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Eins Live Königstreffen, Stadion Herzogenrath - Merkstein, 04.07.2004

Der Termin war selten dämlich gewählt, parallel zum Europameisterschaftsendspiel [aber auch hier GLÜCKWUNSCH an Euch Griechen!!!] kam es am 04.07.2004 zum ersten "Eins Live Königstreffen", einem großkotzig anmuten Titel, aber wo schon die selbsternannte "Beste Band der Welt" - DIE ÄRZTE - den Headact einnahm, war es dann vielleicht doch eine passende Auswahl!!?

Also mit dicken, unausgeschlafenen aber mit Sonnenbrille bewaffneten Augen um 10h auf nach Merkstein, da ich ja meinen eigentlichen, auch einzig elektronischen Höhepunkt 2RAUMWOHNUNG nicht verpassen wollte. Und die daraus resultierende Schlafarmut sollte sich lohnen, denn Inga Humpe [einigen sicher noch bekannt aus der NDW-Zeit] & Tommi Eckart samt Band boten ein locker-flockiges Programm, vor allem Inga wußte die Zuschauer, die sich schon zu diesem Zeitpunkt zu 1000senden versammelt hatten [nur leider unter ihnen aufgrund des Lineups SEHR viele desinteressierte Halbwüchsige, die nur auf [Kinder-]Rock ausgerichtet waren], hieß es doch die beiden vorderen, nachher nur noch mit Bändchen zu betretenden Bereiche einzunehmen. Aber zum Glück waren auch schon ein paar anwesend, die mit der Musik von 2RAUMWOHUNG etwas anzufangen wußten. Und wer die Studiomucke der Band mag, der mußte dieses Konzert lieben, kam Ingas Stimme doch nahezu perfekt live ´rüber und die Musik wummerte nur so aus der 60000 Watt Anlage, so daß sich zeitweise Magendrücken & Kehlkopfbeeinträchtigung einstellten. Inga Humpe wirkte zwar ob des partiellen Desinteresses der Kiddies etwas beleidigt, konterte dieses aber mit ironischem Dank der Marke "Ihr seid reizend", etc., hehe, sehr geil. Sie war jederzeit Frau der Lage und meisterte mit ihrer Bühnenerfahrung auch diese Situation, wobei ja immer noch genug Mitsinger übrig blieben, sieht man mal von den drei neuen Stücken ab, u.a. der neuen Single "Spiel mit" [Rezi folgt!], bei der sie sich effektvoll von einem glatzköpfigen Security-Mann durch den vorderen Bereich tragen ließ. Mal eine andere Variante. Bei "Sexy girl" kamen die geforderten Mädels zur Tanzunterstützung zwar erst zaghaft auf die Bühne, aber dann legten sie alle Hemmungen ab und tanzten gemeinsam mit der gesanglichen Protagonistin. Neben diesem Lied bildeten "Wir trafen uns in einem Garten", "Freie Liebe" und die ebenfalls Single "Ich und Elaine" die Glanzlichter des etwa einstündigen Auftritts. Unwürdig die Kundgebungen nach der Ansage des letztens Liedes, alle Kiddyrock-Schamhaarlosen johlten ob des bevorstehenden Endes und auch eine Zugabe wurde abgelehnt, echt, UNWÜRDIG sowas, vielleicht raffen die Kindchen es später mal, daß man eine solche Band nicht so verabschiedet, nur weil u.a. noch unvergleichbar schlechtere Sänger wie der von SPORTFREUNDE STILLER erwartet werden....

Und schon möchte ich zu dieser Band ein paar Worte sagen, also, ich gebe zu "Ich, Roque" ist sogar mal ein Song, der mir annähernd zusagt, aber insgesamt gesehen muß man Sänger Peter S. Brugger echt als sehr mutig bezeichnen, ist er doch weder ein guter Sänger, noch sieht er adäquat aus. Dies wiederum finde ich in der Tat lobenswert, vielleicht erklärt sich dadurch die Volksnähe, wobei, diese bezieht sich wohl eher auf die jüngere Generation, auf die auch die bandeigene Website ausgerichtet ist, viel infantiler geht es wohl kaum. Auch die Sprüche des Sängers gingen in diese Richtung, in meinen Augen echt peinlich, aber ok, sie kamen an bei diesem Publikum. Ein Phänomen, welches sich mir wohl nie erschließen wird.
Außer bei "Ich, Roque", bei dem allerdings der "eigentümliche" Gesang von [Ziegen-] Peter trotz Vocoder noch als schlecht zu bezeichnen ist [Ich möchte einen Kumpel zitieren: "Von den 4 Tönen, die der kann, hat er nur 3 getroffen"].

