Kritiken

MEGAHERZ - Himmelfahrt (CD/ZYX Music)

Im Mai erschien das nun 4. Album der Deutsch-Industrial- Band MEGAHERZ. Ein Album, welches man schon nach dem ersten Hoeren nicht so schnell vergisst. Mit harten, klaren Sounds, die teilweise an RAMMSTEIN erinnern, treiben sie den heftigsten Gitarren-Nerv bis an die Spitze. Die Texte sind direkt, um nicht nicht zu sagen boese. Sie lassen MEGAHERZ als Gäste einer anderen Welt erscheinen. Todessehnsucht, Hass-Liebe und Ewigkeit sind Hauptthemen der fuenf Jungs. Die Worte gehen sofort "unter`s Hirn" und bleiben dort hängen, denn man versteht jedes Wort und davon ist jedes gut gewählt. Die Stimme des Saengers Alexx geht unter die Haut und erinnert ebenfalls an Rammstein, was durch mehr Kraft und Energie aber nach den ersten Klängen schnell vergessen wird. Alexx`s Gesang belebte eine neue spannende und aufregende Energie, die deutsche Sprache zu nutzen. Die Musik ist dabei aber nicht nur passend, sondern spielt zusammen und "kompaktiert" MEGAHERZ als etwas Eigenstaendiges und sehr Kraftvolles. MEGAHERZ geben mit ihrer Musik Energie weiter, man hört sie nicht nur, sondern spürt diese und nimmt von ihrer Stärke (das Wort "Macht" wuerde dem Leser wohl übersteigert scheinen...*g*). Da "Himmelfahrt" bereits das 4. Album ist, kann ich sagen, dass eine Weiterentwicklung stattgefunden hat, obwohl sie ihren Stil in Sound und Text beibehalten. Sollte Dich also der Weltschmerz plagen, Du anklagen möchtest oder Deine Freunde nicht mehr kapierst (oder Dich selbst...), nach diesem Album ist wieder eine gerade Linie zu entdecken...wenn Du stark sein kannst. Es lebe die Neue Kraft

Steel-Babe.

 

V.A - The Family Values Tour 1999 (CD/Flawless/Geffen Rec.)

Tracklisting: (hier ausnahmsweise, weil es sich um einen Sampler handelt...)
1. Limp Bizkit - Break Stuff
2. Primus - Lacquer Head
3. Staind - Mudshovel
4. Korn - Falling away from me
5. Method Man/Redman - Rockwilder
6. Filter - Hey man, nice shot
7. Limp Bizkit -Rearranged
8. Korn - A.D.I.D.A.S./Good God
9. Primus - My name is mud
10. Filter - Welcome to the fold
11. The Crystal Method - Keep hope alive
12. Limp Bizkit - I would for you
13. Limp Bizkit - Nookie
14. Staind with Fred Durst -Outside

Eigentlich ist es schon recht schwierig Live-Alben zu beurteilen, bei diesem jedoch fällt es mir leicht, da die Namen auch halten was sie versprechen. Die 14 Tracks von namhaften Bands wie Korn, Limp Bizkit, Filter usw. überzeugen auf der ganzen Linie. Die Soundqualität ist hervorragend, denn die meisten Songs kommen der Studioaufnahme von der Qualität her sehr nah und die Geräuschkulisse des Publikums ist meistens nur zwichen den Songs zu hören. Die Musikauswahl ist sehr gut und abwechlungsreich. Sowohl ein Hip Hop Song als auch ein Stück das stark an Prodigy erinnert haben neben den teils aggressiven aber auch ruhigen Liedern einen Platz gefunden. Im Vergleich zum ersten Family Values Sampler ist die Musikauswahl vielfältiger geworden und die Bands kommen abwechselnd, was für mich ein positiver Schritt ist. Die meisten Lieder sollten einem irgendwoher bekannt vorkommen da es sich hauptsächlich um Singleauskopplungen aus den Alben der verschiedenen Bands handelt. Speziell herausstechen wird keines der Lieder, da sich wirklich alle Bands auf dem gleichen qualitativen Level befinden. Wem die Musik dieser Bands gefällt, und wer auch schon vom ersten Sampler begeistert war, dem kann ich die Family values Tour 1999 nur wärmstens empfehlen.

