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Logo BPC 10 JahreDJ SconanTen years for you - 10 Jahre BLACK PAINTING CREW München, 15.01.2005

10 Jahre „Black Painting Crew“ München – sicher Grund genug, um über die Jubiläumsausgabe am 15.Januar 2005 einen Bericht zu verfassen – 10 Jahre mit und hauptsächlich organisiert von DJ Sconan, dem elektronischen Vordenker aus dem Süden der Republik, der als gebürtiger Aachener hier den Weg zu dieser Art Musik fand und auch seinerzeit mit mir mal die Oster-Europarty im Club Nightlife [2003] bekleidete.

Eins vorweg: Nach München zu fliegen ist zwar einigermaßen streßfrei, aber der lustige Franz Josef Strauß Flughafen ist soweit entfernt, als würde man vom Aachener Vorort Köln aus anreisen, sprich je nach Ziel 60km oder mehr. Endlich mit Eiszapfen am Sack im Holiday Inn angekommen, hieß es dann erst mal ein wenig ausruhen ob des wenigen Schlafs, der mir aufgrund einer verlängerten „EBM back to NEP“-Party am Vortag blieb...

Ein paar Stunden später ging es dann rechtzeitig vor Beginn 22 Uhr in den Millennium Club in der Domagkstraße, der seit zwei Jahren das Domizil der „Black Painting Crew – POP!“-Party bildet, nachdem aus dem benachbarten Tempel-Club gewechselt wurde. Die Größenverhältnisse lassen sich wohl mit der vorderen Rockfabrik zu Übach vergleichen, allerdings wummst die PA weit mehr als in dieser, was spätestens deutlich wurde, als Mr. Sconan nach dem Vorprog die Anlage mal „ein wenig“ hochfuhr...

DJ SchwedlerEigentlich hatte ich nach der Osterparty 2003 an gleicher Stelle ein Image zu verlieren, war ich doch seinerzeit ein wenig früh platt und nicht mehr so ganz zum Auflegen b[e]reit, nichts desto trotz ging ich mit einem der neu kennengelernten Kollegen diesen Abends, DJ Schwedler aus München, direkt mal an die Gestaltung des Aufwärmprogramms. Das Millennium füllte sich entgegen Aachener Gewohnheiten [dazu sei gesagt, dies war wohl auch dort eine Ausnahme ob des Jubis :( ] recht flott, allerdings, wie allerorts mußten sich die eintreffenden Gäste natürlich zu allererst “warmtrinken”. Was bei Freibier zum Jubi und generell sehr niedrigen Preisen nicht schwer gefallen sein dürfte....mit und mit wurde es immer voller und man machte sich langsam Sorgen ob des schnellen Toilettenweges, da sich genau zu diesem Durchgang hin die Menge knubbelte. Aber egal, das Bit [Ein erstes Danke an Sconan :) ] floß in Strömen [nein Rev., diesmal kein WoBu!!] und man fühlte sich schnell zu Hause. Die weiteren Kollegen des Abends, DJ Vasi [NAMNAMBULU] und DJ Peddy [Hamburg] leisteten uns Gesellschaft und brachten abwechselnd mit uns ihre Liedchen ein – wobei vor allem Sconan als Veranstalter so viel um die Ohren hatte, daß er kaum an die Player kam. Man hatte wohl auch kaum mit einem solchen Ansturm, über 500 Besuchern, gerechnet, sodaß allein an der Theke ein wenig das Chaos ausbrach, die Kellner[innen] aber doch noch Herr[Frau] der Lage waren und selbst Sir Horn schnell zu seinem Bitvergnügen kommen ließen. Hehe...

Michi  + V.Der erste OPTISCHE Höhepunkt des Abends war dann gegen viertel eins [für Nichtbayern: 0.15h] startklar, seit 15 Minuten hatte der Türsteher namens Michi sein 32tes Lebensjahr vollendet, sogleich durfte der verklärte 60er Fan [“I bin doch immer noch a 60er!!?” – “Er kapiert´s net!” :) ] VIP-mäßig an einem Tisch auf der Mitte der Tanzfläche Platz nehmen. Tja, und was soll dann schon passieren? Genau – Sconan hatte keine Kosten und Mühen gescheut und eine original NewYorkTabledance.de-V...äh...-Stripperin engagiert, um es dem Michi mal so richtig zu geben....das Nonnenkostüm trügte und schnell wurde erkennbar, daß er die SM-Show präferiert und gewählt hatte. Eigentlich sollten die Bilder da für sich sprechen, auf jeden Fall eine riesen Gaudi, wobei Michi wohl aufgrund der Masse an Zuschauern ständertechnisch [wie er mir anschließend berichtete...] nicht so auf der Höhe war, wer will es ihm verdenken. Mein Favebild davon seht Ihr rechts, viele mehr folgen in der Bilderserie zum Abend...