Der nächste wahrzunehmende Höhepunkt war dann WIR SIND HELDEN. Nun mag ich mich nicht informieren, wie man zu so einem Bandnamen kommt, würde ich doch auch eher einen provozierenden Titel wie "WIR SIND ARSCHLÖCHER" bevorzugen, aber dann passen ja die pinken T-Shirts nicht mehr dazu, hehe, dann müßten sie ja sicher kackbraun sein :), nun aber gut....also GUTEN TAG!, weil, ich muß sagen, die Band um Frontfrau Judith Holofernes gefiel mir mit Abstrichen sogar, ohne daß ich nun die mir zwar aus dem Radio/Promo bekannten Titel nennen mag. Aber, Judith kann singen, kam auch sehr sympathisch ´rüber. Wenn sie auch mir unmißverständlich dauernd außer Atem stöhnend wirkte, vielleicht mal ein wenig Sport treiben? Oder sollte dies eine erotische Komponente sein? Ich weiß es nicht....

So, nun aber zum Headact, den ÄRZTEN aus Berlin, wie auch jeder nach dem Konzert wußte [sicher auch vorher?], da man diese Parole ja ebenso wie die Feststellung, die beste Band der Welt zu sein, gebetsmühlenartig seitens der Band wiederholte. Da muß ich mich dann auch als riesen ÄRZTE-Fan fragen: Hat man das nötig? Ich denke nein, das ist es nicht, ich denke, nein. Ebensowenig mußte man sich dermaßen dem jungen Publikum anpassen, sind Farin Urlaub und Bela B. sowie Neo-Arzt Rod doch um die 40 Lenze. Ein wirklich seltsame Mischung, betrachtet man nur die viel Zeit in Anspruch nehmenden Ansagen, vor allem von Farin, die eine widersprüchliche Mischung aus "Ich werde nächste Woche 12", gepaart mit "Ficken", "Votze" und "Anal" offerierten. Nungut. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß die infantilen Sprüche nicht aufgesetzt sind, im Gegensatz zu den anderen behandelten Themen, die sicher von heißem Interesse begleitet werden. Kommen wir aber zur musikalischen Seite: Leider spielten DIE ÄRZTE viel zu viele Stücke von nach der Trennung, sprich den Sachen seit 1993. Dazu empfand ich die Auswahl derer auch nicht so super, fehlten doch geile Tracks der neuen wie "Ruhig angehn" und "Besserwisserboy". Aber die jugendlichen Fans, denen ich Ihr Dasein nun nicht verübeln möchte, war mein erstes ÄRZTE-Konzert mit Existenzberechtigung ja auch mit 15, kannten offensichtlich [abgesehen von "Zu spät"] nur die neueren Texte, was sich u.a. bei "Für immer" bemerkbar machte, dafür wurden dann Lieder wie "Unrockbar" und "Dinge von denen" in Kinderchormanier und -tonlage textsicher mitgesungen, so daß es die älteren Fans [ok, also, in meiner Nähe waren KEINE...die waren alle hinten ob der Absperrungen] schon nervte, Modell "Was mache ich hier?". Aber trotzdem war das Konzert doch ein Erlebnis, wenn auch durch diese Effekte geschmälert. Es gab massig Zugaben, das Ergebnis des Europameisterschaftsendspiels wurde immerhin mitgeteilt [mir wäre eine Leinwand bühnennah da lieber gewesen], ein Zugabenblock wurde in "Rock´n Roll Realschule"-Art im Sitzen vorgetragen [Wie kann man nur "Monsterparty" Songs wie "Bitte bitte" oder "Ich ess Blumen" vorziehen?], nahezu jedes Lied mit Graf Dracula-Thematik MUSSTE nat. von Bela vorgetragen werden, hatte er doch sein Schlagzeug und alle seine Anzüge mit einem tollen Dracula-Logo verziert. Also, es wurde schon was geboten, aber in meinen Augen reitet die Band zu sehr auf diesen Klischees herum, stellen sich und ihre Coolheit zu sehr in den Vordergrund, jemand mit so einem Erfolg kann doch eh mit dem Publikum machen, was er will, wem soll das noch imponieren? Irgendwie schade, aber vielleicht wird dies ja bei einer hoffentlich irgendwann noch mal älteren Audienz in einem anderen Rahmen wieder besser. Nachdem die Band neben dem nie grauen mir etwas zu ausführlich und populistischen Aufrufen gegen Rechts inkl. dem "Schrei nach Liebe" und einem doch etwas überraschenden, sehr geil kommenden "George Bush - in unserem Augen und denen der hier 18000 Anwesenden [es waren allerdings nur ca. 12000 Besucher...] hier bist Du ein Arschloch!!!" ihre Thesen weitgehend abgelassen hatten, beendeten sie dann mit "Zu spät" das etwa 2.5 Std. lange Konzert um ca. 23Uhr. Wohl auch nur wegen der städtischen Auflagen, wie es schien. Immerhin. Lang war es, und mit einem etwas faden Beigeschmack auch ertragbar....

