Kritiken

NEUROTIC FISH - Wake me up! (EP/Bloodline/Connected)

Lange ließ diese EP auf sich warten, ruhte man sich auf dem Erreichten aus und schien glücklich mit diesem. Jetzt hat man sich dann doch entschlossen, eine Neuveröffentlichung anzustreben.
Mit "Wake me up" kommt eine EP auf den Markt, die Höhen und Tiefen besitzt. Irgendwie ging mir das Titlestück ziemlich schnell auf die Nerven, weil es einfach zu sehr wie die alten Erfolge dieser Band klingt, zwanghaft um Power bemüht.
"Care" ist mir da schon lieber, eine ruhige Ballade, etwas melancholisch, aber mit sehr angenehmen elektronischen Überblendungen.
Mit "Rotten (Demo version)" kommt dann in mir sowas wie Freude auf. Einige werden mich kreuzigen wollen, aber für mich ist dies der absolute Höhepunkt dieses Silberlings. Sympathisch, süß, abwechslungsreich und direkt zugänglich. Sowas erwarte ich von NEUROTIC FISH! Mehr DAVON! Auch die trancige Version des alten "Mechanic of the sequence" stößt in dieses Horn, bevor zwei der insgesamt vier Titelstück-Abarten die Laune wieder senken...hört mal ´rein, ich hätte mehr erwartet, schlecht ist diese EP aber keinesfalls, höchstens etwas nervend...

DJHorn

 

V.A. - EBM Club Classics (DCD/SPV)

Tja, auf dieser Compilation findet man wirklich so ziemlich alles wieder, was in den letzten 10 - 15 Jahren in den Clubs gespielt wurde. Leider hat man jedoch die Stücke ausgewählt, die schon fast keiner mehr hören kann, weil man sie schon so oft gehört hat, daß sie einem zum Halse raushängen, wie zB.: OOMPH! "Ich bin Du", STILL SILENT & PETER SPILLES mit "Shockwaved" oder THE INVINCIBLE SPIRIT mit "Contact". Des weiteren sind KLINIK mit "Black leather", SKINNY PUPPY mit "Worlock - live", HAUJOBB mit "Eye over you", MALARIA mit "Geld/Money", die Electro Götter COVENANT mit "Figurehead", P.A.L. mit "Gelöbnis", THE CASSANDRA COMPLEX mit "Nightfall" und FUNKER VOGT mit "Take care" dabei. Es sind aber auch neuere Bands mit dabei, wie BREATHE (...ehemals PLACEBO EFFECT) oder C-DRONE DEFFECT. Man bekommt auf dieser DCD die gesamte Entwicklung der elektronischen Musik gezeigt. Aber wie gesagt, teilweise kann man die Stücke echt nicht mehr hören. Das geht mir jedenfalls so. Hört aber trotzdem mal rein. Für den ein oder anderen lohnt sich der Kauf ja doch.

Marco

 

PSYCHO BITCH - Eden (CD/SPV)

Den Scheiß muß man sich wirklich nicht antun. PSYCHO BITCH sind irgendwo im Industrial Noise Bereich anzusiedeln. Die Drums sind verzerrt, die Sounds ein bisschen Strange und der Gesang völlig gefühllos (...es nützt halt nichts, eine gutaussehende Sängerin zu haben, sie sollte auch einigermaßen singen bzw. zu der Musik sprechen können. Da hilft es nicht, die Vocals einfach mal durch den Verzerrer zu schicken.). Es gibt keine großartig erkennbare Melodien, einfach nur aneinander gereihte Sequenzen. Das hab' ich anderswo schon mal besser gehört. Ist man am Ende der CD angekommen, meint man, man hätte die ganze Zeit ein nur dasselbe Stück gehört, falls man überhaupt so weit kommt.. Denn spätestens nach dem zweiten Stück wird einem furchtbar langweilig. Deswegen möchte ich hier auch keine Tracks aufführen, da ich dem ganzen nichts abgewinnen kann.