FloorAnschließend war das Millennium “ausreichend” angeheizt und der “Rest” des Abends wurde ob der Fülle und Tanzbereitschaft ein reiner DJ-Traum, wobei leider der durchaus große Floor nicht mehr für alle Tanzwilligen ausreichte, wie man in zahlreichen Foren postparty lesen konnte... Aber auch bei uns oben am Pult herrschte reges Gedränge, nicht, daß sich nur die Kollegen dort amüsierten und einen suppten, nein, das ein oder andere “Wenn ich beim DJ stehe, bin ich noch hübscher!”-Groupie bahnte sich den Weg und versprach einem doch glatt hier und da en Bier, wenn man nur seinen Wunsch spielen würde....wie reizend bei Frei-Bit...seit wann sind DJs käuflich? :).



Kühli

Der Abend nahm extatisch gefeiert seinen Lauf, wie man hörte war das Millennium wohl niemals vorher bei einer BPC-Party voller, will hoffen auch innerlich... Eine Mischung aus 80er Jahre Klassikern, Old-School-EBM, Electro und Synthi-Pop in steter Abfolge kam bei den Gästen anscheinend hervorragend an, wobei grad Sconan immer weniger am Pult gesichtet wurde, eher an der Bar, und dies nicht mal zum Trinken, hängt doch oberhalb des Lichtmeisters Rev. dazu der “eigene” Kühlschrank mit WoBu etc.... Ein Gros des späteren Abends wurden so Herr Schwedler und meine Wenigkeit “genötigt”, für die richtige Musikauswahl zu sorgen, was uns natürlich bei so einer Party auch nicht 2mal aufgetragen werden mußte. Aber welch eine Kombi an sich, Schwedler, der gleich seinen kompletten Appel G5 [jaja!!] mitbrachte und Sir Horn mit der konventionellen CD-Methode...war auch für mich dann mal was Neues...






Noch eine kleine Anekdote zu o.g. Reverend, dem eigentlichen Lichtmeister des Millennium; er ließ es sich dieses Mal nicht nehmen, einen Glanzpunkt zu setzen, indem er dem Playlist-Läppie und nebenstehendem Lichtmischpult einen leckeren Wodka-Bull spendierte, was aber vor allem das Mischpult ihm nur mit dem Versagen der Funktionen dankte. Undank ist der welten Lohn, ja, lieber Rev., wieder was gelernt, hehe, es gab ja zum Glück redundanten Ersatz im Club, sodaß den Kellnern dann doch wieder ein Licht aufging. Mußt Dich ja nicht jedes Mal derart pervers wegschießen, wie an diesem Abend :)!

Um sechs Uhr [!!] hatte ich dann aber auch wegen genug Bit und zu wenig Schlaf meinen toten Punkt, sodaß Monsieur Schwedler der Rest allein vorbehalten war...so weit ich mich entsinne, ging es noch bis kurz vor sieben, wobei dann auch der eigentlich Jubilar des Abends, Sconan, nochmal an die Regler kam und uns unter anderem seinen Klassiker “Für immer” von ORANGE SECTOR kredenzte, ja, da war doch mal was? Hehe, diesmal nicht...

Sir Horn

Sodann war es auch an der Zeit, den Heimweg anzutreten...ich war heilfroh, daß es im Holiday Inn eine Latecheckout-Option gab, obgleich es nach so einen Abend schwer genug ist, Schlaf zu finden, ist man doch irgendwie aufgekratzt nach einen derartigen Erlebnis...

Mir bleibt nun nur noch, neben allen Gästen, vor allem DJ Sconan und seiner Perle sowie allen weiteren Beteiligten und Helfern zu danken, die mir ein reibungsloses WE in München ermöglichten. Feels like home... Gerne wieder!

Wie es ausschaut, gibt es Ostern 2005 bereits ein Wiedersehen! Ich freue mich drauf! Vielleicht kommt dann auch das [Oster]Häßchen* mit seinen dicken Eiern? Die Zukunft wird es zeigen...

DJHorn


PS: Diese Bilder sind ein Teil aus der Serie zum Münchener Spektakel in groß [s. Bilder] Weitere auf der Website der blackpaintingcrew.com!

 

10.11.2004 – OUT OF LINE FESTIVAL – Krefeld Kulturfabrik

HOCICO, GOD MODULE, SPETSNAZ – na, wenn das nicht drei gute Gründe sind, um nach Krefeld zu reisen, dann weiß ich es auch nicht...

Recht pünktlich um ca. 20 Uhr ließ sich die erste Band auf der Bühne blicken. Presse-Info: “SYSTEM SYN“ sind die neue Electrohoffnung aus den USA, die uns vom ersten Moment an überzeugen konnte!“ Mich leider nicht! Ich habe vorher noch nie einen Sänger gesehen, der dermaßen aus dem Takt war. Clint Carney hatte eine sehr eigenwillige Art sich auf der Bühne zu bewegen. Eine Mischung zwischen Sioux-Indianer (hejaheja...) und Adolf Hitler (immer ein Händchen auf dem Rücken). Der Gesang war viel zu soft und unausgereift für die recht schnelle Musik. Die wiederum war nicht ganz so übel, aber bei einer Bühnenshow zählt das Gesamtbild. Ok, die Vorband hat es immer schwer... lassen wir das.