Zum Schluß möchte ich das Festival an sich noch ein wenig bewerten: Also, es war imposant, was in einem so kleinen Kaff auf die Beine gestellt wurde, die Organisation war vorbildlich, sieht man mal von dem Umstand ab, daß man das Areal nicht mehr verlassen durfte und auf diesem vor allem für die kulinarischen Genüsse egal welcher Art 50-100m Schlange in Kauf nehmen mußte. Eine Zumutung. Dann doch lieber mit Hopfenkaltschalen am Leben halten, die zwar leider VELTINS beinhalteten, aber doch relativ schnell in mit ÄRZTE-Motiven verschönerten Bechern zu erhalten waren. Die Bandauswahl war akzeptabel, allerdings in meinen Augen zu sehr auf die jüngere Bevölkerung ausgelegt. Waren doch ´ne Menge "älterer" Zeitgenossen zugegen, eine Art Familientreffen lange nicht gesehener Leute, was die Zeit zwischen 2RAUMWOHNUNG und den ÄRZTEN erträglicher machte, in diesem Sinne ein Gruß an Breiti, Rainer & Anhang, Fisher & Anhang, Stephan und und und....es war ein geiles Event mit Euch!
Ach, und, wenn es, wie die Region doch kollektiv hofft, nun jedes Jahr zu einem "Königstreffen" kommt, wäre da dann KÖNIGPILSENER drin :) ? Oh, und nat. DIE KASSIERER....aber das darf wohl nicht gehofft werden :(....

DJHorn

PS: Mein Dank gilt Günter W. von RADAR für seine Unterstützung!





