Kritiken

NO COMMENT - Underwater tales (CD/Nanopop/NovaMedia)

Nach langer Zeit veröffentlichen NO COMMENT wiedermal ein Pop-Album der Spitzenklasse. Die Songs dieses Werkes gehen sofort ins Blut und sind in ihrer gesanglichen sowie musikalischen Art einfach absolut verbindlich. Gut, diese Mucke ist natürlich den Softies unter uns vorbehalten, aber sind wir mal ehrlich, wer hört sich nebenbei nicht mal gerne etwas angenehm Poppiges an, zum Auspannen oder träumerischen Entfliehen aus dieser oft tristen Welt. Diesen Zweck erfüllt Franziska Kalb mit ihrer total süßen Stimme auf Anhieb. Gute Laune-Musik à la CARDIGANS oder ACE OF BASE. Auch soundtechnisch bietet dieser Silberling sehr viel Abwechslung, bleibt aber zu jeder Zeit "leichte Kost".
Zum Ende noch ein paar Anspieltips für Euch: Vor allem Track eins "Little girl" und die Vorab-MCD "I won´t cry"! Das darauf folgende Stück "Silent scream" erinnert sogar ein wenig an die Synthi-Pop-Legende HUMAN LEAGUE.
Wenn Ihr auf poppige Soundcollagen steht, sollte Ihr ein Probehören wagen!

DJHorn

 

2RAUMWOHNUNG - Kommt zusammen (CD/Goldrush/BMG)

Wo wir gerade bei der lockeren Ausspannmucke sind, paßt dieses Erstlingswerk um die aus NDW-Zeiten von IDEAL bekannten Inga Humpe und Tommi Eckart wie ein Pils in den Magen.
"Kommt zusammen" beinhaltet 13 Stücke zum gepflegten Wegdösen ohne jede intellektuelle Beanspruchung, das Dosenbier auf und in die Sonne gelegt, alles scheint in Ordnung. Die zum Teil eigentümlich Sounds dieses Duos muß man schon mögen, es mag sein, daß NICHT-NDW-Kenner nur schwer ihren Zugang finden. Ausgeklügelte Elektronik im minimalistischem Stil, ein wenig poplastig, allerdings vor allem durch den Gesang von Inga Humpe sehr trancig wirkend. Ohne dies böse zu meinen, ist diese Debut-CD auch als Gute-Nacht-Musik zu mißbrauchen. Einwandfrei. Ich hoffe, Ihr pennt mir im Nightlife nicht ein, wenn ich eines dieser Stücke zum besten gebe. Aber andererseits gehört dieses Liedgut zu den nicht aufdringlichen, die man ohne Fußnägelhochbiegen ertragen kann, egal was man sonst für Vorlieben besitzt.
Zu den besten Track gehören die beiden Vorausgekoppelten "Wir trafen uns in einem Garten" und das neuere "Nimm mich mit", um einen ersten Eindruck zu erlangen empfehle ich aber auch noch das Titelstück "Kommt zusammen" sowie "Sexy girl" - einfach mal aufgeschlossen ´reinhören und eine eigene Einschätzung entwickeln. Vorausgesetzt Ihr steht nicht NUR auf die harten Sounds....dann wäret Ihr komplett fehl am Platze....

DJHorn

 

PLASTIC ASSAULT - We score (CD/Bloodline)

Nanu, FRONTLINE ASSEMBLY sind zurück?! Nee, klingt nur sehr nach der "Caustic Grip"-Ära der eben benannten Band. Nun, es ist nicht sehr eigenständig, was PLASTIC ASSAULT uns da bieten, aber es ist trotzdem verdammt gut. Der Sound kommt fett und hart ´rüber, es wird gerne und oft mit Sprachsamples gearbeitet und der Gesang ist stark verzerrt. Die potentiellen Clubhits sind "Crackhead", "Shotgun Blast" oder "Strangled", die man sicher in dem ein oder anderen Tanztempel mal zu Gehör bekommen wird. Aber schlecht ist eigentlich keiner der 12 Tracks der CD. Ganz im Gegenteil, die CD geht richtig gut ab. Ist aber bestimmt eher etwas für diejenigen, die auf den Electrosound der '80er stehen. Denn neu ist hier rein gar nichts. Für das nächste Werk von PLASTIC ASSAULT wäre ein bißchen mehr Eigenständigkeit wünschenswert. Wem die Ähnlichkeit zu FLA nicht weiter stört, dem ist diese CD (mit mehr als 74min. Spielzeit) sehr zu empfehlen. Es Lohnt sich!!!

