Kritiken

DUPONT - Behave (MCD/Life is Painful Rec.)

Auch wenn diese Platte schon eine Weile auf dem Markt ist, eine Kritik steht noch aus. Da mir und bestimmt vielen von Euch diese Gruppe noch nicht bekannt war/ist - im Nachhinein ein Fehler - werde ich sie dennoch besprechen. Vergleiche sind oft nervend und unpassend, nicht IMMER: Diese Band aus Skandinavien klingt wie eine Weiterführung der alten Ergüsse von POUPPEE FABRIKK (z.B. des Lonplayers "Rage"). Treibende Bassläufe und aggressiver, aufwühlender Gesang. Derartiges wurde von mir schon lange vermißt, da PF in erster Linie nur noch guitarrenlastige Releases zustande gebracht haben. OK, die Sachen sind ein wenig monoton, aber in keinster Weise so langweilig wie die vieler Bands, die alle den gleichen Synthi-Pop-Schmus produzieren.
Wenn dies auch nicht das Titelstück ist, ich empfehle die Dreingabe "EXPO2k", in natura ein finanzieller Reinfall, musikalisch eine Offenbahrung an straigter Härte à la Nitzer Ebb/F-242. Allein schon die typischen Stöhneinlagen sind, wenn auch entliehen, eine angenehme Erscheinung. Mehr davon! (laut Label steht bald eine CD an, die um einiges härter wird...!) Ich freu` mich drauf!

DJHorn

 

RESTRICTED AREA - Turn like the devil (MCD/Life is Painful Rec.)

Also wenn ich dieses Cover sehe...wonderbra...aber nicht wie das einer guten EBM-Platte. So gelangweilt, wie die Dame daherschaut, kann sie gerade nicht diese brandneue MCD von RESTRICTED AREA gehört haben. Wer die Rezension zuvor gelesen hat: Die musikalische Gestaltung ist hier sehr ähnlich, was sicher nicht nur am selben Studio aus Stockholm liegt. Wobei die Songs auf dieser Maxi abwechslungsreicher sind. Das Titelstück "Turn like the devil" ist eher hart (s.o.), darauffolgend erwartet uns mit "These boots are made for walking" ein recht technoides Stück mit sphärischem Frauengesang sowie ausgefeilter Elekronik. Nach einem instrumentalem Track kommt dann die Männerstimme wieder zum Tragen, die dieses auch eher verträumte Stück "Insight out" mit ein paar TechnoHouse-Anleihen seiner Bestimmung zuführt. Präzise Beats mit vielschichtigen synthetitschen Arrangements im Hintergund - eine Symbiose aus den drei vorhergehenden Songs, seichte Klänge zum Ausklang. In jedem Fall Probehören...z.B. auf der Labelhomepage, auf der man einige soundtechnische Eindrücke der gesignten Bands der noch sehr neuen Plattenfirma sammeln kann. Bin gespannt auf den demnächst erscheinenden "langen" Silberling "Realtime".

DJHorn

 

THEATRE OF TRAGEDY - Machine (MCD/EastWest)