Marco

 

ASSEMBLAGE 23 - Addendum (CD/ Accession Rec.)

ASSEMBLAGE 23 wirft die Veröffentlichungen ja auch wie Scheiße unters Volk. Aber das, was das ein Mann Projekt abgibt, ist bares Gold wert. "Addendum" ist eigentlich ein Remix-Album, das aber drei neue Stücke enthält. "Let me be your armor" und "Breath of ghosts" haben es faustdick hinter den Ohren. "Away" ist eine schöne Gänsehaut-Ballade, deren Gesang ein wenig nach ESKIL klingt. An den Rest der insgesamt dreizehn Stücke durften sich andere Bands wie IMPERATIVE REACTION, GOD MODULE, CUT.RATE.BOX oder NEGATIVE FORMAT versuchen. Die einzelnen Interpretationen wie z.B. die von "Awake", "Naked", "Divide" oder "King of insects" sind doch ganz gut gelungen. Kommen aber trotzdem am Original nicht heran. Ob man die ganzen Remixe tatsächlich braucht, sei dahin gestellt. Die CD lohnt sich aber allemal wegen den drei neuen Stücken.

Marco

 

BOSHETUNMAY - Signal (CD/Dercho Music)

Hier liegt nun , soweit ich weiß, dass offizielle Erstlingswerk der zwei in Deutschland lebenden Russen von BOSHETUNMAY in meinem Player. Ihre Musik ist irgendwo im Gothic Electro Rock angesiedelt. Aber diese Symbiose gefällt mir überhaupt nicht. Das musikalische kommt weitestgehend von Synthesizern und wird mit E-Gitarren hinterlegt. Die Stimme der Sängerin klingt ziemlich maskulin und versucht irgendwie dramatisch zu klingen, was nicht so ganz gelingt (...uiiiiii, wie ich auf ihrer HP lesen konnte, scheint das sogar ein Mann zu sein, der da singt, aber so ganz sicher bin ich mir da trotzdem nicht). Irgendwann, wenn man versucht, die CD ganz zu hören, wird es öde. Stilistisch gibt es keine großartige Abwechslung und der Gesang geht einem nach einer Zeit wirklich auf den Sack. Aber ein paar nette Ansätze sind aber doch erkennbar. Bei "Is anyone…?" und "Lodestar" ist die Melodie ja gar nicht mal so schlecht. Man hätte das ganze nur elektronischer abmischen sollen und nicht irgendwelche schlecht gesampelte Natur Drums nehmen sollen. Ach ja, und der Gesang sollte jemand anderes übernehmen.

Marco

 

AIBOFORCEN - Sons Palliatits (CD/Trisol)

Lange hat man von AIBOFORCEN nichts mehr gehört. Begeistern konnte und kann ich mich immer noch nicht so richtig für diese Band. Die wohl eingängigsten Stücke sind die zwei Versionen von "Twilight world", einmal von AIBOFORCEN selbst und dann noch eine geremixte Version von ICON OF COIL. Allerdings ist es meines Erachtens mit über acht Minuten zu lang geworden und somit wird's stellenweise etwas langweilig. Der Ansatz der Musik ist gar nicht mal so schlecht, aber mit den weiblichen Vocals (...die Sängerin kann halt nicht singen, aber das scheint bei den Veröffentlichungen diesen Monats des öfteren der Fall zu sein.) kann ich mich nicht so recht anfreunden; Die männlichen Vocals sind verzerrt. Warum man allerdings immer so auf das schon einige Jahre alte Stück "The Shepherd's Deathline" setzt, das man von anderen Bands Remixen läßt, ist mir ein Rätsel. Ich kenne mindestens vier Versionen, die ebenfalls nicht so prickelnd waren. Jetzt kommen noch mal zwei hinzu. Eine von FLESH FIELD und eine von NEGATIVE FORMAT. Wirklich überflüssig. "Plastic SOS" und "Blind Propaganda" sind dann noch zwei Stücke, die man sich einigermaßen anhören kann, aber vom Hocker reißt mich das alles nicht.