Marco

 

ICON OF Coil - Seren E.P. (MCD/Tatra/Connected)

Mit sehr straighten Electro Dance Pop kommen ICON OF COIL mit dieser E.P. daher. Die 6 Tracks auf dieser E.P. sind nicht sehr abwechslungsreich, doch alle im typischen ICON OF COIL-Stil (für diejenigen, die die letzten Veröffentlichungen kennen). Alle sind recht tanzbar doch besonders hervorzuheben ist keiner der Tracks. Die "Single version" von "Situations like these" ist die tanzbarste Version, der auch auf der letzten CD enthaltenen "Album version". Nicht schlecht, was die Jungs von ICON OF COIL aus der Ballade gemacht haben. Ein "Exclusive mix" mit "Come Alive" ist auch enthalten. Er ist wi oben schon erwähnt sehr tanzbar. Der "Monitor mix" von "Situations like these" kommt ein wenig im Techno/House-Gewand daher und kommt bis auf eine weiche Frauenstimme ohne Gesang aus. Driftet aber nicht ins "kommerzielle" ab. "Everlasting (psyche remix)" ist auch nicht schlecht, aber ein bißchen laff. Als letztes noch "Situations like these (edit)" bringt den ersten Track noch ein bißchen mehr auf den Punkt. Unterscheidet sich aber, bis auf das Intro nicht großartig von diesem. Alles in allem eine E.P., die man nicht haben muß, aber kann. Wer auf Electro Pop mit guten Melodien steht, sollte sie sich zulegen. Denn weh tut's bestimmt nicht.

Marco

 

SCHILLER MIT HEPPNER - Dream of you (MCD/Universal/Polydor)

Mit dieser MCD reiht sich Peter Heppner in die Liste der Synthpop Bands ein, die mit Techno/Dance Acts gemeinsame Sache machen (GREEN COURT - DE/VISION, RESISTANCE D - CAMOUFLAGE, MARK OH - MESH ). Das was dabei heraus kommt, ist gar nicht mal so schlecht. "Dream Of You" ist ein Stück, das ziemlich locker, flockig und verträumt daher kommt. Zumindest die "Fernseh - Fassung" und die "Langspiel - Fassung". Bei der "Free Schiller Mischung" geht's dann schon ein bißchen housiger zur Sache, wobei sie fast ganz ohne Peter Heppner's ruhige Stimme auskommt. In der "Tomcraft Mischung" geht's noch mal etwas gemächlicher zu. Der Beat ist etwas träger. Kommt aber an die anderen Schiller Mischungen nicht heran. Die letzte (Ayla Mischung) der 5 Versionen geht dann noch mal so richtig ab. Viele werden wohl sagen, warum macht der Heppner so'n "Scheiß". Aber scheiße ist das was ich hier höre auf keinen Fall. Man muß halt nur ein bißchen offener für was neues sein (...das ist das, was der Szene manchmal etwas fehlt).

Marco

 

ECHO IMAGE - Compuphonic (CD/Bloodline/ Connected)

Diesem Album hört man deutlich an, daß es von keinem geringeren als Stephan Groth (APOPTYGMA BERZERK) mitproduziert wurde. Die Tracks sind poppig (...teilweise etwas zu poppig), streckenweise dancelastig ("Skulk") und ein wenig housig wie z.B. "Like a child" (...dürfte aber ein Clubhit werden). Alles in allem recht abwechslungsreich was die zwei Jungs und das Mädel uns da bieten, aber zum Teil zu glatt. Es fehlen ein wenig die Ecken und Kanten. Mit dem Sänger hat die Band eine Stimme (...auch mehrstimmig) die sehr gut ist. Außerdem sorgt eine Frauensimme für die nötige Abwechslung. "Need to be proud" (...die ausgekoppelte MCD), dürfte bestimmt einigen schon aus diversen Clubs bekannt sein. Es ist zweifellos DER Clubhit der CD (...fängt langsam und ruhig an, geht aber nachher richtig gut ab). Beim Kauf dieses Albums kann man eigentlich gar nichts falsch machen. Es ist ziemlich breit gefächert und für jeden sollte was dabei sein. ACHTUNG: Es befindet sich noch ein hidden Track auf der CD!!!