Was ist das?!?! Manche mögen mich steinigen, aber beim Stück "Machine" war der erste Gedanke, der mir kam - das hört sich an wie Philip Boa and the Vodoo Club! Aber auf jeden Fall nicht wie THEATRE OF TRAGEDY! Schluß ist mit fetten Gitarren und theatralischem Gesang; stattdessen ist das instrumentelle, insbesondere die Gitarren, in den Hintergrund gerückt. Vielmehr hat man jetzt eine emotional schwungvolle Melodie und zwei lieblich dahin schwebende Stimmchen, Männlein und Weiblein wohlgemerkt, begleitet von synthetischen Soundelementen zur Unterstreichung der Melodie. Die Gitarren sind zwar noch gut zu hören, aber sie verhalten sich im Klangbild doch eher schüchtern und bedeckt. Naja, wenigstens haben sich Raymond Rohonyi und Liv Kristine Espenas darauf geeinigt, wer wann was singt. Ich erinnere an z.B. "Tanz der Schatten". Um Mißverständnisse direkt aus dem Weg zu räumen, es ist ein wunderschönes Lied, harmonievoll, etwas verträumt und sehr einladend, sich auf die Tanzfläche zu begeben, aber bei weitem nix Neues. Lediglich ein weiteres Wave-Stück, bei dem sich wohl bei leicht metalangehauchten Freaks die Zehennägel aufrollen dürften. Man kann es ihnen nicht übel nehmen; so etwas war nicht zu erwarten. Nichtsdestotrotz ist wohl doch zu erwarten, daß "Machine" hier und da in den Clubs zu hören sein wird, denn genügend potentielle Kundschaft ist vorhanden. Das Zeug zu einem Klassiker hat das Stück jedoch nicht.
Sei noch etwas zum zweiten Stück "Image" gesagt. Dieses präsentiert sich schon etwas kraftvoller, wenn auch nicht durch Gitarren, denn der Sound ist der Gleiche wie bei "Machine". Dazu wirkt der durch Stimmverzerrer verschwommene Klang der Stimme von Liv Kristine eher nervig. Allerdinds hat man den Refrain haargenau so oder sagen wir nahezu genauso schon woanders gehört; zumindest erweckt er den Eindruck. Rockig aber doch irgendwie langweilig.
Es ist wohl nicht zu erwarten, daß sich dieses Stück in unseren Kreisen groß durchsetzt. Die Macher haben sich da wohl zu sehr vom Kommerz treiben lassen. Stilistisch ist es wohl eher für jene gemacht, die es verstehen, sich geschmacklich immer der jeweils aktuellen Rockmusikvariante anzupassen. Gut passen würde es in die par terre gelegenen Regionen des "Stahlwerkes" in D`Dorf .

Codex

 

BLINK 182 - Adam´s song (MCD/MCA Rec.)

Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich wohl etwas voreingenommen sein könnte, da BLINK 182 nun einmal meine favourite Band ist, aber ich gebe mein Bestes um subjektiv zu urteilen. Den kommerziellen Erfolg schafften Tom, Mark und Travis vor ca. einem halben Jahr mit dem Song "All the small things", welcher von vornherein ein Hitgarant zu sein schien, da sie auch selber zugeben, gerne Lieder mit eingängigen Refrains und hitverdacht zu schreiben. Es ist so gekommen, und sie haben leider den Ruf einer kommerziellen Punkband. Nun zu dem zu bewertenden Objekt: "Adam´s song", "Going away to college" (live) und "Adam´s song" (live). Das Lied "Adam´s song" ist nun die dritte Auskopplung aus dem Album "Enema of the state", aber es sticht doch sehr aus dem Gesamtwerk heraus, da es der einzige ernstzunehmende und melancholische Beitrag auf den bisherigen Veröffentlichungen ist. Soweit mein Englisch reicht, handelt es von Selbstmordgedanken, welche jedoch wieder verworfen werden. Die Melodien sind sehr eingängig, und der Gesang klingt auch sehr gut. Eine runde Sache somit, die hoffentlich diesmal das richtige Publikum antrifft und bitte nicht auf Bravo Hits oder Chart Attack landet. Die beiden Livesongs sind recht gelungen, wenn nur nicht diese kreischenden Teenies wären. Das Video zu "Adam´s song" ist auch noch für den PC vorhanden, somit typisch BLINK 182: Titelsong, 2 Livebeiträge, Enhanced CD.

Fous

 

HOSH - Marie (MCD/Virtual Rec.)

