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FUSSPILS 11 – Elektro-Polizei (CD/SPV) – Info: www.spv.de/fusspils11 Welch eine Ehre! Ich darf FUSSPILS 11 rezensieren. Und - ja - man erwartet nun sicher einen Verriß, ein Abschlachten auf höchstem primitiven Niveau aber NEIN – so einfach ist das dann doch nicht! Die Frage, die sich mir jedoch stellt ist: Warum gibt eine FUSSPILS 11-CD, wenn die Vielzahl der Tracks auch auf ein FUNKER VOGT-Album passen würden? Beginnend mit „Feiert F11“ – unverständlicher Gesang und den Verzerrer auf 100% gestellt geht es ab auf den Brägen. Sonst ist zu diesem Klopper nix zu sagen; halt FV: 08/15-Breaks, immer der gleiche „Kick“ und die typischen Sequencer, die man von FUNKER kennt und die einem Kenner elektronischer Musik ein Kopfschütteln verpassen... „Mein kleiner Freund“ sollte wohl humoristisch an „Der Entenmann“ von der ersten Scheibe anknüpfen. Leider geht dies voll daneben. Sehr belanglos, einfach gestrickt und plätschernd geht dieser Titel an einem vorüber. Dann jedoch wird es GRANDIOS und auch ich muß dies neidlos anerkennen: „So bist Du“ (im Original natürlich von der fleischgewordenen, transsylvanischen Warze namens PETER MAFFAY) ist mit Abstand das BESTE, was ich jemals aus dem Hamelner Lager vernommen habe. Hervorragend elektronisch umgesetzt, liebevoll gestrickt und sehr angenehm gesungen von Tim Fockenbrock (RAVENOUS). Ein würdiger Nachfolger zu „Griechischer Wein“; gefällt mir „So bist Du“ sogar noch um einiges mehr! Der Track rotiert seit dem ersten Hören ständig in meinem Player und das will etwas heißen... „Kalte Herzen“ ist szenekompatible Massenware, auch wenn der Gesang hier natürlich angenehmer ist, als das typische FUNKER VOGT-Gekreische. „Seuchentod“ gefällt mir im Vergleich ein wenig mehr, trotzdem ist der Titel erneut etwas zu „fad“, wirkt sehr monton und dahinplätschernd. Negativer Höhepunkt ist dann „Bodo Ballermann“ (im Original von UDO LINDENBERG). Einen Song, den man sich hätte sparen sollen! Der Gesang ist derart schief, dass mir der Schmalz aus den Ohren quillt. Zwangsläufig kommt einem der Gedanke „Mensch Jungs, schaltet den Verzerrer BITTE BITTE wieder an!“ – aber nun wissen wir auch, dass man bei FUNKER VOGT niemals echten Gesang hören möchte! „Spielmacher“ ist FV pur, „Für immer“ ein Song aus der Abteilung „Kann ich nix zu sagen“. Mein zweiter Favorit auf der Scheibe ist „Wem“ – zumindest klanglich und gesanglich kann man sich diesen Titel sehr gut anhören. Ich frage mich jedoch die ganze Zeit, an welchen Song mich „Wem“ erinnert. Gerade die markante Strophe „Wem erzählst Du nach mir Deine Träume“ klingt verdächtig nach einem anderen, mir bekannten, Popsong. Bitte klärt mich auf!!! Erwähnenswert vielleicht noch die dritte Coverversion auf diesem Album: „Wo die wilden Rosen blühen“ – wir kennen ja noch die geschmeidige (englischsprachige) Version von NICK CAVE und KYLIE MINOGUE. Und natürlich erreichen FUSSPILS 11 nicht die Intensität dieses Vorgängers. Im Gegenteil: die Stimme der weiblichen Protagonistin klingt bisweilen etwas schief, ja fast „schlampig“ und auf die männliche Stimme hat man einen Vocoder gesetzt. Ist sicher eine Geschmacksfrage. Dennoch lobenswert, dass man keine „Haudrauf“-Version geschustert hat. Alles in allem ein sehr merkwürdiges Album mit viel zu wenigen Höhepunkten. Ebenso gibt es zu viele FUNKER VOGT-Anleihen und mit „Bodo Ballermann“ eine echte Lachnummer. Mein Vorschlag: produziert ein reines Coveralbum (Deutsche Schlager) mit Tim Fickenbrock und ich wäre euer größter Fan! Und nur wegen „So bist Du“ gibt es von mir respektable 2,5 H-Punkte! H-Punkte 2,5 [Skala 1- 6] Le-Rav Seit 1998 „wartete“ man auf
eine neue Veröffentlichung
von FUSSPILS 11, nachdem das Album „Gib ihr einen Namen“ durchaus
zu gefallen wußte, vor allem mit Songs wie „Entenmann“ und
dem total genialen „Griechischer Wein“...so dann, 2005 ist
es soweit, das Seitenprojekt von FUNKER VOGT bringt „Elektro-Polizei
(Alarm für Fusspils 11!)“ zutage. Und eins gleich vorweg:
Kann man sich seit Jahren neue Releases von FUNKER VOGT vor Einschlafgefahr
und völligem Innovationsvakuum überhaupt nicht mehr antun,
geschweige denn das Liveproletariat ertragen, bringt die „Elektro-Polizei“ wieder
ein wenig Schwung in die Sache. Ja, man kann sich diese Scheibe sogar
oft anhören und entdeckt noch neue Favoriten / Facetten, klar bemerkenswert.
Allerdings sind auch hier Totalausfällle nicht zu vermeiden, allem
voran gleich der Opener „Feiert F11!“, wo textlich anscheinend
die entrückte Realitätswahrnehmung der Jungs um Kästel
einfloß, sowie das einfach peinliche „Bodo Ballermann“:
Soll das Gesang sein? Ok Jungs, der Text stammt ja nicht von Euch, aber
wie kann man so ein Lied derart covern? Selten gab es einen Song mit
100%Skip-Gefahr. Und nein, nicht nur der Text ist bei den angesprochenen
Liedern erbärmlich, auch die Musik findet zielsicher zurück
in alte Bumm Bumm-FUNKER VOGT-fällt-nix-mehr-ein –Schiene. H-Punkte 4,0 [Skala 1- 6] DJHorn |
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PSYCHE – The 11th hour (CD/Accession/Alive) – Info: www.psyche-hq.de In schöner Regelmäßigkeit
gibt es in den letzen Jahren neue Alben von PSYCHE, aber ich werde das
Gefühl nicht los, daß der
Kult um diese Band niemals wieder die Größe der Zeit vor der
Pause erreichen wird. Irgendwie ist die Luft raus, vielleicht ist es
auch zu viel neues Material. Und dies ist kein qualitatives Urteil von
meiner Seite, die neueren CDs gefallen mir allesamt, trotzdem fragt kaum
mehr jemand nach den beiden Herren, zumindest in unseren Gefilden. Schade
schade. Auch ihr neuer insgesamt 11ter offizieller Longplayer, „The
11th hour“, hat
wieder seine Stärken, die sich sogar von denen der letzen Veröffentlichungen
unterscheiden. Das aktuelle Album ist in den DAC zwar seit ein paar Wochen
auf dem Spitzenplatz, aber dies spiegelt oftmals auch nur die Beliebtheit
oder den Kultcharakter unter den Damen und Herren DJ[ane]s wider. H-Punkte 4,0 [Skala 1- 6] DJHorn
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