Kritiken

HAUJOBB - Polarity (CD/Metropolis)

Es gibt wieder etwas Neues von HAUJOBB! Man geht erfreulicher Weise wieder mehr in Richtung "Solution for a small planet", behält aber den Experimentierfaktor der letzten Veröffentlichung von 1999 (..."Ninetynine") bei. Die Tracks sind recht tanzbar. Sie werden sich aber wahrscheinlich in den einschlägigen Clubs wegen der verschrobenen Arrangements, die ein wenig gewöhnungsbedürftig sind, nicht durchsetzten können. Trotzdem ist das Material vorbildlich produziert. Jeder Track ist mit dem anderen durch ein kleines Zwischenspiel verbunden und bildet dadurch eine Einheit. Aktuelle Stilmittel werden gekonnt miteinander verbunden. Man findet eigentlich alles wieder was derzeit verwendet wird. Von Ambient, Breakbeats, leichte Techno Elemente oder Electro ist alles mit dabei. Der Gesang ist unverzerrt. Man wird sich diese CD sicherlich öfters mal anhören müssen, bevor man den richtigen Zugang findet. Aber es lohnt sich, denn zu entdecken gibt es immer was Neues. Anspieltipps sind: "Subsonic", "Sinus problem", "Boom operator" oder "Unseeing"

Marco

 

V.A. - ZILLO Club-Hits 6 (CD/Zillo Music Media)

Die Kult-Compilation geht in eine neue Runde. Natürlich mal wieder mit exklusiven Remixes beispielsweise von "Feierabend in Kiew" von KIEW oder "Anthem" von ASSEMBLAGE 23. PROJECT PITCHFORK ("Existence" VNV Nation Remix), AND ONE ("Panzermensch"), L’AME IMMORTELLE ("Epitaph") und DIVE ("Back to Nature") geben sich die Ehre, aber auch NEURTIC FISH ("Velocity"), S.P.O.C.K. ("Queen of Space") und IN STRICT CONFIDENCE ("Zauberschloß" Radio Mix) sind auf dem Sampler vertreten. Wie bei den meisten ZILLO-Samplern ist es auch bei diesem so, daß zwar die Auswahl oft vortrefflich ist, viele der Lieder aber schon längst bekannt und reizlos geworden sind. Auf mich wartete jedoch diesmal eine Überraschung (und auch dies ist ein Charakteristikum der Compilation), und zwar entdeckte ich auf dem Sampler ein Lied, das mir bisher vollkommen entgangen war, nämlich "My Saviour" von FLESH FIELD. Super! Die Gruppe – nach diesem einen Lied zu urteilen – spielt in etwa in der Liga von L’AME IMMORTELLE, nur ist "My Saviour" meiner Meinung nach "Epitaph" auf dieser CD jederzeit vorzuziehen. Letzter Satz zu der Scheibe: sehr nettes musikalisches Kompendium der Stücke über dem Durchschnitt der letzten Monate und vielleicht ist für den einen oder anderen eine kleine nette Überraschung dabei, so wie es sie für mich auch gab.

Marcel

 

SCHOCK – Von dir (MCD/Zeitbombe)

Es kommt eine Single-Auskopplung des Debut-Albums (vgl. April) und was wird ausgekoppelt?... Die Viva-Ballade! Bravo Jungs! Habt wohl jetzt ‘ne neue Zielgruppe vor Augen (Mädchen bis14?). Bei dem Album vor vier Monaten habe ich nochmal ein Ohr zugedrückt, da zumindest das Konzept o.k. und so manch ein Lied nach ‘ner Weile eingängig und sogar ohrwürmig war, aber daß nun die richtig peinlichen Songs auf eine Maxi kommen, dafür habe ich absolut kein Verständnis. Was kommt denn als nächstes? Der Auftritt bei einer Soap? Zumindest gehört "Von Dir" genau dahin...

