Kritiken

PSYCHE - Babylon Deluxe (CD/Accession) - Info: www.psyche-hq.de

Darrin Huss und Remi Szyszka melden sich mit "Babylon Deluxe" zurück und sie setzen genau da an, wo sie mit ihrem Vorgängeralbum "The Hiding Place" aufgehört haben. 11 sehr poppige Tracks, die nun teilweise etwas minimalistischer ausgefallen sind ("X-Rated"). Ein Track wie "Final Destination" hingegen erfüllt alle "Futurepop"-Kriterien. Der Vorteil bei PSYCHE, im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Bands, liegt zweifelsohne im charismatischen Gesang von Darrin Huss, der oft an MARC ALMOND erinnert. Leider fehlt mir auf "Babylon Deluxe" der absolute Knaller, der "Hit", den ich auf "The Hiding Place" mit dem Titelstück, sowie mit "Unbreakable" und vor allen Dingen "Sanctuary" noch fand. Insofern stellt sich nach einiger Zeit eine gewisse "Gleichförmigkeit" ein, die die Tracks ein bißchen austauschbar erscheinen lassen. Nichts desto Trotz handelt es sich um ein wirklich gutes und sauber produziertes Electropop-Album, welches die Elaborate von zig Epigonen mit links in den Schatten stellt. Alles in allem eine runde Sache!


H-Punkte: 4,0 [Skala 1- 6]

Le-Rav

 



ALLIED VISION - O.S. bandwidth (CD/Intracraneal/Possession)

Hier endlich der Lichtblick meiner ersten Kollektion zu rezensierender CDs! Ein Platte ganz nach meinem Geschmack. Wuchtig im Beat und scheinbar mit Köpfchen und Liebe gemacht! Ich weiß beim besten Willen nichts Schlechtes über diese CD zu sagen, außer vielleicht, daß nur 9 Tracks drauf sind! ;o) Die Tracks sind durchweg tanzbar und gut geworden. Diese CD kann ich jedem nur ans Herz legen! Mehr möchte ich schon fast nicht sagen. Ich will die Freude und die Neugier auf den "nächsten" Song beim ersten Hören nicht mindern!

H-Punkte: 5,5 [Skala 1 - 6]

Seelenfänger

 



LIMP BIZKIT - Eat you alive (One-Track-Promo/Interscope/Universal) Info: www.limpbizkit.com

Nach längerer Pause melden sich LIMP BIZKIT mit ihrer ersten Single aus dem aktuellen Album "Results may vary" zurück. Nachdem man lange Zeit auf Suche nach einem gebührenden Ersatz für Vorzeigeklampfer Wes Borland war, scheint der richtige Ersatz nun mit Mike Smith gefunden zu sein. Obwohl Fred Durst seine Fans mit großen Umschreiben im Internet dazu aufgerufen hatte, Wes Borland zur Rückkehr zu bewegen, möchte sich dieser lieber eigenen Projekten widmen. Auch Dino Cazares, Gitarrist von Fear Factory, die sich unerwartet erst kürzlich getrennt hatten, dankte auf Anfrage Dursts ab mit der Begründung, dass ein Mitwirken bei LIMP BIZKIT einem "Karriere-Selbstmord" gleichkäme.
"Eat you alive" ist ein recht typischer LIMP BIZKIT Song. Alles, was man von LIMP BIZKIT kennt, ist auch hier weitgehend enthalten. Erinnert er doch zu Anfang an Songs wie "Hot Dog" vom letzten Album, ohne die musikalische Härte erreichen, stößt man im weiteren Verlauf auf ähnlich klingende Bridges wie aus "My Way". Der Refrain ist LIMP BIZKIT typisch ein "Auf-der-Tanzfläche-Abgehteil", wie auch schon aus "Nookie" bekannt.
Zusammenfassend ein Song mit Wiedererkennungswert, der durch Dursts Stimme sofort seiner Band zugeordnet werden kann. Wer LIMP BIZKIT mag, wird auch an diesem Song Gefallen finden, wenn gleich er alte Kaliber vom Album "3 $ Bill, Yall" meiner Meinung nach nicht erreicht.

