24.02.2024: DM live in der O2-Arena Prag inklusive Bilderserie

24.02.2024: DM live in der O2-Arena Prag inklusive Bilderserie

Die Hallentour 2024: DEPECHE MODE live in Prag



Die Hallentour 2024: DEPECHE MODE live in Prag

Das 94. Konzert der Tour fand wieder im Beisein des Sirs statt. Es ward der 24. Februar 2024 im schönen Prag, das ich immer schon mal besuchen wollte und somit bot sich die Gelegenheit, dies direkt mit einem DM-Konzert zu verbinden. Die Stadt fand ich aber dieses Mal weit besser als das Konzert.

Das lag an vielen Dingen. Die Zuschauer waren in meinem Bereich des Innenraums mal wieder völlig tanzfeindlich, dafür aber umso smartphoneaffiner. Bereits bei den ersten Tanzbewegungen wurde ich massiv angefeindet von ein paar kleinen Mädchen neben mir, die vermutlich ihr erstes DM-Konzert begingen. Ich kann es jedes Mal nicht fassen, dass sich kaum noch einer bei einem Livekonzert tänzerisch einbringt. Würde ich als Gruppe es geil finden, wenn alle Zuschauer nur dumm rumstehen und – noch viel schlimmer – man nur auf die Rückseite Hunderter Smartphones blickt? Ich denke nicht. Dabei hat es den Anschein, dass es sonst niemanden der 17.300 im weiten Rund stört, wenn man pausenlos nur auf SP-Bildschirme blickt – einer vor mir filmte jedes Lied mindestens zwei Minuten mit beiden Armen nach oben gestreckt. Was stimmt denn nicht mehr mit den Menschen?

Aber von vorn: Die O2-Arena in Prag ist extrem außerhalb und so bedurfte es einiger Minuten mit der Tram, um sie vom Zentrum aus zu erreichen. Optisch ist sie von außen wie innen bemerkenswert. Obwohl wir gar nicht so spät anreisten, standen schon massive Schlangen vor der Halle, deren getrennte Eingänge – je nach Bereich – maximal auf der Landesprache beschriftet waren. Endlich drin konnte man dann die Garderobe nur in der Landeswährung bezahlen, obwohl man in jedem Furzkiosk in Prag sein Bier mit der Kreditkarte begleichen kann, das ist wahrlich für so eine Riesenhalle ein Armutszeugnis – nicht nur wir hatten damit Probleme, das wurde deutlich.

Irgendwann betrat ich dann den Innenraum, der schon halbwegs gefüllt war. Wie immer orientierte ich mich etwas nach links, weil dort traditionell Martin steht.

Die Vorgruppe Humanist, die um 19.45 Uhr begann, gefiel mir im Vergleich zu der letzten in Düsseldorf richtig gut, sie ward recht düster.

Um 20.47 Uhr waren dann die ersten Klänge von DM zu hören. Das Bühnenbild und weitere Details waren unverändert, insofern verweise ich da auf den Artikel zu Antwerpen im Mai 2023.

Die dargebrachten Lieder in der Einzelkritik – dieses Mal erneut nur teilweise mit persönlichen Kommentaren versehen, da es mein drittes Konzert der Tour war:

Intro (Speak To Me) // My Cosmos is Mine: „My Cosmos is Mine“ ist wohl das einzige Lied der aktuellen Scheibe, das ich beim Hören meist weiterschalte, als Intro ist es aber doch etwas geeigneter als beim reinen Hörgenuss.

Wagging Tongue: Erste zarte Tanzbewegungen, ich mag das Lied mittlerweile sehr gern.

Walking In My Shoes: Tja, „try walking in my shoes“, der sich bei einem Konzert nicht auf stupides Klatschen und gelegentliches Johlen beschränken möchte, sondern im gewissen Maß das Tanzbein schwingen möchte und maximal hier und da ein Bildchen schießt. Aber nein, bis auf einen Heinz hinter mir, der sich auch ein wenig bewegte, war das Verständnis sehr begrenzt. Aber wer den Sir kennt, weiß ja, dass er sich davon nicht abhalten lässt … Allerdings dämpfte das doch die Laune.

It’s No Good

Policy of Truth

In Your Room

Everything Counts:
Ich kann das Stück in der Version einfach nicht mehr hören.