Marcel

 

WELTENBRAND – In Gottes oder des Teufels Namen (CD/Nova)

Der Gesang spaltet die Schwarzen Geister. Entweder man mag ihn oder man läßt es bleiben. Die Stimmen sind mehr als alles andere reine Geschmackssache und manchmal eine Frage der Gewöhnung. Wer WELTENBRAND kennt, der weiß, was auf ihn oder sie zukommt: Schwelgen in einem Meer von Melancholie längst vergangener Tage. Klassik der etwas anderen Art. Ich verspreche eine Reise ohne Wiederkehr, denn bei diesen Klängen verliert man sich leicht. Die Luxemburger sind und bleiben einzigartig auf ihre Weise; gefühlvoll, ergreifend, bedrohlich und sanft zugleich. Neu ist auf diesem Album der Bonus-Track "The Fiddler" (vom Album "Der Untergang von Trisona"), gecovert von SPIRITUAL CRAMP. Dabei wird es technoid, aber auf einer eher niedlichen Art und Weise. Der Versuch eines Einzugs in die Clubs? Über einen Versuch geht die Angelegenheit aber nicht hinaus. Es ist auch nur schwer vorstellbar, wie die Band ihren unnachahmlichen Stil beibehalten und dabei kommerziell werden will. Aber diesem Ausrutscher stehen neun Lieder der Marke "Weltenbrand-genial-wie-immer" gegenüber. Wer will da noch meckern!? Also alle, die in irgendeiner Weise empfänglich für Neo-Folk o.ä. sind, denen sei dieses Album ans Herz gelegt, denn genau dort gehört es auch hin und dorthin wird es sich auch spielen.

Marcel

 

ABSURD MINDS - Damn the lie (CD/Scanner)

Tja, was soll ich zu ABSURD MINDS noch sagen? Einfach geil was die Jungs hier bieten. Man hat zwar die Ähnlichkeit zu den PITCHIES nicht ablegen können, aber nichts desto trotz ist ihre Musik einfach klasse. Es geht direkt mit "Creators" richtig los. Es ist tanzbar, und einen gewissen Ohrwurm-Charakter kann man diesem Stück nicht verwehren. Mit "Septic" geht's dann etwas ruhiger weiter um dann mit "Die Stimme" wieder voll Dampf abzulassen. Hier wird dann auch mal in deutsch und englisch abwechselnd gesungen. Mit "Silence (can be fateful)" folgt man dann wieder die ruhigere Schiene. Ich muß sagen, die Stücke sind abwechslungsreich und homogen angeordnet. So kann man sich das Album auch mal sehr gut in einer ruhigen Minute zu Hause anhören, ohne andauernd volles Gehämmer geboten zu bekommen. "Damn the lie" hatte ich ja bereits rezensiert. Um es noch mal zu sagen, geil! "It's up to you" dürfte man auch mal in manchen Tanztempeln zu hören bekommen, vorausgesetzt der DJ ist aufgeschlossen und gibt mal "Newcomern" eine Chance. "2 forces" ist dann etwas schwächer, wohingegen es bei "Dreary" wieder richtig die Post abgeht. "Center of life" und "Confusion" bilden dann auch den krönenden Abschluss des Albums.

Marco

 

ELECTRO SYNTHETIC REBELLION - Distorted Visions (CD/Nova)

Diese Band hält, was schon der Bandnahme verspricht. Ultraharter verzerrter Electro. Tanzbar bis in den kleinen Zeh. :WUMPSCUT: lässt grüßen. Der instrumentale Opener "On the run" geht schon mächtig gut ab. (...da wippt man schon beim schreiben mit). Was hier passiert, ist zwar alles schon mal da gewesen, aber was man hier macht, macht man gekonnt und routiniert. Obwohl dieses Werk meines Wissens das erste Release dieser Band ist. Mit "Cryogenics" folgt dann der nächste Tanzflächenfüller, der dann von "Re-animate" abgelöst wird. Alles in allem ein sehr brachiales Album. Wer auf diesen besagten Musikstil steht, wird dieses Album lieben.

Marco

 

THE NINE - Dreamland (CD/October)

Synthi-Pop at its best bieten uns hier THE NINE. Der Gesang ist mehrstimmig, die Musik ist melodiös ("Oblivious")und die verwendeten Sounds sind abwechslungsreich. Hier und da findet man ein paar dezent verzerrte Gitarren ("Control"). Die Sequenzer blubbern und wabern nur so herum. Stimmlich bewegt man sich irgendwo zwischen Martin L.Gore, und HUMAN LEAGUE. Aber trotzdem, so richtig popig ist dieses Release eigentlich gar nicht, denn es rockt eigentlich ganz gut ab, wie z.B. bei "Rage". Ein so abwechslungsreiches Synthi-Pop Album habe ich wirklich selten gehört. Es ist sehr zu empfehlen. KAUFEN,KAUFEN, KAUFEN!!! Hoffentlich wird man von dieser Band noch einiges hören. Ach so, wer den Effect bei dem dämlichen Stück von CHER oder GIGI D'AGOSTINO mag, Ihr wißt schon, den mit der Stimme, der sollte sich mal "Breeze" von THE NINE anhören. Hier hört man wie man es richtig macht.