H-Punkte: 4,0 [Skala 1-6]

Pepe

 



METALLICA - Frantic (U.N.K.L.E.-Remix) (One-Track-Promo) - Info: www.metallica.com & www.unkle.com

Nach Ablieferung des neuen Albums "St. Anger", an dem sich noch immer die Geschmäcker spalten (Rückschritt zu alten Zeiten? Oder Fortschritt in eine andere Richtung?) , erscheint nach der ersten Single "St. Anger" die zweite namens "Frantic". Keine geringeren als die Herren Lavelle und Shadow von UNKLE ließen es sich nicht nehmen, ihre eigene Interpretation des Songs hervorzubringen.
Schon zu Beginn des Songs kann man deutlich hören, dass es sich nicht um die Originalversion handelt. Beat, Gesang und auch der für UNKLE typische Sound geben Aufschluss auf das, was uns beim weiteren Hören erwartet. Hartgesottene METALLICA Fans werden es womöglich als Schändigung des Songs betrachten, UNKLE Fans hingegen werden hier auf ihre Kosten kommen, wobei deutlich angemerkt sei, dass "Frantic" nicht das Niveau von z.B. "Rabbit in your headlights" erreicht. Insgesamt dennoch ein gelungener Remix, der einen guten Metalsong auf eine ganz andere Musiksparte mit viel Gefühl adaptiert.

H-Punkte: 5,0 [Skala 1-6]

Pepe

 



GROOVE COVERAGE - Poison (MCD/Urban-Universal) - Info: www.groove-coverage.de

DJ Novus, seines Zeichen Mastermind von GROOVE COVERAGE, überrascht uns mit einer nicht ganz lupenreinen Coverversion des ALICE COOPER-Klassikers "Poison". Jedem Fan wird bei dieser Nachricht sicherlich das Mittagessen im Halse stecken bleiben, aber ich kann Euch Langmatten beruhigen: es hätte schlimmer ausfallen können. Sicher, der Anfang des Tracks ist austauschbar, die Vocals hätten auch nicht sein müssen, aber die Refrainspur ist wirklich erste Klasse gesungen! Danach folgt gängiger "Viva"-Trance.
Schade finde ich an GROOVE COVERAGE, dass sie bislang nur mit einer einzigen EIGENSTÄNDIGEN Single überzeugen konnten ("God is a Girl"). Bleibt also abzuwarten, ob die ewigen Coverversionen der Band nicht irgendwann untergehen, denn auch der Trend im Trance-Genre neigt sich langsam dem Ende zu! Erst dann wird man dieses Projekt wirklich beurteilen können. Das Potenzial ist mit den beiden wirklich guten Sängerinnen jedenfalls vorhanden.


H-Punkte: 3,5 {Skala 1- 6]

Le-Rav

 



GLIS - Equilibrium (CD/Alfa-Matrix)

Wenn man sich die CD von außen betrachtet, mag man glauben, man halte ein Schätzchen mit guter Musik in Händen. Doch macht man sich die Mühe sich diese CD intensiver anzuhören, stellt sich (jeden falls mir) die Frage, wer die Zielgruppe ist, die sich die Marketing-Leute des Labels ausgeguckt haben! 16jährige, hüpfende Teenies???? Vielleicht ist aber auch mein Geschmack Musik betreffend ein wenig zu verschroben?! Wer weiß es schon! Lediglich Track 1 ist ein Orginal, alle anderen Songs sind Mixe. Und auch Leute wie HAUJOBB und LIGHTS OF EUPHORIA können diese CD, in meinen Augen, nicht retten! All zu oft habe ich mich wie in einem schlechten Techno-Bunker gefühlt!
Wer EBM mag, wird diese CD, aller Wahrscheinlichkeit nach, hassen! Nur die Tracks 1 "The Falling Time", Track 6 "Hate you (HAUJOBB Mix) und Track 10 "Resolution (LIGHTS OF EUPHORIA Mix) sind hörenswert!