Nun gut, die Bandinfo sagt : Deutsche Band deren Vorbilder AC/DC, METALLICA usw. sind. Hört sich nicht sehr vielversprechend an, und ich wurde auch nicht "enttäuscht". Der Titelsong "Marie" ist schon recht interessant, klingt aber irgendwie bekannt. "Marie" ließe sich REAMONN und deren Songs "Supergirl" und "Josephine" zuordnen, obwohl sie unwesentlich härter klingen. Die beiden anderen Lieder, "Killer ants" und "No mistake", hingegen finde ich noch enttäuschender. "Killer ants" ist mir viel zu träge, schwer und wirklich sehr gitarrenlastig. Es erinnert ein wenig an CREED, aber wohl eher an deren schlechtere Songs. Beim dritten Track hätte ich definitiv gesagt: "Das hört sich ja an wie METALLICA!", oder es würde sich um eine mittelmäßige Kopie handeln. Die drei Tracks sind zwar schon recht verschieden von ihre Art her, haben mich jedoch kaum überzeugen können. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass Rockmusik mit schweren Gitarrenriffs nicht unbedingt mein Fall ist. Wie gesagt, der Titelsong ist ganz nett, und wem so etwas gefällt, der sollte vielleicht doch einmal reinhören.

Fous

 

DECODED FEEDBACK: Reflecct in silence (MCD/Bloodline Rec.)

Groß angekündigt, groß promoted. Die Vorfreude auf die neue MCD von DECODED FEEDBACK war entsprechend, wurde aber so nicht gerechtfertigt. OK, "Reflect in silence" klingt direkt sympathisch, aber warum wohl? Nun, ich will dem Originalmix direkt den Titel "Plagiat des Jahres" zuordnen. Der Baßlauf ist 100% geklaut von einen der Heroen der EBM-Welt, FRONT-242. Ist ja nichts Besonderes mehr in der heutigen Musiklandschaft, aber muß das jetzt auch in unserer Szene derart fußfassen? Da höre ich mir immer lieber "Work 01" von der "Front by front" an, für mich, obwohl es mehr als eine Dekade auf dem Buckel hat, besser und vielfältiger, als diese in Zeiten von fettem Hightechequipment produzierte "neue Version". Gut, natürlich beschränkt sich ein Song nicht nur auf den Baßlauf, aber der fade Beigeschmack ist nicht mehr zu verwischen.
Ansonsten ist dieser Track ruhig und bedächtig, der Gesang ziemlicher Standard, nichts Außergewöhnliches. Nicht, daß mich hier jemand falsch versteht: Trotz all diesen Umständen handelt es sich immer noch um ein "besseres" aktuelles Erzeugnis, aber von einer Band mit soviel Erfahrung hatte ich mehr erwartet.
Die beiden folgenden Mixes des Titelstückes laufen ohne "Ahaeffekt" am Hörer vorbei.
Anschließend folgen zwei nicht auf dem kommenden Longplayer "Mechanical horizon" enthaltene Bonusstücke. "Immortal" offeriert hörenswerte Elektronik der auch eher ruhigen Sorte. Tragende Melodik mit netten Keyboardeinlagen und durchgehendem Beat. "Lifeless" ist schon treibender, lebt aber in erster Linie von der Härte des verzerrten Gesangs, der irgendwie nicht ins Gesamtwerk paßt.
Man sollte an dieser Stelle den Eindruck haben, mir sagt diese CD nicht zu, was aber eigentlich ein falscher Gedanke wäre. Sie ist nur zu wenig eigenständig und maßstabsetztend. Da gibt es genug Bands, die das Ganze schon besser oder genauso gut, dafür aber früher, auf die Reihe bekommen haben...Ach, im Booklet fehlt auch unter "We would like to thank" noch ein Eintrag, den ich hier virtuell nachtragen möchte: Front 242.

