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MILA MAR - Elfensex (CD/Strange Ways) Elfen,
richtiger wäre Elben, sind in germanischen Sagen und Märchen Mittelwesen
zwischen Menschheit und Göttertum. Die Mythologie unterscheidet dabei
zwischen den schönen Lichtelben und bösen, kleinen und häßlichen Schwarzelben,
unter anderem auch Alp und Zwerge, Nixe und Hausgeist. Eine wichtige Rolle
bei diesen Wesen spielt die Musik, da sie mit ihren verlockenden Melodien
allerlei Heil und/oder Unheil anrichten können. Soweit der Mystizismus.
Wenn nun MILA MAR ihr zweites Album Elfensex betiteln, so stellt sich
unmittelbar die Frage nach dem Sinn dieses Unterfangens. Zwar wird wohl
jeder Leser aufgrund der vorherigen Definition jenes Kompositum verstehen
- Sex wird einfach mal als bekannt angesehen - nämlich das Koitieren von
Elfen untereinander. Doch welche Form der Mythik möchte man dem Hörer
vermitteln, handelt es sich um das Gute oder das Böse, das Schöne oder
das Häßliche? Knut
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RESTRICTED AREA - Realtime (CD/Life is Painful Rec.) Nach
der Vorabmaxi "Turn like the devil" kommt nun der zweite Longplayer
von RESTRITED AREA zum Vorschein. Er ist schwerer zugänglich als
die Maxi, was eine längere Einhörphase verlangt. DJHorn
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NOISEX
- Serious Killer (EP/Flatline Rec.) Beide Datenträger wurden mir mit dem Kommentar, sie könnten etwas für mich sein, zugesteckt. Dies ist mir bis heute ein Rätsel. Beide Musikergruppierungen tummeln sich in abgedroschenen Sequencerlandschaften, alle Bandmitglieder scheinen ihre Mädels gegen Drummachines eingetauscht zu haben. Selbst NOISEX haben trotz ihres winkenden Zaunpfahls gerade mal so viel Erotik wie ein Colani - Tower. Auch wenn CYCLOON aufgrund eines vorteilhafteren Klangspektrums insgesamt etwas besser abschneiden, vermiesen sowohl sie als auch NOISEX mit Prügelbeats und philisterhaften, am Schreibtisch ausgeklügelten Melodien dem Hörer ordentlich die Stimmung. Hinzu kommen nervende, wahllos eingestreute Bleebs, Strings und Vocals, die schon vor zehn Jahren LEÆTHERSTRIP nicht gerade gut gemacht haben. Legt euer Geld lieber in ein Paar Flaschen Cabernet Sauvignon Jahrgang 1995 an und verbringt einen Abend mit dem Licht eures Herzens... ohne CYCLOON UND NOISEX ! Oblivian
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EVERLAST - Black Jesus (MCD/Tommy Boy) Er ist wieder da! Nach seinem grandiosen ersten Album "Whitey Ford sings the blues" ist der Ex-HOUSE OF PAIN-Leader wieder da, und meldet sich, trotz eines schweren Herzinfarktes, mit einer phänomenalen Single, welche die erste Auskopplung aus seinem neuen Album "Eat at whiteys" ist, zurück. Daß EVERLAST ein musikalisches Multitalent ist, hat er ja schon bewiesen, aber mit "Black Jesus" verdient er nun wohl den Titel "Genie". "Black Jesus" ist ein Geniestreich, und so was können eben nur Genies. Hier stimmt einfach alles, vom Arrangement bis hin zum "Gesang". Und dieser ist geradezu göttlich. EVERLAST hat dieses gewisse Etwas in seiner Stimme, daß einen zum Wahnsinn treibt. Man ist vollkommen gefesselt von dieser rauchigen sexy Stimme und bekommt LUST auf mehr. Hat man dieses Stadium des gefesselten Hörens überschritten, begibt man sich automatisch auf die "Jetzt-will-ich-den-Text-beten-können - Ebene. Spätestens da ist man EVERLAST vollends erlegen und kann sich seinem Bann nicht mehr entziehen. Es bleibt einem nichts anderes übrig als in den Plattenladen zu stürmen und sich das neue Album zu besorgen und sich immer weiter in den Bann ziehen zu lassen...von diesem Genie EVERLAST!!! Note: SEHR GUT (PLUS) Nesty