Marco

 

NO COMMENT - I wont't cry (song for a stranded mergirl) (MCD/Nova)

Mit dieser MCD bescheren uns NO COMMENT (...weiblicher Gesang) einen Ohrenschmaus. Sie dürften es aber etwas schwer haben, sich in den Clubs durchzusetzen, da die sechs Tracks etwas anspruchsvoller sind und man ein wenig Zeit benötigt, um sich einzuhören. Man bedient hier nicht direkt den "Mainsteam". "I won't cry" (...in 2 Versionen vorhanden, "radio mix" und der "maxi mix) kommt aber trotzdem tanzbar daher. Mit "Stärker" ist auch ein deutschsprachiger Titel vorhanden. Geboten wird Synthpop, den man sich bestimmt auch noch in ein paar Jahren anhören kann, ohne sich daran totgehört zu haben. Und da die MCD nicht mit ein und dem selben Stück in verschiedenen Remixen vollgestopft wurde, lohnt der Kauf sich allemal.

Marco

 

OBJECT - Part time paranoia (CD/Nova)

Diese, mir bisher unbekannte Band, hat sich alle Mühe gegeben, wie SKINNY PUPPY zu klingen (teilweise wird man aber auch an MENTALLO & THE FIXER erinnert). Denn die Sounds, die verwendet werden, erinnern ziemlich an die eben erwähnten Bands. Man ist aber weniger experimentell. Der Gesang ist, wie nicht anders zu erwarten, stark verzerrt. Die Stücke sind allesamt clubtauglich und es lassen sich trotz der Härte nette Melodien erkennen. Außerdem werden häufig Sprachsamples (u.a. "From Dusk Till Dawn") verwendet. Anspieltipps sind "Execution by night", "Wicked wisdom eater", "Dead children eyes" oder "Intensive incident". Aber das beste Stück ist zweifellos "Inhumanities", das eine traumhaft schöne Melodie besitzt. Dieses Album ist trotz seiner Ähnlichkeit zu SKINNY PUPPY (...wem das halt egal ist) denjenigen zu empfehlen, die auf harten Oldschool Electro stehen, aber trotzdem auf Melodien nicht verzichten wollen.

Marco

 

SEABOUND - No sleep demon (CD/Dependent)

Was man hier zu hören bekommt, ist einfach klasse. Man merkt dem Album an, das man sich viel Zeit genommen hat, um alles perfekt zu machen. Und außerdem hat man noch Unterstützung von Eskil Simonsson (COVENANT) bekommen, der das ganze produziert hat. Dieses Album besticht durch seinen Sound und die Liebe zum Detail. Stilistisch bewegt man sich im Electropop-Bereich, am ehesten zu vergleichen mit COVENANT oder HAUJOBB (zu ihren "Solution for a small planet"-Zeiten,...soundtechnisch gesehen). Mit dem Gesang (...erinnert teilweise sogar ein wenig an JOY DIVISION oder NEW ORDER) wird viel gearbeitet. Es wird mit Vocoder , Harmonizer oder Filter gearbeitet, oder einfach nur ganz trocken, ohne alles....einfach geil. Die Sounds sind stehts abwechslungsreich. Der Beat bewegt sich fast immer im tanzbaren Bereich (Clubhits ohne Ende besonders "Exorcise" oder "Travelling" das auch schon als MCD ausgekoppelt wurde, gehen richtig gut ab). Aber eigentlich richtig hervorzuheben ist eigentlich keines der insgesamt zehn Stücke, denn alle sind tanzbar und einfach genial. Beim Hören will einfach keine Langeweile aufkommen. Dieses Album muß jeder Electrojünger besitzen (...kaufen, kaufen, kaufen!!!). Für mich bisher der beste Newcomer des Jahres.

Marco

 

PSYCHE - The hiding place (CD /Accession Rec./EFA)