Marco

 

HEAD-LESS - Promo CD 2001 (CD/Eigenproduktion)

Einigen dürfte HEAD-LESS vielleicht von irgendwelchen Samplern her kennen. Ich lerne sie erst mit dieser Promo CD kennen. Und das hätte ich mir auch sparen können. "ALS HÄTTEN VNV NATION; APOPTYGMA BERZERK UND MELOTRON MITEINANDER GEF**KT" steht in der Promobeilage. Na, laß´ das mal nicht die eben genannten Bands hören, sonst gibt's von denen nämlich mächtig was auf die Fresse. Da wäre ich vorsichtig gewesen, so was zu veröffentlichen. Das ist ja eine glatte Beleidigung. Mit dieser Promo CD hat man den Sänger gewechselt. Warum? Viel schlechter als dieser konnte der doch auch nicht gewesen sein. Die Musik ist eher belanglos und irgendwo im Electro / Future Pop Bereich angesiedelt. Hervorheben kann ich keines der Stücke, da soweit keines der sechs Stücke mit irgendwelchen Qualitäten beeindrucken kann (...OK, OK, ganz so schlecht wie gerade geschrieben ist es dann doch nicht, aber gut ist es trotzdem nicht). Mit "It's no good" hat man sich dann auch noch ein Cover von DEPECHE MODE vorgenommen. Musikalisch geht das ganze noch einigermaßen, aber wieder mal der GESANG. Da dreht sich einem ja der Magen um. Ich würde erst mal einen erneuten Sängerwechsel vorschlagen, dann das ganze neu aufnehmen und dann noch mal veröffentlichen. Vielleicht wird's dann besser.

Marco

 

HEAD-LESS - Dream On (One Track CD/Eigenproduktion)

Au weia, denke ich mir gerade, wo ich HEAD-LESS und "Dream on (head-less mix)" lese. Das kann ja nichts Gutes bedeuten. Aber dieser Remix des DEPECHE MODE Hits ist doch ganz gut gelungen. Hier singt wenigstens nicht der Sänger Rene Hentzschel, sondern die original Stimme von Dave. Der Remix hält sich ziemlich am Original. Er ist clubtauglich und mehr der Electro-Szene zuzuordnen. Die Beats stampfen und die originalen Elemente wie diverse Effekte und die charakteristische Gitarre des Stückes wurden beibehalten. Wie gesagt, der Remix ist ganz gut gelungen und läßt vielleicht auf besseres hoffen, als das, was man von ihnen kennt.

Marco

 

KIEW - Divergent (CD/SPV/Out Of Line)

Das was KIEW hier abliefern ist wirklich brutal. Heftig verzerrte Beats und eine menge Krach. Schon der Opener "Werkfragment" geht richtig zur Sache. Das folgende Stück "Graograman (death sourrounds mix)" und "Zimmer 72" hat man bestimmt schon mal auf irgendwelchen einschlägigen Samplern gehört. "Geisse Silke" ist dann der Kracher für den Club. Hier kommen ziemlich seltsame "Hallo..." Samples zum Einsatz (...hört sich irgendwie krank an). "Sechs Uhr" ist zwar nicht so brutal wie die anderen Stücke, wirkt aber mit entsprechender Lautstärke durch den "atmenden" Sound sehr hypnotisierend. Generell arbeiten KIEW sehr viel mit Sprachfetzen oder andere seltsamen Geräuschen, die sich irgendwie zu Klänge und Sounds verarbeiten lassen. Damit die CD nicht zu langweilig wird, oder zu brutal wird, hat man zwischendurch immer wieder kürzere Ruhefasen zum Chillen eingefügt. Aber das Hauptaugenmerk wird auf brutale, verzerrte Rhythmen gelegt. Diese CD ist auch nur was für die eingefleischte Industrial Szene. Synthi-Popper dürften ihre Probleme damit haben.