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PRIMER 55 - Loose (SINGLE/Mercury Rec.) "Loose"… loose bedeutet los(e), weit, locker, frei und ungenau. Und genau dies trifft auf diesen Song zu. Alles klingt ungenau, nichts trifft so richtig ins Schwarze, weder der Sound noch der Gesang, wenn man hier überhaupt von Gesang sprechen mag. In Ansätzen ganz ok, aber durch seine gnadenlose Ungenauigkeit eben nur Mittelmaß. Nesty
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FULLDEVILJACKET - Stain (SINGLE/Mercury Rec.) Wie interessant - ein Wortspiel. Sehr innovativ. Außergewöhnlich. Oder eine Art erhofftes gutes Omen für die Jungs der Band? Frei nach dem Motto: Film (den ich hier wohl kaum namentlich erwähnen muß, denn allen, die diesen nicht kennen, kann ich auch nicht mehr helfen) und somit ja auch der Name sind kultig und den meisten geläufig, also warum sollte FULLDEVILJACKET nicht den selben Effekt erzielen!? Oder fehlte es einfach an Einfallsreichtum bei Bandgründung? Oder spielen sie mit der Dummheit der meisten protenziellen Käufer, die Band und Film in Zusammenhang bringen und sich vielleicht somit zu einem Kauf anregen lassen würden? Viele Thesen, für die ich jetzt hier aber keine Pro und Contra Argumentationskette aufbauen möchte, denn dies ist zum einen nicht meine Aufgabe und zum anderen mir zu mühselig. Dafür kann ich jedoch meine eigentlich Aufgabe ohne jegliche Mühe bewältigen. Die Band liefert nämlich in ihrem Namen, oder sagen wir besser in den Anfangsbuchstaben, der jeweiligen Begriffe schon eine perfekte Beschreibung für ihren Song (oder sollte ich besser sagen, für ihren Sound!?): F wie faulty, d wie daft und j wie junk! Nesty
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MARILYN
MANSON - Holywood (CD/Universal Music) DJHorn |
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STRAIT
UP - Angel´s son (MCD/Immortal/Virgin Rec.) Fous |
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BLINK 182 - Man over board (MCD/MCA) Auskopplung aus dem Live-Album "The Mark, Tom & Travis Show", wo aber nun viele berechtigterweise sagen werden, dass es sich doch gar nicht live anhört. Stimmt ja auch! Dieser Song ist als neue Studioaufnahme mit auf das Live-Album gewandert und soll nun als Maxi erscheinen. Ich hoffe nicht, dass es denn Jungs an neuen Ideen mangelt, da der Refrain "so sorry, it´s over" mich doch sehr stark an einen Song der "Dude Ranch" erinnert, aber das kann ja auch Zufall sein. Was mir hier gefällt ist, dass in diesem Song Mark und Tom gemeinsam bzw. abwechselnd singen, was so zuletzt bei "Pathetic" zu hören war. Der Song ist schon irgendwie "punkiger" als die vorherigen Veröffentlichungen, wenn mann jedoch die Alben kennt ist er aber vielleicht schon wieder zu Mainstream orientiert, woran man sich bei erfolgreichen Punk Bands jedoch gewöhnen muss. Ist trotzdem ganz nett mal was neues von den Dreien zu hören. Fous |
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RAGE AGAINST THE MACHINE - Renegades of funk (MCD/Epic) RATM-Fans können einem schon Leid tun! Nach langem warten auf einen neuen RATM Tonträger durften sich die Fans dieses Frühjahr über "The battle of Los Angeles" freuen, wobei die Freude sich jedoch eher in Grenzen hielt. Meiner Meinung nach wahr das neue Album sehr enttäuschend und von der musikalischen Entwicklung her ein Schritt zurück anstatt nach vorne. Wäre dies nicht schon schlimm genug, kam diese Tage noch die Nachricht des Ausstiegs von Zack de la Rocha. Ich war zwar nie ein großer RATM-Fan, aber die letzte Scheibe konnte definitiv nicht mit den Kultplatten "Rage against the machine" und "Evil empire" mithalten. Doch nun erhalte ich die Promo von "Renegades of Funk" zur anscheinend bald erscheinenden Scheibe "Renegades", und ich muss sagen: Das gefällt mir was ich da höre! Funk, Hip Hop und Crossover in einer recht coolen Mischung. Die Gitarrenriffs stimmen, der funky Beat ist cool und Zack kommt nicht so nervig rüber wie sonst so häufig. Der Refrain hätte zwar etwas explosiver ausfallen können, aber man kann ja nicht immer alles haben. Für mich diesmal doch recht überzeugend. Fous Ja, und direkt noch eine Kritik dazu, da Nesty auch Bock hatte: RAGE