DJHorn


V.A. - Clubline Vol.1 (CD/Bloodline)

Bloodline veröffentlichte jetzt auch seinen ersten Sampler, der labeleigene sowie außenstehende Bands in einer guten Mischung enthält. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf EBM/Synthi-Pop. Nachteilig erscheint mir, daß viele Stücke bereits seit Monaten auf dem Markt sind, wie z.B. FUNKER VOGT`s "Gunman" oder auch das DAF/DOS-Stück "Wegen Dir". Wer hat das noch nicht zu Hause im Plattenregal, wenn er es denn dort haben möchte? Ähnlich verhält es sich mit dem IN STRICT CONFIDENCE-Track "Kiss your shadow", wieso ist nicht "Zauberschloß" oder "Stern" enthalten, um vielleicht den Leuten, die die CD "Love kills!" noch nicht Ihr Eigen nennen, darauf aufmerksam zu machen? Die vorher veröffentlichte Single hat doch eh schon jeder totgehört...
Natürlich könnten so ein paar Leute auf ältere Werke aufmerksam gemacht werden, die zuvor solche Musik noch nicht bevorzugten. Aber wie groß ist deren Anteil an den potentiellen Käufern?
Neuere Highlights sind "A gothic novel" von XPQ-21 und "Sage ja!" von UNEILIG. Dazu gesellen sich ein paar Newcomer auf dem deutschen Markt wie z.B. die Schweden SAFT mit "Superstar" oder MERGE mit "Lost in eternity", beides zuckersüße Synthi-Pop-Songs der Marke DE/VISION oder MESH. Eigentlich zu langweilig, als das sie groß auffallen würden, aber die Fangemeinde ist in diesem Bereich ja erschreckend groß, so daß ständig neue Bands, die eigentlich alle das gleiche machen wie die schon gesetzten, ihren Platz im Marktsegment finden.
Das Lied "Hit that perfect beat" der Coverfreaks CONTROLLED FUSION sorgt für gut 3 vergnügliche Minuten vor der heimischen Stereoanlage, wohingegen der "Rausschmeißer" von BRAIN SURGERY EXPERIENCE "Sanctuary" seinen Job bestimmt bestens erfüllt. Wer danach auf die Skip-Taste seines Players drückt, um Selbiges nocheinmal zu "genießen", ist in meinen Augen nicht mehr zu retten! Da hilft dann nur noch KLIRRFAKTOR`s "....bis der Arzt kommt" (immer druff, DJ Mummi!); übrigens ein textlich amüsanter Track, den viele von Euch aber schon von der MCD kennen dürften.
Ein Fazit fällt recht schwer, weil einerseits diese Compilation nahezu komplett ein angenehmes Hörvergnügen bietet, wobei das leichte Ineinandermischen der einzelnen Stücke zu loben ist, andererseits aber viele Beiträge zu altbacken sind, um dafür noch Geld auf den Tisch zu legen, wo sich sowas Ähnliches ja mit jedem handelsüblichen CD-Brenner in Verbindung mit der heimischen Plattensammlung für kleines Geld zusammenstellen läßt. Von daher in erster Linie eine Empfehlung für Neueinsteiger, um sich einen Eindruck "unserer" Musik zu machen...

DJHorn

 

LIT - Over my Head (MCD/Titan A. E. ST/Capitol Rec..)