Marco

 

CREED - My sacrifice (MCD/Wind up)

CREED. Das sind Sänger Scott Stapp, Bassist Brian Marshall und Gitarrist und Songwriter Mark Tremonti aus Tallahassee / Florida. Das Debutalbum hieß "My own prison" und beinhaltete die (US-) Überraschungshits "Torn" und "What's that life for". Das zweite Album "Human clay" schlug dann in den USA ein wie eine Bombe, landete nach kurzer Zeit auf Platz eins der Albumcharts. DER Hit war dann "with arms wide open". Der stürmte auf Platz eins der US - Charts und hielt sich da auch einige Wochen. Und wir? Hier im kalten Deutschland? Wir kennen CREED spätestens seit "Higher". Das war ihr erster Hit hier. Und der wird heute noch gerne in speziellen Lokalitäten als Tanzflächenfüller genutzt. Und natürlich nicht zu vergessen, die beste Single (Anm.d.A.) von CREED: "What if" aus dem Soundtrack zu Scream 3 und natürlich aus dem Hitalbum "Human Clay", welche leider nie den nötigen Respekt in der Masse fand und das ist gut so! Danach folgte dann auch hier in Deutschland "With arms wide open" und auch hier ein Riesenhit. Soviel zur Discographie der drei Tallahasseejungs. Und wie ist die neue Single so? Hm, leider kein innovativer Track, wie "What if", sondern eher wieder eine typische (Mitträller-) Hymne in der Tradition von "Higher" und "With arms wide open". Wieder ganz dramatisch gesungen und den CREED typischen "fetten" Gitarren. Das wars mehr gibts darüber nicht zu sagen. Wer mag solls sich kaufen, wer nicht der läßt es!

Nesty

 

V.A. - Nachtfarben (CD/Ausfahrt Rec.)

Die CD fängt mit RAZED IN BLACK, FICTION 8, THE NINE ganz gut an. Danach wird es aber etwas langweilig. Das Problem bei Samplern dieser Art ist halt immer der Musikbereich, den er versucht abzudecken. Meistens sind ein paar gute Sachen drauf, aber lohnt es sich deswegen, sich so eine CD zuzulegen? Auf "Nachtfarben" sind auch viele unveröffentlichte Remixe von DER PRAGER HANDGRIFF, E/CRAFT oder INERTIA, die aber auch nicht sonderlich gut sind. Bis auf zwei, drei gute Stücke hat diese Veröffentlichung nichts zu bieten. Das einzige was heraus sticht, ist das nette Cover. Die CD wird in einem schwarz- roten Papp-Digipack geliefert.

Marco

 

SPAHN RANCH - Closure (CD/Cryonica Music)

Nachdem man längere Zeit von SPAHN RANCH (... kommen aus den Vereinigten Staaten) nichts mehr gehört hat, bringen sie mit "Closure" ihre neue CD auf den Deutschen Markt. Nach wie vor ist die Musik, die irgendwo zwischen allen elektronischen Spielarten steht, recht gewöhnungsbedürftig. Ich konnte bis heute jedenfalls nicht den richtigen Zugang zu deren Stücken gewinnen. "The river" ist ziemlich träge (...hat aber eine schön melancholisch leidende Melodie. Ein schönes Stück für ruhigere Minuten). "Destruction" ist dezent mit Gitarren hinterlegt. Ambient Sounds sind hier und da zu vernehmen. In "Flash forward" wird mal eine Mundharmonika eingesetzt. Aber so im großen und ganzen kann man kein Stück so richtig in den Vordergrund stellen. Alle sind ok, aber mehr auch nicht.