Marco

 

THE GALAN PIXS - Acid anger again (MCD/)

Dieser Silberling macht mit folgendem Phänomen auf sich aufmerksam: die sechsfache Interpretation ein und desselben Songs! Dabei unterscheiden sich die einzelnen Tracks zum Teil sehr stark voneinander. Auf diese Weise kommen sowohl House- (2, 8) und Disko-Pop-Freunde (4) auf ihre Kosten, als auch Fans von Anushka Corazon (5) und Liebhaber der eher ruhigen Electro-Stücke (7). "The Universal Rout", jeweils auf Track-Position 3 und 6 zu finden, potenziert den ohnehin gegebenen Abwechslungsreichtum der CD. Ich empfinde beide Lieder als eher überflüssig, obwohl sie sich gut in das Gesamtklangerlebnis eingliedern lassen. Davon abgesehen wir hier dem Hörer eine Stimme um die Ohren geknallt, die noch lange nach ihresgleichen suchen wird. Summa summarum: hochgradige Abwechslung, weit gefächertes Spektrum und ein verdammt sympathische Stimme – sehr überzeugend!

Marcel

 

UMBRA ET IMAGO & TANZWUT (MCD/Spirit Production)

UMBRA ET IMAGO und TANZWUT? Doch, diese Zusammenarbeit kann sich sehen und besonders hören lassen. Aus Mozarts Feder stammen unverkennbar die Lyrics zu "Feuer und Licht", das auf der gleichnamigen Maxi vier Mal dargeboten wird. Die Musik gründen sich auf der Arbeit von beiden Bands und gesungen wird im Duett: Mozart vs. Teufel! Dieses Klangerlebnis zu beschreiben, fällt mir nicht schwer. Die typischen Elemente beider Bands vereinen sich: der kompromißlose Poet trifft auf den Dudelsackspieler und beide schaffen einen treibenden Sound. Der Titel ist ein direkter bildhafter Verweis auf den Song selbst, denn dieser scheint wirklich von Feuer und Licht beseelt zu sein,... besonders von Feuer!

Marcel

 

KRAMM - Coeur (CD/SPV/Synthetic Symphony/Danse Macabre)

Der Produzent von Bands wie ATROCITY, ILLUMINATE, SANGUIS ET CINIS, DIE SCHINDER, RELATIVES MENSCHSEIN und Songwriter von DAS ICH steht nun auch am Mikro. KRAMM heißt das neue Projekt von Bruno Kramm, das aus ihm und gleich dreifacher weiblicher Verstärkung besteht. Zwar sind hin und wieder Assoziationen zu DAS ICH erlaubt, was den Sound angeht, aber strenggenommen stehen beide Bands in künstlerischer Opposition zueinander: expressionistisches DAS ICH und Impressionismus nach KRAMM! Geschmeidige Lyrics und elektronische Klänge in Schwarzer Manier verschmelzen zu extrem tanzbaren Songs! Aber wer flotte Beats erwartet, den muß ich enttäuschen, denn dominant ist hier eher das Midtempo. "Ich wollte ein Album machen, das mich selbst aus der Lethargie rüttelt, das Kraft spendet, tanzen läßt, das schon angestaubte DarkWave Genre neubeseelt und mit einem musikalischen Selbstverständnis meiner Muttersprache paart", so Kramm selbst. Der Kritiker: interessant ist das Werk und sehr erfrischend. Aber die Stimme des Sängers empfinde ich als gewöhnungsbedürftig, wenn auch zugleich passend zur ganzen Atmosphäre der Musik. Als Songwrighter gehört Bruno Kramm wohl zu den besten, die die Szene bisher gesehen hat; als Sänger hingegen begeistert er den Hörer nicht auf Anhieb.