In Kürze wird das neue Album "The hiding place" von PSYCHE erscheinen. Schon bei der bereits veröffentlichten CD-Maxi "Sanctuary" oblag mir das musikalische Vergnügen diese rezensieren zu dürfen. Dieses jetzige ist noch unweit größer, da aufgrund der hervorragenden Qualitäten des neuen Albums das lange Warten sich eindeutig gelohnt hat.
Nur noch kurz zur Erinnerung meiner letzten Ausführungen im März: Die Geschichte der Kultband aus Kanada begann bereits 1982 und zeichnet sich durch viele musikalische Veränderungen und Experimente aus, was unter anderem auch durch die sich wechselnde Bandkomposita bedingt ist. Remi Szyszka ließ, als neuer Bandpartner von Darrin Huss, schon bei "Sanctuary" deutlich hören wohin der Weg bei PSYCHE führen würde. Zwar ist und bleibt PSYCHE sich treu, doch andererseits klingt das ganze moderner und sehr beatlastig. Die modernen pulsierende Klänge fügen sich hinwiederum gekonnt in das Klangbild ein, so daß eine gelungene, faszinierende Songstruktur entstanden ist. Ein typisches Beispiel hierfür bietet beispielweise "Renegades", welches schon sehr technolastig daherkommt und vielleicht gerade deshalb das Zeug zu einem neuen Tanzflächenfüller hat. Mein persönlicher Favorit ist das eher melancholische, düstere "Hypnotized". Insgesamt bietet "The hiding place" sehr viel Abwechslung, sehr tanzbare, vitale Songs wechseln sich mit ruhigeren und experimentelleren Musikstücken ab. Aber für diese Abwechslungen sind PSYCHE schließlich bekannt. Die Hoffnung hat sich folglich gelohnt, PSYCHE hat auf die Maxi "Sanctuary" noch einen draufgepackt und beehrt uns darüber hinaus mit einigen Release-Auftritten in Deutschland. Für alle, die zu der dem Oberzentrum Aachen zugehörigen Region entstammen (Aachener sind in dieser Szene doch etwas seltener, wenn nicht sogar rar und vom Aussterben bedroht.) oder bereit sind etwas weiter zu fahren, bietet sich idealerweise der kommende Samstag (09.06.) im Musikbunker an. (Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, ne Butterhörnchen!) Davor gibt´s noch TECHNOIR und wohin gescheite Leute danach gehen ist auch offensichtlich, aber da muß jeder allein drauf kommen.

Knut M.A.

 

C-DRONE-DEFECT - Neural dysorder syndrome (CD/SPV/Synthetic Symphony)

Wow, dieses Album ist ultra-hart, brachial und schwarz wie die Nacht. Schließt man bei "Rei toei" die Augen, meint man, ins Reich der Toten hinab zu steigen. Teilweise erinnert das ganze ein wenig an ältere VELVET ACID CHRIST Sachen. Sprachsamples werden ebensoviel eingesetzt wie Gitarrensamples, die allerdings eher in den Hintergrund treten. Der Gesang ist stark verzerrt. Mit Sicherheit wird man den ein oder anderen Track auch mal im Club hören. Da wären z.B.: "The few" (...ebenfalls als MCD ausgekoppelt) oder "The eve of lamentation". Trotz der Härte (...Tracks bewegen sich fast alle im Mid-tempo Bereich), besitzt das Album eine Menge Atmosphäre. Hier und da läßt sich schon mal eine Melodie entdecken (z.B.:"Let me dream") und die Sounds sind für diese Musikrichtung recht abwechslungsreich. Ich würde einfach mal sagen, hört rein und bildet euch ein eigenes Urteil.

Marco

 

SILKE BISCHOFF - Phoenix from the flames (CD/BMG)

Das mir hier vorliegende Album von SILKE BISCHOFF ist das Beste, was die zum Duo geschrumpfte Band bisher veröffentlicht hat. Genug Zeit hatten sie ja - ganze fünf Jahre. Unterstützung haben sie von John Fryer bekommen, (...saß auch schon für DEPECHE MODE an den Reglern), der hier als Produzent in Erscheinung tritt. Geboten wird nach wie vor melancholischer Pop. Bei diesem Album trennen sie aber nicht wie bisher Gitarren und Synthis voneinander, sondern fügen beides gekonnt zusammen. So entsteht ein sehr harmonisches und homogenes Album, das man mühelos und ohne Langeweile durchhören kann. Es sind tanzbare Stücke wie "Felix in the sky"(das auch schon als MCD ausgekoppelt wurde), "Wie eine Feder" oder das schon bekannte "Love never dies"enthalten. Oder aber auch Balladen wie "Mary me", "Daddys coming" oder das ultra ruhige "Aj:na". Bei diesem Album kann man sich ruhig in seinem Sessel zurück lehnen, die Augen schließen und träumen. Für diejenigen die einen PC ihr Eigen nennen ,ist auch noch das Video von "Felix in the sky" enthalten. Wie gesagt, das beste Album von SILKE BISCHOFF jemals , das jeder haben sollte, der diese Band liebt. Aber auch alle anderen sollten auf jeden Fall mal `reinhören.