AND ONE live im Stahlwerk/Düsseldorf, 13.04.2004, Aggressor Tour 2004

Da dieses Konzert just vor ca. einer Std. erst endete, berichte ich Euch hiermit brandaktuell und maximal spontan von der diesjährigen AND ONE-Tour, die erst im 2.Anlauf klappte, da Mastermind Steve Naghavi Silvester div. Knallern wohl nicht im gewünschten Maße ausweichen konnte....
Ich werde aufgrund einer gewissen alkoholischen Stimulanz diesen Bericht noch grammatikalisch ausbessern, aber Euch nun ein Rohkonstrukt bereits mitteilen:
Nach Jahren der [durch die Band aufgezwungenen ] Enthaltsamkeit, was AND ONE-Konzerte angeht, und voller Enttäuschung, die die letzten Touren von AND ONE begleitete ["Setzt Euch alle hin!"], war AND ONE in neuer alter Liveformation am gestrigen Tag sicher nochmal einen Besuch wert, soviel zu Anfang. Aufgrund der zuletzt absolut infantilen Gigs konnte es auch nur besser werden. Die Halle war zwar nur dürftig gefüllt, gemessen am möglichen Potential des Stahlwerkes [unten], aber es war doch voll genug, um ein gutes Konzert von dieser Seite aus zu gewährleisten. Das bombastische Bühnenbild mit den überstevegroßen Lettern "AND ONE" erschlug auf den ersten Blick die Auffassungsgabe. Wobei es schon eindrucksvoll erschien, aber der erste Song "Krieger" kam direkt in einer verpoppten Variante daher. Sicher ansprechend, was die Masse der Gäste anging, aber auf jeden Fall nicht hinreichend, wenn man als Maßstab einen AND ONE-Fan der ersten Stunde nimmt, wie ich ihn durchaus darstelle. Wobei ich doch grade bei diesem Song verwundert war, daß die Gäste sich nur spärlich bewegten. Es folgten ebenso nicht zufriedenstellende Interpretationen von Songs wie "Metalhammer" oder auch der trotz neuerer Machart verweichlichten Version von "Sternradio", eigentlich eines meiner Faves vom aktuellen Album "Aggressor". Es wirkte auch vor allem zu Beginn so, als hätte Steve seine überarrogante Art der letzten Touren noch nicht beigelegt. Er hatte zwar den großen Teil des zumeist neueren Publikum mit seinen Ansagen im Griff, allerdings konnte er mich da noch nicht entscheidend überzeugen. Nach einhergehenden Bieren und Songs mäßigte sich dieses Bild allerdings, zwar feierte sich Steve immer noch gerne selbst, aber mit zunehmender Dauer wurden auch Songs der härteren Gangart ohne sinnlose Verpoppung gespielt, in meinen Ohren anfangend mit "Body nerv" der englischen "I.S.T"-Variante. Von da an gesellten sich Synthi-Pop-Nummern und durchaus Album-authetische hart dargebrachte Songstrukturen aneinander. Das einzig störende Stilelement war das 3malige Übergehen in Kulthits von DEPECHE MODE wie "Personal Jesus" oder "Photographic" , inmitten der Songs; es ist nicht so, daß AND ONE dies in irgendeiner Weise nötig hätten, dafür hat Steve Naghavi sich in all den Jahren einen viel zu großen Stamm an genialen eigenen Sounds aufgebaut, die ihrerseits kopiert werden. OK. Es mag als Würdigung der Band gedacht sein, aber es kam eher ´rüber in Richtung "Das können wir auch" oder "Seht her, so einfach sind unsere Songstrukturen umzumünzen"....ich fand dies allerdings einfach nur billig, wobei die meisten Gäste dies wohl wohlwollend aufnahmen. Sei es drum. Immer, wenn mir das Konzert begann richtig zu gefallen, kam es wieder zu solch einer peinliche Einlage, z.b. bei "Speicherbar", meine absoluten Favoriten der "Aggressor". Fast nahezu albumlike eingespielt mußte man beweisen, daß man diesen Song ohne Weiteres in einen DM-Song ummodeln konnte. Natürlich verwendete Steve Naghavi schon desöfteren Arrangements von Lieder dieser Kultband, aber wie gesagt, in dieser bewußten Deutlichkeit fand ich dies unangebracht. Erfreut war ich alsbald wiederum, daß trotz der anwesenden Fans der neueren Stunde Tracks wie "Take some more" oder "Panzermensch" [wenn auch neuer, dann doch mit alten EBM-Strukturen] in der Zugabe gespielt worden. Passend dazu ebenfalls das neuere "Strafbomber". Natürlich fehlte "Techno man" in der bekannten Liverversion oder auch der Hit "Wasted" nicht, so daß AND ONE in neuem Bühnenlineup mit dem ehemaligen Gründungsmitglied Chris Ruiz [einer wahre Bereicherung oder Wiedereinbringung live, wobei Joke stimmlich klar vermißt wurde] und dem dazu genommenen Gio Van Oli von der zuvor AO-kopierenden Berliner Gruppierung DARK VOICES durchaus überzeugend waren. Ganz klar eines der besten Konzerte der letzten Tourneen. Allein schon das von Steve selbst diesmal verschmähte Kindergedöns ["Wir sind erwachsen geworden mit Mitte 20" (jo, klar, ich bin auch erst 21)] ermöglichte ein ernst zu nehmendes Konzert der besseren Qualität.
Fazit: Es lohnt sich wieder, ein AND ONE-Konzert zu besuchen. Auch wenn grade anfangs einige Songs in der Techno-House-Variante zum besseren Verständnis/Gefallen für "normale neue" Besucher gespielt worden, so kam doch auch ein Old-School-Fan wie ich zu seinem Spaß - einziger Wunsch: Bitte spielt doch "Metalhammer" noch mal in der alten wie von der CD "Anguish" bekannten Art, am besten als letzte Zugabe!

DJHorn

PS: Bilder folgen, wenn möglich. Mein Dank gilt Sconan & Peddy.



DIE KASSIERER live im Benrather Hof, 14.12.2002    www.kassierer.com

Wie üblich kurz vor Weihnachten traten DIE KASSIERER noch mal auf, diesmal in Düsseldorf, wenn man auch dem Vernehmen nach den Düsseldorfer an sich nicht bevorzugt [aber im fast ausverkauften Saal waren sicher nicht nur Düsseldorfer -)].