Marcel

 

GHOSTING - Der magische Puls (CD/Nova)

Das hat niemand auch nur zu hoffen gewagt! Die DarkWave-Götter sind wieder da und bombardieren erneut unsere Welt... Lange Zeit war es still um GHOSTING, aber musikalische Abstinenz scheint die Band nicht um ihren ursprünglichen Reiz zu bringen. Nach wie vor betören sie mit einem klassisch anmutendem DarkWave-Sound, der aber für diese Dekade kompatibel gemacht wurde. Dadurch ist die ganze Geschichte sehr tanzbar geworden. Zwar wirkt dies etwas aufgesetzt, aber das tut dem Spaß, den man an dieser Scheibe hat, keinen Abbruch. Trotzdem denke ich, daß man dieses Tuning getrost hätte weglassen können. Die Band kann sich auch ohne überflüssige Beats in die Schwarzen Herzen spielen. Mit "Ricky's Hand" geben die DarkWaver ein exzellentes Coverstück zum Besten, aber dies ist nicht der Aufhänger des Albums. Ihre eigenen Stücke wie zum Beispiel "Todesengel" demonstrieren die Eigenständigkeit der Band und zeigen, daß der (mehr oder minder) klassische DarkWave noch lange nicht tot ist!

Marcel

 

FLESH FIELD - Belief Control (CD/Trisol/Matrix Cube)

Dieses Mal liegt die aktuelle Veröffentlichung der Amerikanischen Band FLESH FIELD in meinem Player. Stilistisch bewegt man sich im L'AME IMMORTELLE Umfeld. Wer diese Band mag, wird sich bestimmt auch an FLESH FIELD gewöhnen können. Musikalisch ist man ein wenig härter, aber im Gesang unterscheidet sich nichts. Mann und Frau wechseln sich ab. Wobei die männlichen Vocals, wie man sich denken kann, meistens verzerrt sind. Im Gegensatz zum letzten Release "Viral Extinction" ist man hier etwas brachialer und rhythmischer geworden. Anleihen an WUMPSCUT, LEATHER STRIP oder ähnlichen Bands sind nicht von der Hand zu weisen. Wenn Die Junge Frau (...Rian Miller) nicht singen würde, wäre das ganze noch etwas besser ausgefallen. Ich finde halt nur, daß in solche Musik kein Frauengesang gehört (...übrigens genau wie bei L'AME IMMORTELLE). Aber das ist wie immer Geschmackssache. Rein hören kann man sicherlich mal. Zu empfehlen wären dann "Serene Image", "The truth within" oder "Disillusion".

Marco

 

THE SECOND SIGHT - From the dark into the sun (CD/Zomba)

Das mir hier vorliegende aktuelle Album von THE SECOND SIGHT ist das bisher beste Album der Band. Es wirkt ausgereift und relaxt. Geboten wird Syntih-Pop vom Feinsten. Von tanzbaren Stücken bis Balladen ist alles mit dabei. Der Gesang ist meisterhaft, Gitarren werden eingesetzt oder es wird mit Dance-Elementen gespielt. Für Abwechslung ist also gesorgt. Das gesamte Album wirkt aktuell, und doch verleugnet man nicht die Wurzeln der 80er. "From the dark into the sun" hätte durchaus Chancen, sich in den Charts zu etablieren, wenn man nur genug Werbung machen würde. Anspiel Tips sind "Pain in me", "Face to face", "Your picture" oder "now". Aber eigentlich ist das komplette Album hörenswert.

Marco

 

STATIC X - Black and White (MCD/Warner Rec.)

"Black and White" ist stilistisch ein bißchen melodischer, als man es von STATIC X von ihrem Debütalbum "Wisconsin Death Trip" gewohnt ist, was aber nichts Schlechtes bedeutet! Ich kann leider anhand dieser Promo-CD, die ich in den Händen halte, nicht erkennen, ob ein neuer Produzent die Finger im Spiel hat, aber diese Maxi ist wohl eher massenkompatibel produziert worden. Aber auf dem neuen Longplayer sollen auch wieder Lieder ala "I´m with stupid" oder "Push It" zu finden sein, daher macht diese Maxi für Industrial und Nu-Metal-Fans auf jeden Fall Lust auf mehr!

Nomad

 

DIE HAPPY - One million times (MCD/BMG)

35 Grad im Schatten. Sommer, Sonne, Strand, Meer und alles was sonst noch zu einem typischen Sommer gehört. In den Medien herrscht das große Sommerloch. Und wie steht´s in der Musikbranche? Sommerhits am Fließband. Was macht da eine Band, die bekannt für ihre Snowboarderhymnen ist? Da gibt´s viele Möglichkeiten, viele Gute und noch mehr schlechte. Und eben so eine wählten auch DIE HAPPY. Sie gingen hin, machten einen ruhigen Song und hofften, abermals vergeblich, auf einen Hit. "One million times" ist ein nichts sagender Song, der einen weder zum Lachen, noch zum Heulen bringt. Da retten auch die vier verschiedenen Versionen des Stückes nichts, den gleich klingen sie allemal. Und auch die Unplugged Version von "Supersonic speed" ist kein Rettungsanker. Hm. Wozu dient diese Maxi also? Ich denke, Zeitvertreib für die Band. Vieleicht auch für die Fans. Und für das große Warten auf den Winter und auf die nächste Hymne. Na dann, Ski heil!