Was der ersten Band fehlte, wurde durch SPETSNAZ definitiv ausgeglichen. Hammer! Oldschool-EBM vom allerfeinsten. Der Keyboarder Stefan sieht aus wie der nette Junge von nebenan, der Sänger Pontus geht ab wie ein Zäpfchen. Dass viele Stücke sehr nach NITZER EBB klingen, stört überhaupt nicht. SPETSNAZ geben dem alten Stil eine eigene Note. Ruhig stehen bleiben ist bei der Musik nicht drin. Diese Band lebt ihre Musik und genau das haben die beiden Schweden auf der Bühne rübergebracht; immer in Aktion, keine Minute stillstehen. Das Publikum war angeheizt, so soll es sein.

Nun zu GOD MODULE. Die CD “Artificial“ aus dem Jahre 2001 war durchaus akzeptabel. Einige Songs mauserten sich zu Szene-Hits. So weit so gut. Ich war völlig ahnungslos was die Live-Show anging. Stellt Euch ein 4jähriges Kind vor, dem man knallhart ins Gesicht sagt, dass es den Weihnachtsmann überhaupt nicht gibt. Eine Welt bricht zusammen, angeknackste Psyche, Alpträume... das ganze Programm. Ungefähr so fühlt man sich, wenn GOD MODULE die Bühne betreten und ihr erstes Lied auf das Publikum loslassen. Katastrophe! Man wurde jeglicher Illusion beraubt. Das Publikum grinste sich einen ab, einige schüttelten fassungslos den Kopf. Da hilft nur ablästern! Da haben wir einmal eine extrem gelangweilte Keyboarderin in rot-schwarzem Streifen-Outfit a la Schulmädchen-Report. Sie hat den ganzen Auftritt über nur dumm herumgestanden, einen Knopf am Keyboard betätigt und dann fatalerweise auch noch einen Gesangspart in einem Lied übernommen. Heilige Scheiße... Dann gibt es da noch einen sehr, sehr, sehr, sehr korpulenten jungen Mann, der sehr böse gucken kann (grusel). Er kam auf die Bühne, machte einen auf Graf Zahl und brüllte in den Verzerrer (mit Mundschutz vor dem Gesicht). Na, wenn das mal nicht albern war... Ja, und dann... die Krönung... ein Jüngelchen mit fettigem Haar und Dreck im Gesicht tat theatralisch, als wäre er noch viel, viel böser. Ungefähr so albern wie Klaus Kinski in den alten Edar Wallace-Filmen. Wirklich zum Schütteln... Graf Zahl und das Jüngelchen wechselten sich mit dem Gesang ab, eigentlich fehlte nur noch das symbolische Abklatschen oder das übergeben der Staffel. Apropos übergeben... Dann muss noch erwähnt werden, dass neben dem optischen Schock auch noch die Akustik bei den ersten drei Liedern katastrophal war. Bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, dazu der schreckliche Gesang und Graf Zahl in Aktion. Nach dem dritten Lied hatte die Technik wenigstens den Sound im Griff und wenn man die Augen einfach konsequent zuließ, konnte man die einzelnen Lieder wenigstens ein bißchen genießen. Ich bin der Meinung, dass eine solche Band lieber weiter CDs im Studio produzieren sollte, anstatt als Muppet-Gruselkabinett auf Tour zu gehen. Alle drei waren völlig unglaubwürdig und total albern. Aufgerisse Augen, verzerrter Mund, ein bißchen mit den Armen rumhampeln... nein, das reicht definitiv nicht aus.

Zu ICON OF COIL kann ich mich weder positiv noch negativ äußern. Die Musik ist ok, allerdings immer das Gleiche und auf die Dauer eher langweilig. Der Sänger gibt sich Mühe, kann aber mehr schreien als singen. Da das Publikum begeistert und die Stimmung recht gut waren, möchte ich es hierbei belassen.

HOCICO – ein Konzert der mexikanischen Band ist immer ein Ereignis. Harte Beats gepaart mit einem Gespür für Melodien. Sie singen von Tod, Lügen, Eifersucht und Mißbrauch; sie saugen den Hass aus ihrer Umwelt auf und wandeln sie in düstere, tanzbare und provozierende Musik um. Man spürt die enorme Energie, mit der die Cousins Erk Aicrag (Gesang) und Racso Agroyam (Programmierung) ihre Wut zum Ausdruck bringen. Erk ist völlig authentisch und man glaubt ihm einfach, dass er seine Musik lebt und durch die Texte seine Gefühle zum Ausdruck bringt. Diese Band muss man einfach live sehen!

Sylvia



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