       

Das Programm umfaßte die gewohnten Hits, die Zusammenstellung ist ja seit einiger Zeit ähnlich, da kein neues Material hinzu kam und viele Tracks auch gesetzt sind, weil der Pöbel sie einfach verlangt.
Der Raum war wie üblich gut gefüllt mit einer illustren Mischung aus Punks, Nachwuchs-Neopunks, ein paar Normaloprolls aber auch wie immer bei dieser Gruppierung mit Anhängern dieser intellektuellen Primitivität, und, nun ja, uns, dem für die Bilder verantwortlichen Ordnungshüter S.K. und dem Adjutant Commander, der sich freundlicherweise bereit erklärte, den General zu apportieren.
Kurz vor 22 Uhr ging es dann auch in der für solche Events sehr urigen Location los: Das bekannte Intro ertönte zur Eröffnung, welches den Spannungsbogen gekonnt bis zum Auftritt der mächtigen KASSIERER aufbaute.

      

Der Popo ging ab bei "Sex mit dem Sozialarbeiter", einem der Klassiker, aber auch neuere Stücke wie "Blumenkohl am Pillemann" sorgen für ausgelassene Stimmung. Hehe....einige Prolls zeigten den Leuten und gleichsam mir ihre aufgepumpten Schönlingsoberkörper zur Garnierung der Hackfressen. Wobei man dem alteingesessenen Publikum anmerkte, daß solche Leute höchstens geduldet wurden und im Pogo gleichsam weitergeschoben ...

      

Trotzdem war die Stimmung durchweg sehr geil, auch wenn mal wieder einige Poser-Idioten störten, die unbedingt mal neben Wolfgang, dem Sänger, im Rampenlicht stehen wollten. Zum Glück sorgte diesmal nach kurzer Zeit die Security dafür, daß derartige Trittbrettfahrer nicht lange dort verweilten, weil: WEN interessieren solche Wichtigtuer schon? Alle wollten schließlich ungetrübt DIE KASSIERER erleben, allen voran natürlich Wolfgang Wendland, den genialen Frontmann, immer mit einer Dose des guten Grafenwalder-Pils in der Hand, der sich mal wieder nicht lumpen ließ und die ganze Schönheit seines biergeformten Körpers präsentierte, für Auftritte in der letzten Zeit ungewöhnlich lange. Er ließ sich auch nicht dadurch stören, daß ein Typ aus dem Publikum ihm kurzerhand an´s Glied packte, jedem das sein -). Sein Expose begann natürlich stilecht mit dem Song "Großes Glied" [wie passend - beim Fallen der letzten Hüllen intonierte er ein freudiges "HOSSA!" )] fast bis zum Ende des Gigs...Auch wenn es ihm nur wenige Gäste nachtaten, allerdings sah ich diesmal erstmals eine Frau [oder s.ä.] bei einem der Konzerte dieser Band, die ihre, man möge mir verzeihen, aber der Ausdruck paßt definitiv, Milchtüten, präsentierte und sogar kurz etwas mehr....auf jeden Fall mehr als man [Horn] sehen wollte...

       

Nun denn...nach ca. 1,5 Std. und zwischenzeitlich ein paar kabaretistischen Einlagen [u.a. fistete Volker K. mal wieder den liebenswerten Niko, laut dem Commander eher eine Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung, ohne dem Publikum anschließend den AIDS-Handschuh vorzuenthalten...-)...] und den gewohnt bissigen und intelligenten Ansprachen Wölfis [hehe...am besten gefiel mir die wahllose Beschimpfung eines "Bühnenstehers": "Hättest Du keinen Hauptschulabschluß, sondern einen akademischen Titel, dann würdest Du sicher hier so nicht rumstehen" ], die desöfteren den aktuellen Kanibalenfall ansprachen und natürlich seine liberale Grundeinstellung widerspiegelte, verließ die Band erstmals die Bühne, aber nach einem guten Schluck Grafenwalder ging es dann doch noch einige Zeit weiter, man spielte noch u.a. "Stinkmösenpolka", wobei Wolfgang hier und da den Text entweder ablesen mußte oder ihn gar völlig falsch wiedergab, bzw. die falsche Strophe erwischte. Das tat der Stimmung natürlich keinen Abbruch, der Pöbel hatte bis zum Ende seinen Spaß und auch Neulinge wie der Adjutant Commander lernten neue Facetten der Kunst kennen...*g*