Nesty

 

WHEATUS - A little respect (MCD/Sony)

Uns klingt wohl allen noch "Teenage Dirtbag" in den Ohren. Diesen Track, den alle am Anfang cool fanden und mittlerweile zum großen Gähnen oder zum entnervten Abschalten des Radios aufruft. Dies scheinen jetzt wohl auch die Leute von Sony begriffen zu haben und schmissen den nächsten Song auf den Markt. Und siehe da. Wieder mal ein Gute - Launesong und was zum Mitsingen. Nicht zuletzt, weil der Track noch allen 80ies Fans und fleißigen Radiohörern bekannt sein dürfte. Es handelt sich um ein Cover des gleichnamigen ERASURE Hits. Viel verändert wurde da nicht, nur eine Prise typischen Wheatusstyle untergemischt und fertig ist er - der neue Song. Genau das Richtige für den Sommer. Wenngleich man diesen Track auch schon auf dem Album findet, was ja nun wesentlich früher aufgenommen wurde. Aber die Marketingexperten von Sony haben das schon richtig gemacht...packten sie doch sicherheitshalber noch die Liveversion von "Teenage Dirtbag" drauf, um sicherzustellen, daß es auch die Leute wirklich kaufen. So was ist doch immer ein kleiner Anreiz. Aber das soll uns ja nicht interessieren. Für alle die auf Gute - Launesongs und was zum Mitträllern stehen ist dies wirklich eine empfehlenswerte MCD.

Nesty

 

WEEZER - Hash pipe ( One track/ Motor)

Ich muß zugeben, daß ich weder ein Fan, noch ein sonderlicher Experte bin, wenn es um WEEZER geht. Bis jetzt sagten mir vieleicht gerade mal ein, zwei Stücke der Band zu und das war´s dann auch schon. Warum also gerade ich eine Kritik schreiben sollte? Ganz einfach: Ich habe drum gebeten, da ich der Überzeugung bin, daß es bei einer Rezension nicht nur um fundiertes musikalisches oder bandtechnisches Wissen geht, sondern eine solche auch alleine aufgrund einer individuellen Meinungsäußerung Daseinsberechtigung erlangt. Meinen Geschmack haben WEEZER mit "Hash pipe" nun wirklich getroffen. Drei Minuten und fünf Sekunden lang versetzt mich dieses Lied in eine andere Sphäre und ich spüre den unweiglerlichen Drang zum Tanzen. Vom mitträllern mal ganz abgesehen. Genau das ist einer dieser Songs, die genau den entsprechenden Nerv treffen und die ich wohl kaum so schnell vergessen werde. Kurz, kraftvoll und aussagekräftig sollte ein guter Song sein. Genau das ist "Hash pipe". Und das macht ihn für mich zu etwas Besonderem. Ob das jetzt Gründe sind, diesen Song zu kaufen? Keine Ahnung. Aber anhören sollte man ihn auf jeden Fall mal. Was dann geschieht, ist - eine individuelle Sache!

Nesty

 

:WUMPSCUT: - DJ dwarft one - Deliverance (MCD/Connected)

Gut, jeder hat die Aktion des "Satanspaars von Witten (Daniel und Manuela Ruda)" mitbekommen. Und es hat auch wohl jeder bei einer der zahlreichen Reportagen über eben dieses Psycho-Paar gesehen, daß an ihrer Wohnungstür ein Schild mit "Kadaververwertungsanstalt Bunkertor 7 Dachau" hing. Aber daß das dann wieder diverse Journalisten auf den Plan bringt, daß :WUMPSCUT: automatisch eine Satanisten-Band sein muß -sie wurden sogar als "Black-Metal-Band" deklariert-, ist mal wieder typisch für Yellow-Press-Journalismus. Zugegeben, der Text des Liedes "Bunkertor 7" ist nicht der harmloseste, wie zum Beispiel der Ausspruch: "Denn hier ist Dein Ende und ich werde es lieben, zu weiden Dich aus, am Bunkertor 7". Aber das heisst ja noch lange nicht, daß jeder, der diese Musik hört, direkt zum Messer greift und sein Gegenüber mit 66 Messerstichen zu Grunde richtet!!! Die Zusatztracks "Ruda" und dem namenlosen Track 5, der eigentlich nur ein Zusammenschnitt von TV-Reportagen ist, befassen sich mit eben diesem Thema, aber das Lied "Deliverance" sollte ja eigentlich Hauptthema dieser Kritik sein. Nun denn, Rudy Ratzinger hat sich mal wieder Mühe gegeben und meine Neugier auf das voraussichtlich im Oktober erscheinende, fünfte Album geweckt, da "Deliverance" nicht nur soundtechnisch hervorragend gemacht ist. Auf dieser "Strictly limited edition", die hier vor mir liegt, sind ausserdem noch drei Mixe enthalten, die aber allesamt keinen Gesang enthalten - Schade auch! Für alle, die es bis dahin nicht mehr abwarten können, und nicht vorhaben, einen bestialischen Mord zu begehen, lohnt es sich auf jeden Fall, diese MCD zu kaufen!