Marco

 

V.A. - Modern Entertainment Sampler Volume 5 (CD/Modern Entertainment)

Also, was mein CD-Player diesen Monat alles aushalten muß, ist ja der reine Wahnsinn. Manchmal frage ich mich doch wirklich, wie all diese schlechten Bands einen Plattendeal bekommen haben. Läßt das melodische erste Stück "The perfect journey" von CARNIVAL OF DREAMS noch Hoffnung entstehen, folgt mit dem zweiten auch schon die kalte Ernüchterung. Viele der Texte, der Bands wie STRANGE CONTACT,Y-MY-R, DYNAMIC MASTERS oder NEW SUBSTANCE sind ziemlich plakativ. Teils in Deutsch, teils in Englisch gesungen, teilweise sind von einer Band auch mehrere Stücke enthalten. Musikalisch ist dieser Sampler im Synth Pop angesiedelt. Aber das größte Plus dieser CD, ist das Cover. Ziert dieses doch eine hübsche barbusige Blondine. Wenn man schon nichts gutes zum hören hat, sollte man sich wenigstens was nettes ansehen können. Trotz allem gibt es aber ein paar wenige Stücke, die man sich anhören kann. "Times" von den DYNAMIC MASTERS oder "In nomine imperatores" von EFOY sind dann zusammen mit dem ersten Track dann aber auch schon die einzigsten der insgesamt siebzehn Stücke.

Marco

 

ACTIVATE SIN - Psychology of the hateful mind (CD/De Luidspeeker)

ACTIVATE SIN sind im Industrial Noise-Lager anzusiedeln. Das Tempo liegt bei den meisten Stücken im Down Tempo bereich. Auf Gesang wird bis auf ein paar Stücken wie "Ashamed", "Sick creation" oder "Binding one" weitestgehend verzichtet. Besonders aufregend ist die Musik aber nicht. Es passiert zu wenig und die Musik ist wie bei dem Stück "Scanner" oder "Discomfort" zu monoton (...vielleicht soll die Musik aber auch so sein). Ich glaube, für diese Art von Musik muß man wirklich geboren sein, um sie zu mögen. Für mich ist sie nichts.

Marco

 

SARA NOXX - Exxtasy (CD/ SPV/ Scanner)

Hier hat sich auch nicht viel verändert. SARA NOXX hört sich immer noch so an wie ANNE CLARK. Nichts Aufregendes. Nach ein paar Stücken wird die ganze CD eher langweilig, weil der monotone Sprechgesang sich nicht großartig verändert. Musikalisch passiert auch nicht so viel. Die Melodien variieren nicht großartig. Alles was SARA NOXX hier bringt, ist alles schon mal bei ANNE CLARK irgendwo vorgekommen, zumindest hat man das Gefühl, daß alles irgendwo schon mal gehört zu haben. Bei "Survive", "Last Dance" und dem Titelstück "Exxtasy" zieht es schon auf die Tanzfläche, aber so richtig wirkt das alles nicht. Die meisten Songs sind aber eher was für Zuhause, da die Stücke doch sehr ruhig sind. Dann hat sie sich auch noch an "Jeanny Part 1" von Falco versucht. Es hört sich aber eher wie eine "Gute Nacht"-Geschichte an. Im Refrain wird sie von Darrin C. Huss, der Band PSYCHE, unterstützt. Ansonsten ist es aber nah am Original gehalten (...ich muß aber sagen, es ist bei weitem besser als das von XAVIER NAIDOO).

Marco

 

SUGAR RAY - Answer the phone (MCD/Atlantic records)