DJHorn    

© Fotos Ordnungshüter S.K.´02

 

ZILLO-Festival 2002 in Hahn/Hunsrück, 13./14.07.2002

Hier findet Ihr die große BILDERSERIE dazu (auch unter "Bilder")

Das Wetter war so, wie es beim ZILLO sein muß (??): Schauern, aber diesmal bei wärmeren Temperaturen, das Gelände mit seinen zwei Zeltbühnen sowie der üblichen großen war ganz gut, wenn auch die gemütliche Atmosphäre des le
tzens Jahres meiner Meinung nach nicht erreicht wurde.
Ich habe mir nicht alle Bands zu Gemüte geführt, aber zu ein paar möchte ich ein paar Worte verlieren:

-ACCESSORY haben wohl zuviele FRONT242-Gigs gesehen...der Sound war aber geil

-Wenn ich TERMINAL CHOICE hören möchte, leg ich lieber eine :WUMPSCUT: oder DAS ICH-CD ein (von denen u.a. die meisten stupiden und ständig wiederholten Textpassagen stammen...). Liveperformance war auch jämmerlich pseudo-cool wavig...aber am besten gefiel mir noch die Ansage eines Tracks (sinngemäß): "Den nächsten Song kennt Ihr vielleicht, ich kenne ihn nicht" - SEHR LOCKER! Dazu kann ich nur sagen: Ich kannte ihn NICHT und ihn kennenzulernen war auch meiner musikalischen Bildung nicht förderlich...lustigerweise kannte der mit Schnüren behangene Sänger seinen Text dann doch -)

-HOCICO: Für mich der ABSOLUTE Höhepunkt dieses Festivals...die Herren aus Mexiko zeigten vor allem mit Ihrem Frontmann, daß man noch authentisch Musik ´rüberbringen kann, ohne dabei arrogant oder überheblich zu wirken. Das war ehrliche und kraftvolle Bühnenarbeit gepaart mit genialem Sound! Extraklasse!

-THE CURE: Naja...also der Sound und die Stimme von Robert Smith waren mal wieder super, aber die Auswahl der Tracks war, wenn auch viele alte Stücke zum besten gegeben wurden, sehr träge und ruhig, was in meinen Augen einen Headliner nicht ausmacht. Trotzdem war die dargebotene Leistung ok, wenn ich mir auch ein paar schnellere Tracks á la "Close to me" o.ä. gewünscht hätte...

-WITT:(ganz vergessen, Nachtrag!!): Eines der wenigen Highlights stellt der gute ale NDW-Witt dar, der sich mittlerweile mal abgesehn vom "Goldenen Reiter" auf andere, düstere Klänge konzentriert. Er bemüht zwar auch eine gewisse Arroganz, aber die ist im Gegensatz zu anderen echt locker & lustig. Er interagiert ein wenig mit dem Publikum, kackt dies an und widmet den Track "Ich bin schwul" einem Störenfried-Wave aus den ersten Reihen: Sehr geil!

-APB: Hm....also es war besser als in Köln in der LMH, aber ich werde mich nie daran gewöhnen, daß "Unicorn" derart im Techno-House-Gewandt daherkommt, daß der Gitarrist (WARUM überhaupt Gitarre? Verschandelung!), ein unwichtiger Statist, sich aufführt wie der Megaheld an Stimmungskanone, daß der (schwule?) Keyboarder seine Tasten spielt, als würde er bei jedem Druck einen Orgasmus verleben oder kleine (bzw. hoffentlich große...) Stromstöße erhalten...Herr Groth war da schon besser zu ertragen, wenn er auch live nicht wirklich gut singt...

-DEINE LAKAIEN: Ich denke, ich spreche für viele: Das, was diese Herren anboten, war absolut festivalunwürdig...nur klassische Instrumentierung, mein Namensvetter am Klavier, dazu ein paar Streichinstrumente: Einfach zu wenig für einen kraftvollen Auftritt als Co-Headliner. Klar, es werden sich bestimmt genug Waves finden, die nun von einem sensationellen Konzert sprechen werde, von wegen "Mal was anderes und einzigartig, so eine Acoustic-Variante", aber ist es nicht so, daß man erwarten darf, daß die Tracks mal abgesehen vom Gesang den Studiosachen ähneln? Der Dank war das Abwandern vieler Leute während des Konzertes, so kam man wenigstens etwas früher nach Hause -) Ich hatte diese Band in letzter Zeit echt immer besser gefunden, nun ist es damit erstmal vorbei...