Marco

 

DANCE OR DIE - Schlafendeenergie (CD/SPV)

Nachdem die letzte CD "Dehumanizer" kein beonderer Hit war, wenn überhaupt die Single "Teenagemakeup" ein wenig Aufsehen erregte, versuchen es DANCE OR DIE nun nach zwei Jahren Fertigungzeit mit "Schlafendeenergie" ein weiteres Mal. Es ist schon verwunderlich, daß diese Band nach dem Wechsel zu einem Major wie SPV eher an Bekanntheit verlor. OK, an den Namen "DANCE OR DIE" werden sich noch viele erinnern, ihn verbinden mit Songs wie "Psychoburbia" oder "Will of the wind", aber eher der Meinung sein, diese Band sei schon längst in der Versenkung verschwunden. Mit "Schlafendeenergie" wehren sich die beiden Berliner nun gegen dieses Gerücht, und sie tun dies durchaus eindrucksvoll, wenn auch Hits wie obengenanntes "Psychoburbia" vermißt werden, am ehesten noch durch "Alien electric" angenähert werden. Sänger Wagner und Synthman A.n.g.o. bieten allerdings Wiedererkennungwert pur. Wer jemals etwas mit DANCE OR DIE in Verbindung brachte, der wird sie mit"Schlafendeenergie" wiederentdecken. Wobei diese Tatschache einhergeht mit dem wohl größten Problem dieser Formation: Eine musikalische sowie gesangliche Weiterentwicklung kann nicht wirklich attestiert werden.
Wer DANCE OR DIE früher mochte, der wird auch mit diesem neunen Longplayer etwas anzufangen wissen, die alten Werke werden dabei aber nicht erreicht, geschweige denn überflügelt.

DJHorn

 

LIMP BIZKIT - My way (One-Track/Motor)

Ich habe sehr lange darauf gewartet, endlich einmal etwas von LIMP BIZKIT rezensieren zu dürfen und jetzt, wo es soweit ist, da fällt mir nichts ein. Ok, ich könnte natürlich die Anfänge der Band aus Jacksonville und ihr erstes, 1997 erschienenes Album "Three dollar bill, y'all $" erwähnen, welches, mit dem Coversong des George Michael Klassiker "Faith", ein echter Hit war für eine bis dato noch unbekannte Band. Oder wie ihr '99iger Album "Significant Other" einschlug wie eine Bombe und manche Songs zum Klassiker wurden, welche heute noch von DJ's gerne als Tanzflächenfüller benutzt werden. Oder auch darüber schreiben, wie LIMP BIZKIT zu Dauergästen auf allen großen Festivals wurden, weil ihre Bühnenshow, mit dem charismatischen Fred Durst an der Spitze, einfach klasse ist und das Publikum mitreißt. Oder ich erzähle jedem, wie unglaublich sexy Fred Durst ist, und das er am besten Songs schreiben kann, wenn er in seiner Millionen Dollar Villa am Pool sitzt und sich von leicht bekleideten jungen Ladies verwöhnen läßt... Ja, über all das und noch viel mehr könnte ich schreiben, aber ich beschränke mich wohl besser nur auf den Song und beurteile ihn ganz objektiv und streng nach Vorschrift. Und da kann ich nur sagen: LAUFT LOS UND KAUFT DIE SCHEIBE!!!!!

Nesty

 

STAIND - It's been awhile (One-Track/Flip Records)

Wenn ich STAIND höre muß ich unweigerlich an Fred Durst denken, und das nicht, weil sie sich so anhören wie LiMPBIZKIT, sondern weil Fred ja sowas wie der Ziehvater der Band ist. Auch bei der neuen Platte "Break the cycle" hat Fred wieder ordentlich mitgemischt und "It's been awhile" ist die erste Auskopplung daraus. Kein Knallertrack wie "Mudshovel", nein, hier kommt eher die ruhigere Seite von STAIND zum Tragen und man merkt, daß sie diese Art von Songs wirklich beherrschen. Wunderschöne melodische Klänge und eine wirklich faszinierende Stimme machen diesen Song zu etwas Besonderem und zu genau dem Richtigen für laue Sommernächte, in denen man gerne alleine sein möchte... oder auch zu zweit alleine... wie auch immer. Für Fans ein Muß und für Leute mit gutem Geschmack ein wirklich heißer Tip.