Ein guter Film verheißt nicht gleichzeitig eine gute Filmmusik. Das haben wir schon an vielen Beispielen feststellen können. "Lit Over my Head" ist solch ein Exempel. "Titan A. E." ist ja nun unbestreitbar ein cooler Animationsfilm und hat auch ein paar musikalische Leckerbissen zu bieten, aber warum man sich ausgerechnet für "Over my Head" entschieden hat, bleibt wohl ein Rätsel. Weder Sound, noch Stimme, noch sonst irgend etwas ist an dem Titelsong "Over my Head" gut. Er ist einfach mittelmäßig, durchschnittlich und wie die meisten Songs aus dieser Sparte von Schönheit und erst recht von Genialität weit entfernt. Auch der nächste Song auf der Maxi "Not Quite Paradise" von BLISS überzeugt auf der ganzen Linie mit den oben genannten Attributen. Dazu muß ich also nicht noch etwas Speziellen schreiben. Nur der dritte Song "Karma Slave" von SPLASHDOWN ist annehmbar. Schön arrangiert und auch die Stimme der jungen Dame ist äußerst anheimelnd und sympathisch, wenn auch nicht unbedingt etwas Besonderes. Aber muß sie auch gar nicht, denn wenn man als Künstler/in mit solch schlechter "Konkurrenz gesegnet wurde, ist man automatisch schon überragend. Fazit also ist, daß man das Geld besser für etwas anderes ausgibt (z.B. für die nächste Party im Ritz oder für die Videothek, wo der Film ja bald zu leihen sein wird). Aber für alle die ein gesundes Mittelmaß bevorzugen (solche Persönlichkeiten gibt es zuhauf, wie eindrucksvoll alle Charts beweisen), sei an dieser Stelle gesagt: KAUFT! HABT FREUDE! ABER BITTE NUR IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN

Nesty

 

DIE HAPPY - Supersonic speed (MCD /BMG)

Tja, wenn Frauen Metal (oder was auch immer das hier sein soll) machen...da kann ja nicht viel bei rumkommen. Also ich kenne fast kaum eine gute Metallerin. Obwohl es wohl auch wieder nur eine Frage ist, was Metal ist oder was ist gut. Für mich ist DIE HAPPY wohl keins von beiden. Es ist netter, angenehmer und durchaus hörbarer Rock. Wobei ich sagen muß, daß DIE HAPPY einem ein wenig, dieses "geplante und auf Massenkompatible- "Feeling", besser bekannt als BOYBANDSYNDROM, vermitteln. Aber das muß ja nix negatives sein, obwohl ich mich frage ob das bei der oben genannten Musikrichtung überhaupt nötig ist. Aber nun gut, wie schon erwähnt ist es ganz annehmbar, aber für ein anspruchsvolles Publikum wohl kaum geeignet. Bevor hier aber als zu negativ klingt, möchte ich ein Kompliment machen: Denn was dieser Band an musikalischer Ausgefallenheit fehlt, kompensiert die durchaus annehmbare und überaus üppig ausgestattete Frontdame. Diese ist wirklich einen Blick wert. Sehr, sehr nett!!!!

Nesty

 

NEW ROCK CONFERENCE - Heal yourself (MCD/SUPER SONIC)

Der (gute) Zweck heiligt (nicht) fast alle Mittel! Dieses Sprichwort trifft wohl bei diesem Stück zu. Denn der Zweck ist ja wirklich gut, der Nordoff / Robbins Stiftung für Musiktherapie zugunsten behinderter und autistischer Kinder helfen zu wollen, aber das Mittel ist denkbar schlecht. Denn obwohl es hier um durchaus massenkompatiblen Crossover handelt, ist das Stück und seine vier weiteren Versionen leider viel zu schlecht arrangiert und besetzt. Besonders ragen hier Peter Heppner (WOLFSHEIM) und Steffen Keth von DE/VISION heraus. "Heal yourself" vermittelt einem das Gefühl von "schon tausendmal gehört" und nutzt die Facetten des Crossover's leider überhaupt nicht aus. Schade drum. Aber ich denke, daß diese Scheibe wenigstens zeigt, daß sich unsere deutschen Musikhelden ebenso für gute Zwecke engagieren, wie die amerikanischen Vorbilder. Wer sich also auch engagieren will, dem sei diese CD empfohlen oder noch besser er spendet direkt an die Stiftung Nordorff / Robbins Musiktherapie Deutschland. Denn sonst gilt nur: "Heal Yourself!" - Help!!!