Als letztes ein Dank und Gruß an "unser" ZILLO-Team 2002:
-Dem Häßchen, das mit Kräuterweinunterstützung für die besten Lacher und Schocker sorgte, immer wieder eine Mitnahme wert, Du Chaot! So kriegt man auch saubere Schuhe -)
-PfundButter, für seine angenehme Apportation und gute Gesellschaft
-Bruderherz +1 (oder waren es doch die Gebrüder G. & K.-H.?) für u.a. die Zeltbereitstellung
-Günther und seinem Bruder Karl-Heinz
-Ego65 und J.
Wir sehen uns auf dem EUROROCK bzw. M`ERA LUNA wieder!

DJHorn

GREENHOUSE / MESH, Köln, Live-Music-Hall, 07.05.02

Es gibt Menschen, die MESH mit DEPECHE MODE vergleichen. Für mich nicht wirklich nachzuvollziehen, denn ich bin der Meinung, dass die drei Jungs aus England es nicht nötig haben irgendeiner Band nachzueifern. Natürlich hat jeder seine Idole, das bezweifle ich nicht, aber dennoch haben MESH ihren eigenen, mitreißenden Stil gefunden.

Das Konzert am 07.05.2002 in der Live Music Hall in Köln war einfach nur genial. Die Vorband GREENHOUSE aus England war nicht übel, allerdings wartete man bei jedem Lied erneut gespannt auf den Gesang, der leider nicht kam. Trotzdem keine Qual für die Ohren, was man bei vielen anderen Vorbands leider nicht behaupten kann.
Anfangs füllte sich die Halle nur langsam, obwohl ein Teil abgehängt war, um sie zu verkleinern. Der Merchandising-Stand (für Holger: Möhrchen-Dising) war leider nicht besonders überzeugend. Zwar gab es die verschiedensten CDs für gute Preise, aber nur ein T-Shirt-Motiv und eine Tasche.

Um 21.30 Uhr war die Halle dann doch recht gut gefüllt und MESH betraten die Bühne. Die Stimmung war direkt gut, die Leute machten mit und Sänger ...... zeigte sich wie immer im gewohnten Outfit mit Mütze. Wie mag er wohl darunter aussehen?
Ein Hit nach dem anderen, alt mit neu gemischt, eine coole Videoshow, die mich anfangs an VNV NATION erinnerte und die gute Laune des Frontmanns machten den Abend zu einem positiven Erlebnis. Die Show war recht lang, dann gab es noch ein paar Zugaben und zufrieden gingen die Fans von dannen...

Fazit: Jederzeit wieder!

Sylvia



NO COMMENT / APOPTYGMA BERZERK, Köln, Live-Music-Hall, 24.03.02

 