Precious

My Favourite Stranger

Strangelove:
Ich will das Lied im normalen Klanggewandt genießen, so süß ich Martin auch finde.

Heaven: Besser.

Ghosts Again: Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, das Lied wird immer besser, dabei hab ich es schon Hunderte Mal gehört.

I Feel You: Die Blagen und Bedenkenträger um mich herum durften sich kurz entspannen, das Lied ist bei mir live durch.

A Pain That I’m Used to: Mag ich im Original, in der neuen Abmischung geht es mir total auf den Senkel. Aber es ist doch zu bemerken, dass dies viele Besucher anders sehen.

Behind the Wheel: Hier begann nun die größte Tortur der Kamerakinder, weil die für mich beste Sequenz des Konzertes anstand. Einfach geil, das Lied.

Black Celebration: Erstmals auf der Tour wurde mir „Black Celebration“ kredenzt, sogar ohne den Trommelheinz, der mir sonst viel zu sehr im Vordergrund der Abmischung steht; aber doch hätte ich eine Version mit den Beats des „Black Tulip Mixes“ geliebt. Wobei das dann den Leuten um mich herum sicher gar nicht behagt hätte. :D

Stripped: Wundervoll düster, geiles Lied, super dargebracht.

John the Revelator: Das Stück mag ich ja, aber man muss sich eingestehen, dass es auf der Tour ein absoluter Stimmungstöter ist. Sehr verwunderlich, dass es nicht nach der ersten Hälfte ersetzt wurde.

Enjoy the Silence: Meine Füße wollten nicht mehr so wie ich … Die „neue“ Zwischensequenz mag ich weiterhin nicht, aber der Song an sich ist trotzdem eine absolute Herzensangelegenheit.


Zugaben:


Waiting for the Night:
Beim ersten Mal waren Martin und Dave auf dem Ausleger, den sie in Prag doch selten betraten, absolut entzückend. Dieses Mal war es immer noch nett, aber doch irgendwann zu viel.

Just Can’t Get Enough: Im Gegenteil! Ich kann diese Kirmesschmonzette des Kinder-Synthi-Pops einfach nicht mehr hören. Aber vor allem das 08/15-Publikum kennt aus ihren Dissen sicher nur dieses Stück. Das Ende geht mir auch massiv auf den Senkel.

Never Let Me Down Again: So ward meine Laune etwas im Keller und selbst dieses tolle Liedgut vermochte sie nicht mehr komplett zu heben.

Personal Jesus: Die Füße signalisierten Alarmstimmung, das Lied kommt aus tänzerischer Sicht für mich einfach zu spät.

Fazit: Mir ist DM mittlerweile zu nahbar. Zuweilen wirkt es wie Bernd Graf in seinen letzten Jahren mit Unheilig, übersozial und wohlwollend. Einem Gast wird ein Geburtstagsständchen gesungen usw. Mir gefielen DM besser, also sie noch cool und halbwegs unnahbar ohne viel Tamtam ihre Lieder vortrugen. Das Publikum hat sich dem aber angeglichen – zumindest an diesem Tage wirkte es so. Bunte Knicklichter und was auch immer sind für mich einfach ein Graus. Nur eines darf man nicht: sich bewegen. Außer natürlich die Arme hoch zum Filmen. Wie oft stieß ich so gegen einen Arm neben mir … mit dem Kopf, versteht sich. Die Weiße-Turnschuh-Fraktion ist mittlerweile in der Überzahl, mich wird man so niemals auf einem DM-Konzert erleben. Die gezeigten Videos sind oftmals auch etwas lieblos, da waren frühere Touren weit besser bestückt, nur selten gibt es einen wahren Ahaeffekt.

So möchte ich mit etwas Positivem schließen: Der Klang war sehr gut, auch die Lautstärke war besser als zuletzt in Düsseldorf, das wohl leiseste Konzert seit meinem Einstieg im Jahre 1990.

Sir Horn

Nebenan ist eine kleine Bilderserie zu sehen.

Fotograf(en) der Bilderserie: GH

06.06.2023: DM live in Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena inklusive Bilderserie

20.05.2023: DM live im Sportpalast in Antwerpen inklusive Bilderserie

 

Ein Konzertbericht inklusive Bilderserie von www.djhorn.de


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