Fous

 

CREED – What if (MCD/Wind Up Rec.)

Wer hätte das gedacht?! Eine Band, die weder durch brillanten Sound, noch durch eine markante Stimme des Leadsängers und noch weniger durch vielversprechende Optik besticht, hat etwas geschaffen, daß als hervorragend zu bezeichnen ist. What if ist ein Stück in dem alles stimmt. Sound und Gesang sind im Einklang miteinander...was heute ja nun wirklich eine Leistung ist, wenn man die heutige Musiklandschaft und deren geringen Einfallsreichtum und Individualität betrachtet...What if besticht durch seine Aggressivität im Sound, sowie durch den wunderbaren Text voller Wut und Verzweiflung, den der mehr als unansehnliche und nicht gerade stimmgewaltige (aber wer ist das heute noch???) Sänger mehr als gelungen rüberbringt. Alles in allen ist What if (übrigens perfekt als Titelsong für SCREAM 3- für dessen ganzen Soundtrack Creed verantwortlich sind- ausgewählt) eine gelungene Abwechslung in der mehr als faden Rocklandschaft und ist das Anhören auf jeden Fall wert!

Nesty

 

DKAY.COM - Decaydenz (CD/Zomba Records/Our Choice)

Endlich ist sie raus, die erste CD vom KRUPPS-Nachfolgeprojekt DKAY.COM mit dem Namen Decaydenz. Als Vorbote gab es ja schon die Maxi "Hell is heaven", die auf disesen Longplayer gebührend vorbereitete. Um es gleich vorwegzunehmen: Es handelt sich endlich nochmal um ein Erzeugnis, das man sich als Elektronik-Freak gut anhören kann; im Gegensatz zu den letzten KRUPPS-Alben, die ja immer mehr Guitarren beinhalteten und so viele Hörer meiner Zunft abschreckten, trotz großem kommerziellen Erfolges. Sozusagen begeht Bandleader Jürgen Engler einen Pfad "back to the roots" - wobei dies nicht auf die ganz alten Sachen aus den 80ern bezogen ist, sondern eher auf die Zeit der "I". Bezeichnent ist dabei auch ein Lied namens "The final show", das man genausogut "Fatherland 2" hätte nennen können, da in erster Linie nur der Text variiert. Natürlich ist Guitarre noch zur Genüge enthalten, jedoch ist sie zugunsten von treibenden Beats oder auch ein paar verspielten Melodien mehr im Hintergrund angesiedelt. In manchen Passagen kommt gar eine ruhige Acoustic-Gitarre zum Einsatz, die das ganze fast ein wenig "wavig" erscheinen läßt. Dadurch unterstreicht Jürgen Engler aber nur seinen Abwechslungsreichtum; die enthaltenen Songs sind in keinster Weise kategoriesierbar, was ich für sehr ansprechend halte. Ein weiterer Aspekt, der viele Alte NITZER EBB-Fanatiker interessieren dürfte, ist, daß Julian Beeston (damaliges Bandmitglied) bei 2 Tracks mitgearbeitet hat. Wer sich einen ersten Eindruck der Songstrukturen verschaffen möchte, der sollte sich als Hörprobe Lied 1 "Split infinity" und vor allem 10 "Cerulian blue" zu Gemüte führen - allerdings wäre auch das nicht auf dem Cover verzeichnete letzte Stück, ich will es mal "Fuck you" nennen (alleiniger Text), zu empfehlen, und dies nicht nur aufgrund der hervorragenden Lyrics.... ! Testen!

DJHorn

 

FLESHFIELD - Viral extinction (CD/Inception Rec.)

