06.06.2023: DM live in der Merkur Spiel-Arena Düsseldorf inklusive Bilderserie



DEPECHE MODE im Stadion – großartiger Abend mit alternativen Liedern und mittig gutem Klang

Am 06. Juni, einem Dienstag, ging es nach Düsseldorf – irgendwie kennt man DM eher von Köln, auch was Partys anbelangt, aber sei es drum. Schön in einem angrenzenden Wohngebiet geparkt, ging es über den Aquazoo mit einer Flasche lieblichen Weißwein bewaffnet und dem formschönen „Biete Ticket FOS 1“-Schild Richtung Rheinstadion – ähnlich wie demnächst der Tivoli mittlerweile „Merkur Spiel-Arena“ genannt.

Anfangs war ich skeptisch ob des Angebotsüberhangs im Netz, ob man seine überzählige Karte noch loswird, zweimal DM mit 45.000 Zuschauern, das erste Konzert war am 04.06., da haben sich die Planer ein wenig übernommen, auch wenn es die einzigen Termine in NRW waren. Eine holde junge Dame namens Vivian aus der Messerstadt Solingen erbarmte sich meiner und kaufte, wenn auch klar unter Nennpreis, dem Sir die übrige Karte aber ab. Mit 20 Lenzen zu DM, immer schön, wenn die Jugend Interesse an guter Musik zeigt – mehr davon.

Durch zahlreiche Kontrollen hindurch ging es in den vordersten Bühnenbereich. Leider verlor der Sir die holde Maid aus den Augen, als er im FOS 1 auf die schreibende Prominenz traf – bestimmt über zehn Jahre nicht gesehen. Die Vorband setzte ein, grauenvoll. War die in Antwerpen noch toll, war hier eine Hip-Hop-Reggae-Kombo namens Young Fathers am Werk. Da half auch Kiffen nicht, extrem unpassend.

Zeit zu flüchten!

Nachdem man sich ein Bändchen für den vorderen Bereich holte und dabei bestaunte, wie weit weg der FOS 2 und erst recht der Innenraum war, ließ sich der Sir zum letzten Wiegenfeste noch mit einer überteuerten DM-Devotionalie beschenken. Zurück im zum Glück geschlossenen Stadion – die unerträgliche Vorband hatte zu unserer Freude die Bühne verlassen – gesellten wir uns zur wartenden weiblichen Begleitung, die in der Verlängerung des Bühnenauslegers wartete. Zeitnah ging es mit dem 20. Konzert der derzeitigen DM-Welttour los, erneut nahezu pünktlich um 20.45 Uhr.

Zeit zu tanzen!

Schon als der Sir zum zweiten Lied, der neuen Single, ein wenig das Tanzbein schwang, vernahm er von hinten von drei Vo..., man solle ihn doch rausschmeißen. Au Hur! Wieso buchen solche Personen keinen Sitzplatz? Sei es drum, erneut ließ sich Euer Erzähler nicht beirren, es gab auch vereinzelt andere, die sich ein wenig bewegten, das war angenehm. Im Vergleich zu Antwerpen, wo es nahezu niemanden in Schwarz gab, war es hier doch erfreulicherweise anders. Das Publikum kam mir in Teilen auch jünger vor als bei den letzten Konzerten in den 10ern. Auch wenn es noch viel zu viel hochgehaltene Smartphones gab, ganz so viele wie in Antwerpen waren es in meinem Sichtfeld nicht. Mancher schaute das ganze Konzert aber nur über seinen SP-Bildschirm … wieso?

Hier ist die Titelliste des Abends mit den drei alternativen Liedern im Vergleich zu Antwerpen – dieses Mal nur teilweise mit persönlichen Kommentaren versehen:

Intro + My Cosmos is Mine

Wagging Tongue: Die zweite Single des aktuellen Albums „Memento Mori“ ist bei mir ein absoluter Ohrwurm geworden, gefällt mir immer besser und regt auch zum ersten Mittanzen an, was nicht bei jedem gut ankam …

Walking in My Shoes

It’s No Good

Sister of Night: Nicht etwa „Sister Night“, wie es in der Öcher Presse zu lesen war …

In Your Room

Everything Counts

Precious


My Favourite Stranger: Fand ich weit besser als „Speak to Me“, hat mehr Kraft und kommt live nicht so dröge daher.

Home: Auch wenn ich „A Question of Lust“ toll fand, „Home“ liebe ich ebenfalls sehr. Gut, dass beim zweiten Düsseldorfkonzert die alternative Liste zum Tragen kam.