Sommer, Sonne, Festivalzeit... das ist das Erste an was ich denken mußte, als ich "Answer the phone" das erste Mal hörte. Einfach ein gute Laune Track. Wäre ich ein Werbestratege und müßte mir einen Slogan ausdenken, insofern "Answer the phone" ein ...z.B. Parfum wäre, so würde ich wohl auf den, immer wieder gerne verwendeten, Vergleich "...leicht wie eine Sommerbrise..." kommen. Und damit würde ich wohl ins Schwarze treffen, denn, obgleich der Song natürlich nicht mit einem Parfum zu vergleichen ist, so erweckt er das selbe Gefühl...er streichelt das Ohr, so wie Parfum die Haut streichelt, ist erfrischend, wie es ja auch so manche Düfte sein können und ist in nicht in der geringsten Weise aufdringlich, .... Ich weiß, es ist wohl etwas vermessen, hier solch einen Vergleich anzustellen, aber das nennt man nun mal die rhetorische Freiheit eines Autors. Aber für alle die nicht so viel mit Rhetorik oder dem ganzem "Kram" am Hut haben und nun endlich wissen wollen wie dieser Track wirklich ist, so sei diesen Menschen gesagt, daß der Song ein typischer Radiosong ist und somit dem Beispiel der anderen Sugar Ray Songs folgeleistet, wenngleich er nicht die gleichen Ohrwurmqualitäten besitzt, wie z.B. "Every morning" oder "Fly", aber etwas was man gut nebenbei hören kann und ganz gut auf eine Party passen könnte. Falls das jetzt wieder jemand nicht versteht, dann bleibt nichts weiteres zu sagen, als das man froh sein kann, daß ich mich nicht auch noch über das Aussehen des Sängers ausgelassen habe, obwohl dies das interessantere Thema gewesen wäre... Wer Kritiken sucht, die auch wirklich NUR auf die Musik eingehen und Euch erklären, ob die Gitarre oder die Drums gut gespielt sind oder auch alles gut abgemischt ist, der kaufe sich eine Musikzeitschrift...

Nesty

 

STAIND - Outside (MCD/ Flip records )

Schade, schade...wirklich schade, daß STAIND diesen Track jetzt auskoppelten. Nicht das er schlecht ist. NEIN!!! Ganz im Gegenteil, es ist einer dieser großen Songs, die mit solcher Hingabe und Leidenschaft performend sind, die einen ganz tief drinnen berühren, bei denen man mitfühlen und mitleiden kann. Einer dieser Songs, die einen für immer an etwas ganz Bestimmtes und Besonderes erinnern werden und die, insofern man es zuläßt, einen immer wieder in diese bestimmte Stimmung zurück versetzten, in die man diese Song in sein Herz aufnahm... also wirklich ein ganz großer (großartiger) Song...vor allem bei die Liveversion von "Outside", welche sie zusammen mit Fred Durst auf der FAMALY VALUES TOUR 1999 aufnahmen, vereinigt all diese Qualitäten, insofern man sich nicht an Fred Durst ("[...]this is the real motherfucking deal [...]") stört, und ist wirklich wie...pure Liebe! Aber dennoch schade, denn nach "It's been awhile" wieder eine "Ballade" auszukopplen, das rückt STAIND in´s falsche Licht. Es entsteht der Eindruck, als ob sie nur diese tieftraurigen und herzzerreißenden Songs spielen könnten, dabei sind sie zu soviel mehr fähig, wie ja auch schon ihr erstes Album "Dysfunction" beweist, welches aber wohl kaum jemand (mehr) kennt bzw. es vielleicht so manchen "enttäuscht", der von Staind eben nur solche Balladen erwartet. Das erste Album ist roher und aggressiver als "Break the cycle", aber nicht weniger emotionsgeladen. (...) Wie auch immer, es ist wirklich schade, aber dennoch kann ich diesen Song nur jedem empfehlen und versprechen, daß er auch Euer Herz berühren wird...