Nesty

 

TECHNOIR - Samples (CD/Eigenproduktion)

Im Rahmen der letzten Bunkerparty konnte ich diese Band live erleben. Aufgrund des echt gelungenen Auftrittes sehe ich es als meine Pflicht an, die dort erstmalig vorgestellte Eigenproduktion (OK, halbwegs, da sich Winus Rillinger verantwortlich zeichnet, der auch schon Projekte wie ETERNAL AFFLICT oder SARA NOXX betreute) "Samples" hier einuzbringen. Einige vollprofessionell produzierte Bands können sich von dieser vorerst nur gebrannten Scheibe ein Stück abschneiden. Nicht nur was den klaren Klang der Synthies anbelangt, sondern vor allem auch den Gesang der charismatischen Frontfrau Julia Beyer, die zuvor schon bei ein paar anderen Gruppierungen wie z.B. INSIDE Erfahrung sammelte. Ihr exzellenter, verträumte Gesangsstil paßt sich nahtlos in den von Steffen Gehring programmierten elektronischen Soundteppich ein. Mehr noch, die Stimme zieht den ambitionierten Hörer in seinen Bann und läßt ihn nur noch schwer wieder los. Songs wie "Growing" oder das von ULTRAVOX gecoverte "The voice" haben gnadenlosen Ohrwurmcharakter, ohne nach einer Weile an Attraktivität zu verlieren. Dies werden meine Partybesucher in nächster Zeit wohl auch feststellen (müssen), da ich diesen unbedingt einige Lieder näherbringen möchte, aus Überzeugung ihrer Qualität und nicht zuletzt aus lokaler Verbundenheit (die beiden Bandmitglieder wohnen hier im Umkreis...), wobei letzteres Argument gar nicht mehr nötig wäre. Klingt fast so, als wäre ich gekauft, aber soweit wird es nie kommen....
Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis sich ein Label die Rechte sichert; ich habe selten ein Erzeugnis gehört, das es mehr verdient hätte, wenn ich mit einbeziehe, was z.T. für Dreck veröffentlicht wird. Dieser ruhige, rhythmische Synthi-Pop mit seinen interessanten Sounds und dem melancholisch-zentrierendem Gesang sollte über die regionalen Grenzen Erfolg verbuchen...vielleicht liest ja auch hier der ein oder andere von diesem Produkt. Wer sich darüberhinaus informieren möchte oder sogar eine Bestellung in Betracht zieht, sollte der Bandhomepage einen Besuch abstatten.

DJHorn

 

PROZAC+ - Acida (MCD/EMI)

Als erstes möchte ich auf das eingehen, was mir an der CD gefallen hat: es sind nur zwei Lieder mit eine Gesamtspieldauer von 5'05 Minuten. Das erste Lied "Acida" ist, wie soll ich sagen, irgendwie o.k., wenn man auf Alternative und Punk Rock steht; nettes Gitarrengeschrabbe und süße Frauenstimme. Hat was. Ehrlich! Auch wenn es nicht unbedingt meine Richtung ist. Aber dann haben sich die sechs Italiener an einem Heiligtum vergriffen und es auf schändlichste Weise entweiht! Leute, ich rede hier von einem absolutem Kult-Song, der sogar zweifelsohne einer sogar für all diejenigen ist, die ihn nicht mögen. Es geht um "Boys don't Cry" von THE CURE!!! Es wurden schon viele Stücke von THE CURE gecovert und einige Versionen sind sogar gar nicht mal so schlecht, wie ich finde. Aber die Italiener haben das gute Stück - mit Verlaub - so dermaßen verhunzt, daß es schon weh tut!!! Es klingt schief und wurde seiner ursprünglichen Atmosphäre vollkommen beraubt. Tut es euch nicht an! Summa summarum: ein nettes "Schubs-mich-und-ich-schubse-zurück-Lied" und ein vertontes Verbrechen... Nichtmal das Cover ist in irgendeiner Weise ansprechend. Ich weiß auch gar nicht, was das sein soll, was da abgebildet ist!?

Marcel

 


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