Soul With Me: Live erneut weit besser als vom Album. Martin ist einfach süß anzuschauen bei seinen Soli.

Ghosts Again: Ich liebe es! Bei jedem Hören wird es besser.

I Feel You: Sollte endlich aus dem Programm fliegen, langweilt mich immer mehr.

A Pain That I’m Used to: Ich wiederhole mich, einer der wenigen Schwachpunkt des Konzerts.

World in My Eyes: Ein Höhepunkt, wenn auch irgendwie traurig, weil wie immer auf dieser Tour Andrew Fletcher in den Vordergrund gerückt wurde, der letztes Jahr viel zu früh sein Leben aushauchte.

Wrong: Beim 2. Mal fand ich dieses Lied noch weniger erbaulich.

Stripped: Wieder super, auch die Beleuchtung dabei ist recht düster.

John the Revelator

Enjoy the Silence: Noch mal alles rausholen, bevor eine kleine Verschnaufpause wartete, dafür ist EtS genau richtig.

Zugaben:

Condemnation: „Waiting for the Night“ war eines der besten Lieder in Antwerpen, aber „Condemnation“ vom 93er-Werk „Songs of Faith and Devotion“ mag ich allein seitens des Textes auch sehr, sehr gern, gute Abwechslung.

Just Can’t Get Enough [doch!]: Es war noch nervender als in Antwerpen, weg mit diesem Kirmespop.

Never Let Me Down Again: Im Vergleich zu Antwerpen hatte der Sir noch mehr Körner übrig, was nach den anstrengenden letzten Tagen eher überraschte. Zu diesem Zeitpunkt huschten wir auch ein Stück weiter nach vorne Richtung Ausleger. Dort war komischerweise mehr Raum zum Tanzen und von hinten nervte auch niemand.

Personal Jesus: Endspurt! Noch einmal alles geben. Gleich ist es vorbei. Fand ich dieses Mal noch viel besser, weil noch etwas Kraft übrig war und der Sir zu vorgerückter Stunde noch einmal den Tanzturbo zünden konnte. Einziger Schwachpunkt erneut die instrumentale Stelle in der Mitte.

Puh. Erst mal verschnaufen, es ging eh nur sehr zähflüssig aus dem Stadion heraus. Schön zu sehen, wie viele Anhänger in Deutschland doch tiefer mit der eher düsteren Bandgeschichte vertraut sind bzw. diese leben, das war in Antwerpen viel bunter. Nach einem kleinen Fußmarsch durch die Dunkelheit (!), gut, es waren doch 30 min, erreichten wir unseren fahrbaren Untersatz, den der Sir zum Glück nicht nach Hause steuern musste, sondern bei einem leckeren Restsangria die ersten Stichworte zu diesem Erlebnisbericht niederschreiben durfte. Danke, danke an die edle Fahrerin. :)

Fazit: Auch Düsseldorf war eine Reise wert. Das geschlossene Stadion war zwar im Vergleich zu der Halle in Antwerpen irgendwie zu groß, aber immerhin wurden die Lichteffekte durch das Tageslicht nicht in Mitleidenschaft gezogen. Fern des FOS 1 hätte ich aber weniger Spaß gehabt, dafür waren die anderen Stehbereiche doch zu weit entfernt von der Bühne. Ein Konzert zu besuchen, um nur auf Großbildleinwänden etwas zu erkennen, ist mir einfach zu wenig. Positiv war der Klang, wenngleich es mittig vor dem Ausleger so leise war wie noch bei keinem DM-Konzert in meinem Leben. Dafür kommen in der Mitte die Stereoeffekte hervorragend zum Tragen. Der Klang war also etwas besser als in Antwerpen, obgleich die Anlage für solch ein Stadion unterdimensioniert erschien.

Sir Horn

PS: Mein Dank gilt den Begleitern und den kurzweiligen Plauschpartnern – auch ohne Übernachtung war es cooler Ausflug nach Düsseldorf, der noch eine Weile gedanklich nachhallte – die Nacht war kürzer als gedacht. Rechts ist erneut eine kleine Bilderserie zu sehen.

Fotografen der Bilderserie: JS // GH (danke, danke!)

20.05.2023: DM live im Sportpalast in Antwerpen inklusive Bilderserie

 

Ein Konzertbericht inklusive Bilderserie von www.djhorn.de


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