H-Punkte: 2,0 [Skala 1 - 6]

Seelenfänger

 



BLUR - Good song (One-Track-Promo/Parlophone/EMI) - Info: www.blur.co.uk

Mit "Good Song" liefern BLUR eine ruhige Nummer ab, die zum gemütlichen Chillen auf dem guten, alten Fernsehsessel einlädt. Dabei vermisst man beim weiteren hören aber doch einen, sich vom Rest des Songs abhebenden Refrain. Schade eigentlich, denn so hätten BLUR dem Song vielleicht noch etwas mehr Gesicht bzw. Wiedererkennungswert verleihen können. Summa summarum ein knapp überdurchschnittlicher Song, der allerdings auf die Vielseitigkeit BLURs (zum Vergleich mal "Song 2") hindeutet. Leider etwas zu eintönig auf Dauer.

H-Punkte: 3,0 [Skala 1-6]

Pepe

 



DEFTONES - Hexagram (One-Track-Promo/WEA) - Info: www.deftones.com

Schon die ersten Gitarrenklänge lassen vermuten, dass es sich um die DEFTONES handelt. Wenige Sekunden später ist es dann mit Einsatz von Chinos unverkennbarem Gesang besiegelt. Die DEFTONES bügeln hier in alter Tradition los. Wie schon bei "Be quiet and drive", "My own summer" und Vergleichbarem legt sich auch hier der unverwechselbare Sound und Stil sofort in die Ohren. Generell ein Song der härteren Gangart mit netten Zwischeneinlagen, der zum "mitdriven" auf der Tanzfläche einlädt. So würden es wohl die Herren selbst ausdrücken. Empfehlenswert, jedoch sollte man die DEFTONES mögen.

H-Punkte: 5,0 [Skala 1-6]

Pepe

 



UNDERWORLD - Born slippy nuxx (MCD/JBO/V2/Zomba) - Info: www.underworld-jbo.com

Was hat man bloß wieder aus einem "Klassiker" gemacht ? Der neue Remix von "Born slippy" (bekanntgeworden aus dem Kinoerfolg "Trainspotting") ist ein auf 4 Minuten getrimmter Radio Edit mit viel zu viel Piano-Einlagen, die zudem laut und effektarm
daher kommen. Klingt wie eine Midi-Spur des Songs, die pietätlos über das Original gepfropft wurde. Zu allem Überfluß hat man die Version auch noch ausgeblendet ! Nein, das ist mit Sicherheit kein Genuß, sondern eine "Vergewaltigung" des Originals. Schon besser gefällt mir da der "Paul Oakenfold-Mix". Eine sehr schöne zeitgemäße Bearbeitung, die zudem mehr Drive und Energie bietet. Und auch nur aufgrund dieses Remixes kann ich die 2 H-Punkte vertreten.

H-Punkte: 2,0 [Skala 1-6]

Le-Rav

 



KMFDM - WWIII (CD/Mayan/Soulfood) - Info: www.kmfdm.net

Der Trend "mehr Gitarre, weniger Elektronik" setzt sich fort. Auch KMFDM mutieren mit
jeder neuen Veröffentlichung eher zu einer "konventionellen" Rockband, die ihre Songs sparsam und gezielt mit Samples und elektronischen Einlagen verzieren. Im Vergleich zu früheren Werken wie "Nihil" oder gar "Money" fällt die Gitarrenlastigkeit besonders ins Auge. Nichts desto Trotz besitzen KMFDM nach wie vor ihren Charme. Ihre messescharfe Ironie, ein analytisches Geschick die politische Lage zu kommentieren führt bei mir nach wie vor zu einem Grinsen im Gesicht. Besonders der Opener "WWIII" oder "Blackball" wissen zu überzeugen. Die weiblichen Vocals von Lucia Cafarellis erinneren mich, in ihren stärksten Momenten, an LORD OF ACID. Eine sehr lobenswerte Beigabe zum verzerrten Gesang Sascha Konietzkos. Nichts desto Trotz ist "WWIII" ein "Rockalbum" geworden. Vielleicht will man auch in den "Sog" des MARILYN MANSON-Hypes geraten, denn Gesang und Instrumentierung ("Pity for the pious") erinnern mich oft an den verkappten Selbstdarsteller. Alles in allem wäre mir ein Erfolg KMFDM's , allein schon aufgrund der kongenialen Texte, immer noch lieber als ein weiterer Top-10-Hit von MARILYN MANSON...

H-Punkte: 4,0 [Skala 1-6]

Le-Rav

 

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