Das Debütalbum dieser Band wirkt zuerst, als wären sie gezwungen worden, dieses aufzunehmen. Zumindest der Gesang läßt diesen Gedanken aufkommen. Ein Mann und eine Frau, beide eindeutig ohne Gesangsausbildung. Er klingt verkrampft und sie mager mit Bauchschmerzen. Allerdings ist eine erhoffte Verbesserung beim Durchhören tatsächlich erkennbar. Der Song "Overload" ist dann doch relative EBM, was vielleicht mit dem Titel des Songs zusammenhängt ( wenn dies bei FLESHFIELD denn overload is...). Aber echt wahr, das Musikalische wird im Fortgang hörenswerter. Echt schön, das 8.Stück namens "My Savior". Ab jetzt macht es Spass, in electronische Gefilde einzutauchen, die aus gothischen Elementen und klassischer Synthi-EBM entstehen. Abwechslungsreich ab der zweiten Hälfte und sehr melodiös hat jedes Lied dann doch seine Eigenheit. Es wirkt, als entstünden immer neue Träume. Wie manchmal farbige Himmel und Wolken werden die Songs von verschiedenartigen Samples und Instrument-Elementen durchzogen. (*g*...naja). Eine zweite Version von "My Savior" gemixt von L`AME IMMORTELLE ist ebenfalls irgendwie ganz klasse. Die CD ist nicht langweilig. Frau kann sie ganz gut durchhören und resümiert nach 2 x-igem Hören auf echt melodiöse, "interessante" Synth-Electronik der Frau/ Mann eine Chance geben sollte. Das mir der Gesang der Geschlechtsgenossin vorkommt, als hätte sie ihre Tage, sei nebenbei und rein subjektiv erwähnt.

Steel-Babe

 

ILLUMINATE - Dunkellicht (MCD/Gallery Rec.)

Tja, was soll ich zu solch einem "Werk", bestehend aus drei Versionen des Titelstücks und einem weiteren namens "Dort am Fenster", sagen; vielleicht zuerst die positiven Eindrücke: Die musikalische Seite ist eigentlich gar nicht so schlecht arrangiert, minimalistisch aber durchaus hörenswert. Düstere Melodik, ein angenehmer Basslauf, wenig aufdringlich. Allerdings wird dieser Eindruck während des Refrains zunichte gemacht durch ein vollkommen klischeehaftes, choral eingebrachtes "im Dunkellicht", bei dem der Mageninhalt in der Gefahr steht, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es ist schade, daß solch eine Kleinigkeit bei mir und vermutlich auch einigen anderen zum Ausschluß führt, aber ich denke mal, das dies durchaus beabsichtigt ist von den Verantwortlichen Johannes Berthold und Daniela Dietz. Sei es drum, es gibt bestimmt einige Waves, die sich auch auf diesem Lied einem Dirigenten gleich "tanzend" in Szene setzten werden. Der Text scheint passend, um ausdrucksschwanger den Oberlehrer oder trauernden Schwarzen zu spielen, mir soll es recht sein. Viel Spaß dabei!

DJHorn

 

DYNASTIE - Alteration (CD/KM-Music)

Ich muß zugeben, die erste CD "Light & Darkness"des Hattinger Trios habe ich nie gehört, und noch nicht einmal der Bandname war mir geläufig; aber nichtsdestotrotz gefiel mir dieser Silberling auf Anhieb. Vor allem der Opener "Time to reflect", der auch schon mal Samplerbeitrag war, ist einfach gut zugänglich. Ês handelt sich zwar nicht um einen Überhammer, aber der Song ist ähnlich wie alle anderen der CD "Alteration" nett anzuhören; vor allem die muikalische Gestaltung: angenehme Elektronik, ruhige, aber treibende Bässe, verspielte Arrangements im Hintergrund. Einzig der Gesang fällt ein wenig ab und ist im Vergleich nicht ganz so professionell, obwohl die Stimmlage immer zum Sound paßt. Es gibt derzeit nicht viel Synthi-Pop der angenehmen Sorte. Hier findet man welchen, der in erster Linie etwas altbacken klingt, und dies ist jetzt positiv gemeint, aber sehr unterhaltsam daherkommt. Viele Sounds erinnern mich an die erste CD von AND ONE, wobei kein Lied auch nur ansatzweise konkrete Anleihen offeriert. Liegt wohl auch an den minimalistischen Songstrukturen, die einem den direkten Zugang erleichtern. Auf jeden Fall eine Reinhörempfehlung!