AGAINST THE MASCHINE - Renegades of Funk (MCD/Epic) Politisch revolutionär. So kann man RAGE wohl am besten beschreiben. Kaum eine andere Crossoverband nimmt politisch so deutlich Stellung wie RAGE. Schade also, daß es diese Band in dieser Formation nicht mehr gibt. Ob dies nun auch die letzte Auskopplung aus ihrem Album Renegades war, bleibt abzuwarten. Aber "Renegades of Funk" erfüllt die Erwartungen, die man an RAGE stellt. Wenngleich der Sound eher verspielter und neckischer klingt als hart und fordernd. Hierbei handelt es sich des weiteren auch nicht um solche Kultknaller wie z.B. "Bullet in your head" oder "Freedom"...aber an solche Klassiker des (leider nicht mehr in Reinform existierenden) Crossover heranzukommen, wäre wohl sinnlos und RAGE tat auch gut daran es nicht zu versuchen. Obwohl Renegades of Funk diesen typischen harten aggressiven RAGE - Sound vermissen läßt, überzeugt die Veröffentlichung dennoch von einer gewissen gereiften Klangbreite der Band. RAGE klingen ein wenig erwachsener und koketieren mit dem Sound, was aber der Aussagekraft des Textes keinen Abbruch leistet. Diese ist nach wie vor einmalig und schickt wieder eindeutige Botschaften an unterdrückte Minderheiten und machthabende Adreßenten. RAGE ist eben politisch revolutionär. Nesty
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XPQ-21 - Belle Epoque (CD/Bloodline) Eindeutiger als mit dieser CD kann man Tanzaufforderungen wohl nicht ausdrücken. Rhythmus heißt hier die Devise. Wenn auch nicht besonders vielfältig, so hat man auf sämtliches Melodiegeplenkel vezichtet. Außer jedoch beim Gesang vielleicht hin und wieder, aber ein bisschen Farbe muß ja auch sein. Zum größten Teil regiert aber der Beat, begleitet von Effekten, die sich nicht unbedingt großartig voneinander unterscheiden, was die CD eigentlich etwas monoton klingen läßt. Zu empfehlen ist also, sich beim Genuß dieses Tonträgers Zeit zu nehmen und nicht gleich alles auf einmal zu wollen. Ruhig auch mal eine Pause zwischen den Tracks machen. Es gibt zum anderen auch zwei Stücke, die keinen Beat besitzen, welche ich allerdings nicht ganz verstanden habe. Sind wohl zum "chillen" gedacht. Richtig Gas geben die Jungens bei "A gothic novel" und "Darkness". Über das eine schrieb ich ja bereits in einer separaten Kritik und zu "Darkness" sei gesagt, daß es richtig Spaß macht, es zu hören, auch wenn ich hier eine Parallele zu APOPTYGMA BERZERK ziehen darf. Ach ja! Schlagzeug haben die Kerle auch. "What the F*** U want" paßt zwar nicht wirklich auf das Album, aber schlecht ist es nicht unbedingt. (pers. Anmerkung des Autors). Einen Bonustrack gibt es auch noch. Der ist written by BAUHAUS, nun ja, ist nicht zu überhören! Insgesamt kann man wohl zu dem Konsens kommen, daß dieses Werk wohl (leider nur) durchschnittlich empfehlenswert ist. Ein Knaller ist es nicht, aber ein paar Songs sind durchaus hörenswert. Mal abwarten, was in Zukunft von der Combo zu hören sein wird. Codex
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DIE
ÄRZTE - Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer! (CD/Hot Action
Rec.) Vermutlich
wollten DIE ÄRZTE nach dem recht wortkargen Albumtitel "13"
mal wieder einen längeren verwendet wissen. Sie haben es geschafft!
"Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!" ist der wohl mit
Längste der Musikgeschichte und mit Sicherheit auch einer der Schwachsinnigsten.
Was sich hinter diesem Titel verbirgt, ist aber absolut hörenswert.
Natürlich sind die Singles "Wie es geht" und "Manchmal
haben Frauen ein kleines bißchen HAUE gern" (ja, DJ DEMO! ein
guter Text! Lol!) enthalten und stellen auch zwei der Highlights dar,
neben vielen anderen. Wenn man bei Letzterem die letzten 20 Sekunden weg
läßt, ist der Songtext sogar richtig vernümftig. Wobei
ich mich genau wie Bela komplett von ihm distanzieren möchte... DJHorn
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S.P.O.C.K. - Where rockets fly (MCD/SSC/Bloodline) Nach
langer Zeit neues Material der skandinavischen Synthesizer-Poeten S.P.O.C.K..
Als Vorreiter zur nächtes Jahr erscheinenden CD "2001: A S.P.O.C.K.
Odyssey" stellen sie uns "Where rockets fly" zur Hörprobe.
Die erste Version ist verdammt soft ausgefallen, man befürchtet gar
die Rückentwicklung zur Weichspüler-Band, wobei selbst dieses
Stück bereits beim zweiten Hören Ohrwurmcharakter zeigt. DJHorn
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IN STRICT CONFIDENCE - Zauberschloss (EP/ Bloodline) Ein nahtloser Übergang zum Album präsentiert sich hier als EP. Besonders erwähnt sei hier der Remix von L' AME IMMORTELLE. Es hätte wohl keine andere Band besser machen können. Obwohl der Charakter des Orginal voll erhalten geblieben ist, sind die hervorstechenden Merkmale von L' AME IMMORTELLE nicht zu überhören. Das ganze ergibt ein Zusammenspiel der Extraklasse. Weiterhin hat IN STRICT CONFIDENCE das Stück "Der Hass" hier selbst veröffentlicht. Diese fantastische Eigeninterpretation war bereits auf der "Re_Laborat" von DAS ICH erschienen. Ganz im Stil der Jungs. Brachialität in Form von Tiefgefrorenem. Die restlichen Tracks kann man wohl als typisch bezeichnen. Einfach nur schön. Codex
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OFFSPRING - Original Prankster (MCD/Sony) Die Meister des "AMERICAN FUN PUNKS" melden sich zurück. Und dies in alter Tradition. "Original Prankster" ist ein typisches OFFSPRINGstück und läßt weder am Sound noch gesanglich etwas vermissen. Besonders schön ist auch, daß OFFSPRING sich wieder mal "gesangliche" Verstärkung zugelegt haben und diese ist kein Geringerer als REDMAN vom WU TANG CLAN, welcher, als kleiner Hinweis für alle Hardcore Rap Fans, jetzt sein eigenes Soloalbum auf den Markt wirft. "Original Prankster" ist wieder mal ganz gut gemacht von den Jungs, was Sound und Gesang betrifft und man wünscht sich noch mehr von dieser Art zu hören. Mehr gibt es da nicht zu sagen. Nur vielleicht eines: Hervorragendes Stück, für Fans ein Muß und für Interessierte eine gelungene Abwechslung im trüben Musikalltag. Nesty
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