück, wobei sich dort noch
nicht erahnen ließ, wie sehr es einschlägt, war der Klang
und die Abmischung live aber doch hervorragend [Im Gegensatz zu den
Livestücken der Folge-Maxi „So klingt Liebe“, Kritik
folgt...]. Also, „MFS“, dies Lied hat alles, was man von
einem AO Song heutzutage erwartet: Wiedererkennungswert vom ersten
Piepen an, treibenden Baß, perfekt eingepaßten Gesang und
verspielte Sequenzen. Einfach ein Treffer! Neben der „Club-Version“ ist
noch eine „Naghavi Re-Something“-Abmischung enthalten,
die aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Auf der Bonuskarte stehen
zwei neue Stücke, „Beauty clown“ ist in Ordnung, nervt
nicht, erinnert ein wenig an „Movie star“...wohingegen „Computer
star“ textlich einfach zu infantil-dämlich ist. Mag ja sein,
das ein positiver Gedanke dahinter stand, aber an der Umsetzung hapert´s.
DJHorn
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VERSCHIEDENE INTERPRETEN – Extended Electronics (DCD/Zoomica/SPV) Selten schafft eine Kompilation
die Aufnahmeprüfung der djhorn.de-Rezis,
sei es, weil sie einfallslos, bieder oder musikalisch von minderer
Qualität
ist. Zudem bin ich kein ausgewiesener Anhänger dieser Kompaktdisketten-Daseinsform,
weil oft nur Sachen verbraten werden, die man in ähnlicher oder
besserer Form schon auf einem Album vorfand. Zugegeben in Ordnung,
um sich als Unwissender einen schnellen Überblick zu verschaffen.
Und hier nun mal eine Ausnahme: „Extended electronics“ -
mitnichten nur, weil ich die Gelegenheit hatte, Euch am 07.Juli
2006 diese Doppel-CD im Rahmen der DEPECHE MODE-Party „SYNTHETIC
PAINkiller“ offiziell
vorstellen zu dürfen – sondern, weil hier ein besonderer
roter Faden erkennbar ist: Viele Abmischungen tragen die Handschrift
alter Maxis, mit denen in den 80er und Anfang der 90er dieses Format
erst populär wurde. Nicht absurd anders abgemischt, völlig
entfremdet chillig oder housig. Es wurden einfach nur längere
instrumentale Zwischenszenen und eine leicht veränderter Rhythmik
eingebracht, bestes Beispiel: PSYCHE – "15 minutes", gleichsam
mein Favorit dieser Scheiben. Durch diese Art und Weise fühlt
man sich zurückversetzt in gute alte Zeiten, als noch keine fachfremden
Rapper oder HipHopper Remixaufträge von namhaften Bands erhielten.
Keine Regel ohne Ausnahme, Lieder wie „Chrome“ von VNV
NATION oder auch COVENANTs „20hz“ wurden wie oben beschrieben
verwurstelt. Glänzend hingegen: [:SITD:] mit „Suffering
in solitude“, FROZEN PLASMA mit „Hypocrite“ oder
auch IN STRICT CONFIDENCE mit „Promised land“, welches
im Original im Vergleich zu den letzten VÖs von Dennis Osterhase
schon überraschend gut ist; und dies nicht NUR, weil hier eine
weibliche Stimme mitmischt, die leichte, angenehme Kost beschert. Hier
erstmals auf einem Mischer enthalten: DIE KRUPPS FEAT. DOUGLAS MCCARTHY
mit der neuen Version von „Wahre Arbeit, wahrer Lohn“,
die zuvor nur auf einem 2-Stück-Silberling „25 Jahre DIE
KRUPPS“ zur Promotion verschickt wurde bzw. auf der JubiTour
zu kaufen war. Die neue Version mit neuen, erstmalig auch deutschen
Textzeilen von NITZER EBB-Sänger Douglas McCarthy wummert präzise
kraftvoll aus den Boxen, leider stören ein wenig die bei DIE KRUPPS
mittlerweile obligatorischen Gitarrenriffs, lustig hingegen: Das Geklimpere à la
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN im Zwischenteil. Ein weiterer hier enthaltener
Track, den ich bei Erhalt der Maxi eigentlich schon rezensieren wollte,
aber es aufgrund fehlender Zeit nicht dazu kam: DRACUL – „Wähle
die Freiheit“ – hier nat. in der „Ext. Version“,
die noch mal etwas aufgebretzelt wurde. Knackige Schläge, ein
nicht zu sehr verzerrter Gesang, leicht provokante Sprachsamples: Eine
Rezeptur, mit der man Treffer landet. Für mich weit besser als
die meisten VÖs UMBRA ET IMAGOS des hier auch Hauptverantwortlichen
Mozart. H-Punkte 5,0 [Skala 1- 6] DJHorn
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FRONT LINE ASSEMBLY – Artificial soldier (CD/Metropolis) – Info: www.mindphaser.com Eine solide Scheibe bescheren uns FRONT LINE ASSEMBLY mit „Artificial soldier“. Ein Album, welches sicher (mal wieder) nicht an „Caustic grip“, „Tactical neural implant“ oder „Hard wired“ heranreichen kann, jedoch deutlich besser als die letzten Releases dieser kanadischen Band um den Österreicher Bill Leeb. Man findet sowohl gesanglich als auch stilistisch zurück zu alter Härte, verwendet schlagkräftige Drums und eingängige Melodien. „Unleashed“ und „Dopamine“ gehören zu meinen Favoriten. Warum man jedoch Jean-Luc de Meyer („Future fall“) und COVENANT-Gurke Eskil („The storm“) für zwei Songs verpflichtet hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Leider werden mir mittlerweile zu viele Songs mit dem 242-Frontmann gebracht. Hier kommt ein Nervfaktor zu Tage, den ich sonst z.B. bei Herrn Heppner verbuchen kann. Und „The storm“ klingt ganz einfach wie ein handelsüblicher COVENANT-Track – also in dem Sinne wirklich keine Innovationen. Dennoch – „Artificial soldier“ ist wieder ein gut gemachtes, solides Electro-Album mit einer Rückbesinnung auf alte Qualitäten. Ich hoffe, die Band geht weiter ihren Weg und findet irgendwann doch nochmal zu alter Stärke zurück! H-Punkte 4,0 [Skala 1- 6] Le-Rav
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SPETSNAZ – Totalitär (CD/SPV) – Info: www.spetsnaz.se Diese Kompaktdiskette kam schon
im Februar diesen Jahres heraus – wo
mir grad die Zeit fehlte, aber nun eine „Nachbetrachtung“,
die einer damaligen Rezi nicht unähnlich wäre... H-Punkte 4,5 [Skala 1- 6] DJHorn
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