DJHorn

 

S.P.O.C.K.- Klingon 2000 (MCD/Bloodline/TCM)

Ja, super, wieder mal wird das altehrwürdige "Never trust a klingon" in neuen Versionen veröffentlicht. Hoffentlich war es diesmal das letzte Mal. Nicht, daß man dieses Lied eh nicht mehr hören kann, wenn man es von der ersten Maxi an in Diskotheken rauf und runter laufen hörte, aber so langsam reicht es. Vielsagend "Klingon 2000" genannt, schwer erkennbare Parallele zu F-242, die mit Ihrem "Headhunter 2000" auf zig Maxis auch den Vogel abgeschossen haben, was technoides, housiges und kommerzielles Abmischen zum schnellen Geldverdienen betrifft. Schlimm genug, daß viel zu viele Leute darauf nach anfänglichen Problemen abfuhren. Indoktrination pur - nach dem 100ten Mal muß man halt mitwackeln. Gott bewahre! Ende des Exkurses - zurück zur vorliegenden Maxi - also, ganz so schlecht wie der genannte Vergleich schneiden die 6 Versionen dann nicht ab, allerdings bringen sie nichts wirklich Neues; etwas poppigere Abarten des Originals, z.T. trancig oder einfach nur schlecht. Wenn Ihr Euch unbedingt einen Remix reinziehen wollt, nehmt direkt Track 1 (Radio mix), der ist zu ertragen.
Nicht verschweigen will ich, daß am Ende der Maxi noch eine neue Version des im Original sehr geilen Stücks "Starpilot on channel K" des letzten Longplayers zu finden ist. Aber ähnlich wie zuvor: Für Sammler vielleicht interessant, alle anderen sollten sich dann schon lieber die letzte LP zu Gemüte führen, um die Zeit zum im Herbsrt erscheinenden Albums tot zu schlagen.

DJHorn

 

LIMP BIZKIT - Take a look around (MCD/Theme MI : 2) (Flip/Interscope-Rec)

Wie jeder weiß, läuft z.Zt. der Film "Mission Impossible 2" in den deutschen Kinos. LIMP BIZKIT hat dazu den Headsound gemacht, der als Maxi erhältlich ist. Die "Mission Impossible"-Melodie ist hervorragend integriert worden und bringt die Atmosphäre des Films ziemlich gut `rüber, ohne daß man ihn gesehen haben müßte. Gefahr, Gewalt und Erotik spiegeln sich in diesem Stück wieder. Textlich hat der Song nicht viel mit dem Film zu tun, die Musik dagegen läßt einen seinen eigenen Film drehen. Auf dieser Maxi sind noch zusätzlich zwei Live-Stücke ( N 2 Gether Now; Nookie) + dem N2 Gether Now Video enthalten. Für Leute, die auch gerne mal was härter zuschlagen und dennoch Sinn für Melodie und Groove haben, ideal!

Fraeulein Manson

 

DELERIUM - Heaven`s Earth (MCD/SPV)

Die Neue Maxi "Heaven`s Earth" von Delerium weilt seid kurzem unter uns. Delerium ist ein Projekt von Rhys Fulber und Bill Leeb, besser bekannt unter FRONT LINE ASSEMBLY, das mit virtuellen Technosounds und sirenenhaften Frauenstimmen szenenübergreifend jeden in seinen Bann zieht. Was sie auch mit dieser Auskopplung schaffen werden. Technotrance mit orientalischen Einflüssen perfekt kombiniert. Unterstrichen mit der Stimme von Kristy Thirsk eine Kombination der Sonderklasse. Die Maxi "Heaven`s Earth" ist z. Zt. im Diggi-Pack in jedem Musikladen zu erhalten. Zwei CD`s; 5 Remixe + Album Version. Ein absolutes Muß für jeden anspruchsvollen Musikliebhaber. Also, ich sage nur Augen schließen, Seele baumeln lassen und genießen.

Fraeulein Manson


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