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AND ONE – Bodypop (Limitierte CD/Out of line/SPV) – Info: www.andone.de Was hatte
ich nach den beiden Vorab-Maxis für eine große Erwartungshaltung
an “Bodypop“,
und, wie es kommen mußte: ENTTÄUSCHUNG! Das Album kommt lange
nicht an „Aggressor“ heran, auch nicht an die Vorab-Erzeugnisse „Military
fashion show“ und „So klingt Liebe“ [Bonusstücke!],
die ich in dieser Rezi auslasse, da sie beide vorab besprochen wurden.
Der sonst kaum zu bändigende
Charme sowie die verspielten Besonderheiten in den Arrangements fehlen
fast völlig, alles
wirkt nahezu glattgelutscht -
absolut
eingängig im negativen Sinn. Auch der Gesang ist ohne großen
Facettenreichtum und relativ schwul. Irgendwie dahingekackt. So, als
wäre Steve bei den Aufnahmen zu den Vorab-MCDs noch gut drauf gewesen
und hätte sich dann plötzlich unsterblich verliebt, um in dieser
Schnulzenstimmung 2/3 des Albums einzuspielen. Ich weiß, dies ist
ein hartes Urteil, aber man muß es vor dem Hintergrund meiner jahrelangen
Anhängerschaft sehen. Mir reicht es nicht, daß ein Album von
AND ONE hier und da „nett klingt“, ich erwarte etwas Besonderes
und nicht eine Schmuseschmonzette wie „Love you to the end“.
Wenn es Lieder in dieser Art gab, war bei Steve immer noch eine Art Augenzwinkern
dabei, ein sarkastischer Seitenhieb, eine Einschränkung. Dies fehlt
hier bei einigen Stücken leider völlig. Um die gänzlich
auf Vermutungen beruhende Geschichte weiterzuerzählen: Nach der
Fertigstellung der Langrille fiel Steve wohl selbst auf,
was für ein Weichgedöns da `rausgekommen war. Er unternahm
den Versuch, mit der pesudoharten Bonus-CD gegenzusteuern. Dies mißlang
allerdings auch. Sie wirkt bemüht, aber nicht authentisch. Ein
schwer zu erklärendes Gefühl, sowohl Text wie auch Klang sind
zu plakativ, wenn ich allein schon Stellen höre wie „Let´s
send the bombers again to Germany“ [„Kind of deutsch“]
- allein schon für das Denglisch bekommt dieses Liedchen ein „NEIN,
DANKE!“. Nur um das klar zu stellen: So ein Verriß macht
mir nicht etwa Spaß, ich müßte eher mit Tränen
der Trauer hier sitzen während ich diese Zeilen verfasse. Ich hatte
so viel Hoffnung in diese Scheibe gesetzt, ganz anders als in „Aggressor“,
die dann brillierte. Vielleicht ist es so, daß es immer anders
kommt, als man denkt. SCHADE. Nachdem ich mir nun Luft gemacht habe,
möchte
ich zum Ende hin ein paar Lieder benennen, die es mir ein klein wenig
angenehmer gestalten:
Allen voran: Der Anfang von "Master master“ [Bonus-CD] ist
genial, sei es ein Gesang mit Effekt, dort ist einzig dieses neckische
Augenzwinkern vorhanden [und nun sicher nicht, weil „fuck them
hard“ vorkommt ;) ]. Leider nur bis Steve mit dem „normalen“ Gesang
aus der Schleimkiste hervorkommt. Zudem in Ordnung: Die Einführung „Kein
Anfang“ (klingt stilistisch eher wie ein ganz altes Stück
des Erstlings „Anguish“, welch Hohn zum Rest). „Enjoy
the unkown“ hat einen sehr netten Schlag und Baßlauf, aber
ist doch zu wenig kantig für einen wirklichen Treffer. Gleiches
gilt für „Body company“, welches vor allem im Kehrreim
zu öde daherkommt. „Traumfrau“, auch so ein Halbblut.
Eigentlich gar nicht schlecht, aber es fehlt ein Tick Klasse. Würde
mich stark wundern, wenn dies kein altes Konstrukt aus der „Aggressor“-Zeit
ist. Mir
als Scheißmacho gefällt natürlich
der Endsample: „Vergiß nicht, wem Du dienst!“ :). Sehr
schön. H-Punkte 3,5 [Skala 1- 6] DJHorn
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