Nomad

 

TECHNOIR - Requiem (MCD/Bloodline/Connected)

Als erstes offizielles Lebenszeichen der Formation TECHNOIR um Sängerin Julia Beyer sowie SynthMan Steffen Gehring komt am 27.08.01 ihre Vorab-MCD "Requiem" des folgenden Longplayers "Grouundlevel" an´s Licht der Musikwelt.
Nicht zum ersten Mal beweist BLOODLINE mit ihrem neuen Signing des Duos TECHNOIR, daß sie immer wieder begabte Newcomer aus der Masse des Angebotes herausfiltern und fördern.
Produziert von Olaf Wollschläger (u.a. MELETRON / KLIRRFAKTOR) kann die Vorabmaxi zum demnächst erscheinenden Album "Groundlevel" bereits voll überzeugen. Die vier Tracks beinhalten dabei drei Versionen des Titelstückes "Requiem" und eine Remixversion von "Growing", welches sich im Original auf der CD wiederfinden wird. Die gefühlvolle Stimme Julia Beyers, begleitet von den Synthi-Pop-Arrangements Steffen Gehrings, macht "Requiem" direkt zu einem Ohrwurm. Tanzflächenorientierter, aber auch bedeutend monotoner und technoider zeigt sich der Trancemix. Ebenfalls integrierte wurde der Album-Mix , der einen etwas variierten Baßlauf aufbietet. Der als Bonus enthaltene Melancholy-Mix "des Stückes "Growing" ist ebenso seichte Synthi-Pop-Kost, die direkt ins Blut geht. Wer auf diesen Musikbereich abfährt, sollte sich diese MCD unbedingt besorgen und sich schon jetzt auf "Groundlevel" freuen!

DJHorn

 

VNV NATION - Genesis.0 (2Track/Mindbase/Dependent)

Ganz frisch aus dem Briefkasten: Der Vorbote des neuen VNV NATION-Albums "Futureperfect" "Genesis", hier als Promo ".0" genannt, da folgerichtig die BEIDEN MCD´s mit div. Remixen ".1" und ".2" heißen werden. Zu hören gibt es die Single-Version und einen Remix.
OK, der erste Eindruck ist wie so oft bei aktuellem Electro-Kram: Ein wenig technoid angehaucht....der Baßlauf würde jedem Kommerztrack auch zur Ehre gereichen, zudem wirkt der Gesang von Ronan Harris beim ersten Hören lieblos über die Sounds gelegt, wirkt zu langsam für die doch flotten Beats...
Neu für VNV NATION sind die Sprachsamples, die von der Apollo 8-Mondumrundung stammen, deren Besatzung währendessen das Buch "Genesis" las. Weg vom Tiefsinn wirkt der Song dadurch ein wenig wie ein neur Sprößling von APB, aber halt nur bis zu den VNV Nation-typischen Synthi-Sequenzen sowie dem Gesang.
Beim "C92"-Mix baut sich der Spannungsbogen typisch für diese Band bis zum eigentlich Hauptteil gekonnt auf, der Text steht selbst dann mehr im Hintergund. Mich stören erneut die Kommerzsoundarrangements, aber ohne kommen ja auch Bands wie COVENANT oder APB kaum noch aus.Trotzdem wird sich der Song durchsetzten; viele werden in diesem Zusammenhang wieder von zukunfstorientierter Musik sprechen, ich nenne dies immer noch Kommerzialisierung. Aber haben muß man diese MCD(´s) so oder so!

DJHorn

 


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