Nesty

 

SOMBRE VIEW - I want to see the world go under (CD/Nova)

Diese Mischung aus Synthi-Pop mit mittelalterlichen und wavigen Elementen dürfte für die meisten recht gewöhnungsbedürftig sein. Die Melodien sind aber dennoch sehr schön. "Rise", "Jericho", "Stay" und "I want to see the world go under" sind die poppigsten Stücke der CD. "Windghost" läst an ältere THE CURE-Sachen erinnern. Melancholie wird bei der schwedischen Band GROß geschrieben. Die meisten Stücke, wie z.B."World in disquise" sind sehr balladesk gehalten und daher eher für den ruhigen Hausgebrauch gedacht. Die einzelnen Titel sind liebevoll arrangiert worden und der Sänger "Mattias" hat die passende leidende, ruhige, melancholische Stimme für diese Art von Musik. Zusätzlich wird er durch eine Frauenstimme "Anna" ergänzt. "I want to see the world go under" ist das zweite offizielle Release von SOMBRE VIEW. Konsequent führen sie weiter, was sie mit ihrer ersten Veröffentlichung "As it fades again" angefangen haben.

Marco

 

SKORBUT - Log_In (CD/Scanner/SPV)

SKORBUT ist wohl eine Nachwuchsband. Ich hab' zumindest noch nichts von denen gehört. Ihre Musik erinnert an DUPONT und geht in die Oldschool EBM Richtung. Der Gesang ist teilweise in Englisch, teils in Deutsch und wirkt manchmal etwas plakativ. Der Opener "Log_In", "5 minutes rythm" und "Into the void" dürfte etwas für die FRONT 242/NITZER EBB Fraktion sein. Nichts wirklich aufregendes aber wer auf EBM der 90er steht, sollte mal reinhören.

Marco

PS: Nun, wo ich als Freak der Old School-EBM gelte, muß ich hier noch ein paar Worte hinzufügen: Diese CD ist echt cool, wenn auch nicht jedes Stück der Megahammert ist, so sind doch ein paar Zuckerl dabei, wie vor allem "5 minute rhythm" und das textlich lustige "Futterneid", PROBEHÖREN!

DJHorn

 

CLEAR VISION - Deception (CD/Accession/EFA)

Na also, warum nicht gleich so. Endlich mal wieder was kreatives von Daniel Myer (...ja, ja,...genau der von HAUJOBB) Selten hat er sich so relaxt und eingängig angehört wie auf "Deception". Nach seltsamen Abschweifungen bei HAUJOBB, über CLEAN und CLEANER, ist er jetzt bei CLEAR VISION angekommen. Und es hat sich wirklich gelohnt, dieses zu veröffentlichen. Gesampelt wurde von alles und jedem wie z.B. die Gitarren von JANUS (...die bei "Fucker" zum Einsatz kommen), Gesangsfetzen von JANET JACKSON oder teile von DEAD CAN DANCE-Stücken. Selbst vor BRITNEY SPEARS's "Stronger" hat er nicht halt gemacht. Er hat es komplett auseinander genommen, um es bei "The killer" zu einem neuen geilen Track zusammen zu setzen. "The call" ist wohl der am clubtauglichste Track. Kühler Gesang, schöne Sequenzerläufe, nette Melodiebögen und ein echt geiler Beat (..erinnert an VNV NATION).
Diese CD hat wirklich für alle was zu bieten. Der gesamte elektronische Bereich wird abgedeckt. Pop, EBM-Einflüsse und Industrial/Noise ist auch dezent zu hören, wie bei "Salz". CLEAR VISION ist aber am ehesten in der Electro-Pop Ecke anzusiedeln. Der Gesang ist meistens unverzerrt, wenn's zu dem jeweiligen Stück paßt auch mal leicht angezerrt oder durch den Vocoder gejagt. Zusätzlich wurde Daniel Myer bei "Revenge" und "Pillowtalk" von Stefan Netschio (...Sänger bei BEBORN BETON) unterstützt (...und ich denke, so was sagt doch schon mal viel aus). "Calm this storm" klingt ein wenig nach AND ONE. Diese CD ist sehr vielschichtig und abwechslungsreich. Auf "Deception" langweilt man sich zu keine Minute. Immer gibt es etwas Neues zu entdecken. Da sollte man auf jedenfall mal reinhören. Es lohnt sich wirklich.

Marco

 


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