Nesty

 

4LYN - Bahama mama (MCD/Motor)

Die erste Single "WHOOO" hat wohl noch jeder im Ohr. War ja auch ein Knaller! Aber meines Erachtens nach bleibt es wohl auch bei diesem "One-Hit-Wonder", zumindest, wenn ich nach dem gehe, was ich nun gehört habe. Da ist nichts Knalliges oder Krachiges oder Hitverdächtiges drauf. Nein, eher langweilig und eintönig, manchesmal sogar ein wenig sehr ... ach nein, das schreibe ich besser nicht. Beschränke ich mich darauf, vom Kauf abzuraten oder wenn schon kaufen, dann bitte nicht mit zu hohen Erwartungen, denn die werden nicht befriedigt.

Nesty

 

UNHEILIG - Komm zu mir! (MCD/Bloodline/Connected)

Als zweite Auskopplung des Longplayers "Phosphor" wurde "Komm zu mir!" gewählt, eine akzeptable Wahl, wenn ich auch eher "Discover the world" bevorzugt hätte, aber allein daran, daß drei verschiedene Songs des Album in Remixversionen auf dieser Maxi vorhanden sind, kann man erkennen, daß die Bands ihre Single betreffend selbst unschlüssig war. Dies mag auch daran liegen, daß auf Ihrem langen Silberling Qualität und Quantität gleichsam als Beschreibungkriterium genannt werden kann.
Der "Radio edit" des Titelstückes unterscheidet sich nur marginal von der Originalfassung, wurde nur ein wenig gestrafft. Wieso erinnert mich der Gesang des Grafen eigentlich bei diesem Stück an ein altes ÄRZTE-Stück? Haben wir da etwa einen stillen Verehrer oder war es nur Zufall?
Als zweites wurde "Die Macht" angegangen. Fast sechs Minuten erhält dieses Lied, um sich auszulassen, wobei ebenfalls gilt: Der CD-Version recht ähnlich mit einer Art Gitarrensolo als Novum.
Als letztes wird dem Käufer dann noch "Willenlos" angedient: *g*, lustigerweise ist der "Schwarze Witwe remix" eher technoider, beatlastiger geremixt. Will man da die "Schwarze Szene" (wie ich diese Begrifflichkeiten HASSE!!!) etwa ein wenig auf den Arm nehmen? Wohl kaum, aber selbst auf dem ZILLO-Festival, wo ich UNHEILIG erstmalig live genießen durfte, wirkte der Graf aus der Nä
he von Oche zwar schwarz angehaucht, aber eher wie ein Verfechter der Electronic Body Music, was seine Bewegungen anging, was sich auch schon in dem Video von "Sage ja!" zeigte. Weiter so!

DJHorn

 

DEPECHE MODE - I feel loved (lim. MCD/Mute)

Ganz frisch hereingeschneit kam die neue MCD von DM (VÖ 23.07.) "I feel loved". Wie von vielen erwartet, wird Track 9 der "Exciter" ausgekoppelt - die perfekte Wahl neben "Dead of night", das ja auch später noch zur Single erhoben werden soll.
Diese limited Edition enhält lediglich drei Remixe des Titelstückes, aber setzt sich mit diesen weit ab von den "Dream on"-MCD´s, die ja nun wirklich nur zum Hinstellen sinnvoll sind.
Mit über sechs Minuten Spielzeit ist der erste "Danny Tengalia´s Labor of love edit" mein Favorit, führt er doch mit Sounds aus eigenen Songs der 80er Jahre in eine goldene Synthi-Pop-Zeit der ehemals vier Ausnahmemusiker zurück und wird trotz der Länge nie langweilig.
Track 2 klingt recht schräg und trancig, bleibt bis auf wenige Samples instrumental und ist eher was für zwischendurch.
Auch Track 3, der "Chamber´s Remix", klingt ähnlich, jedoch ist er sehr viel beatlastiger und mit Gesang bestückt.
Am Rande möchte ich noch erwähnen, daß sich zuätzlich noch PC/Mac-Goodies wie Fotos, Filmchen und ein HIntergrundbild auf dieser Silberscheibe befinden.
Als Fazit möchte ich feststellen, daß in meinen Ohren JEDER dieser Remixe besser ist als alle der "Dream on"-MCD´s, also sollte man diese Maxi schon in seine Sammlung aufnehmen.

DJHorn

 


© by General H`01