VORWORT: Die Pißaufsicht

Da mir das Vorwort dieses äußerst lustigen Abends gegönnt ist, möchte ich keine Kritik an der Gruppe "APB" (demnächst bei "TOTP"![wie schade]!) ausüben. Dieses Vergnügen gehört im Anschluß Supernova.
Meine Bestimmung liegt darin, den Leuten, die nicht das Glück besaßen, die einzelnen beruflichen Positionen der Angestellten des Veranstaltungsortes so ausgiebig zu genießen wie wir, einen Einblick in die Welt des Unmöglichen zu verschaffen!
Sekunden nach unserer Ankunft , bedrückt von den Biermahlzeiten der Hinfahrt, fühlte sich Sir Horn als erster von uns hingezogen, den "befreienden Urinakt" mit einem anscheinend perfekten Gemäuer zu vollziehen. Leider mußten wir feststellen, daß die Verantwortlichen des Veranstaltungsortes ein ganz neues Berufsbild ohne Aufstiegschancen ins Leben gerufen haben, welches sich noch nicht bis Aachen publik gemacht hat:
"Die Pißaufsicht"
Voyeurmäßig und nichtsnutzig lauern sie in dunklen Hauswinkeln und warten darauf, ihre erste und einzige Priorität an unschuldigen, neu ankommenden "APB"-Besucher zu demonstrieren. Zu unserer Belustigung mußten wir mit ansehen, wie unser wohl geschätzter Sir Horn den Hauswinkelbesetzern zum Opfer fiel.
Ich erinnere mich noch lebhaft an Sir Horns´ zufriedenstellenden, befreienden Gesichtsausdruck, der verschmolzen mit Wand und Himmel harmonierte, bis die "Pißaufsicht" mitten im Vollzug des Urinaktes, den General mit "geistigem" Blick und "intelligenter" Ansprache aufforderte, dieses "After-Autobahn-Ritual" zu unterbrechen. Mit zuckenden Schultern schaute Sir Horn die Pißaufsicht ignorierend an und bat (grinsend) freundlichst um Rat. Ich zitiere selbst lachend:
"Das ist Notdurft, erlaubt sogar die Polizei!".
Auf diese Aussage hin erhielt Sir Horn auch schon einen unglaublichen Rat von dem dazu gekrabbelten Pißaufsichtskollegen:
Der General sollte unglaublicher weise einen 10 Liter Eimer Wasser im Orte der Veranstaltung organisieren, um damit die Resultate des Aktes zu beseitigen, um somit an dem Auftritt der besagten zukünftigen "Teeny-Band" teilnehmen zu dürfen.
Dieser Rat zog unsererseits ein freudiges Gelächter mit sich und der General begann seine Verhandlungskünste anzuwenden, die bei diesem trödelmarktähnlichem Gespräch auch schon bald zum Erfolg führten und befriedigte die hauptberuflich ausübenden Personen mit einer 0,5 Liter Einheit vom köstlichen, eigens mitgebrachten Aachener Wasser. Lachend und mit neugierigem Blick beobachteten wir, wie sich diese äußerst interessante Mischung ihren Weg in die Kölner Kanalisation suchte, welches eine Tatsache zur Folge hatte:
"Dat Wasser von Kölle is jetz jot", demnächst gesungen von den Hörnern.
Als Schlußwort möchte ich noch einen Tip für zukünftige LMH-Besucher niederschreiben:
Nehmt genug Wasser mit, wenn Ihr dieses Ritual ebenfalls unter freiem Himmel vollziehen möchtet und seid nicht zu hart zu den Leuten von der Pißaufsicht! Sie üben doch nur ihren "beneidenswerten" Job aus und haben uns jede Menge Freude bereitet!

Häßchen

PS: Lob an die Gruppe NO COMMENT
Gruß an den General, Jasmin und Anne. Sehr genialer Abend, hab´ gut gelacht!

 

NO COMMENT

Als zweite Vorband traten NO COMMENT in Erscheinung.
Das Trio, bestehend aus Drummer René Ebner, Thomas Kowalzik am Keyboard und Sängerin Franziska Kalb, spielte insgesamt elf Tracks aus seinem reichhaltigem Repertoire, darunter natürlich auch die letzten drei Singles.
Offensichtlich stellt NO COMMENT vor allem mit den neueren Releases einen großen Kontrast zum Hauptact APB dar, was einige der Besucher gewohnt ignorant bemängelten, allerdings fand ich diesen Auftritt geiler. Im Gegensatz zu APB, deren Gitarrist und Keyboarder nicht mal richtig zur Band gehören, die aber trotzdem den Obercoolen "ich kann ein paar Tasten in scheinbarer Ekstase drücken" bzw. "ein paar Saiten in purer Effekthascherei bearbeiten" mimten, war der Auftritt von NO COMMENT weit authentischer und spürbar "ehrlicher". Vor allem die charismatische Sängerin Franzi zog (bevorzugt einige Jungs...) mit ihrer einerseits verdammt süßen Stimme sowie dem passenden Aussehen in ihren Bann (Häßchen? LOL!). Man merkte ihr die Freude an ihrer Arbeit an, eine Tatsache, die man zu oft bei aktuellen Events vermißt. Mir gefielen dabei neben dem neueren "Obsession" und den Singles "Little boy", "I won´t cry" sowie der als Abschluß gespielten aktuellsten Auskopplung "It´s not too late" vor allem auch der Song "Organic life", bei dem Tastenakrobat Thomas Kowalzik mit seinem Megaphon die Frontposition einnahm und Franzi sich am Keyboard versuchte.
Auch wenn viele der Zuschauer, geblendet vom kommerziellen Erfolg, nur APB sehen wollten, so hat NO COMMENT mit dieser Tour mit Sicherheit viele neue Fans hinzu gewinnen können, die sich auch auf die Vorband einlassen. Bei anderen ist es traurig zu sehen, wie sie das große Potential an Arbeit einer solchen Band ignorieren und lieber den Techno-House-Kommerz fröhnen.
Bei aller Liebe zu vielen Stücken von APB war ich vom folgenden Event echt enttäuscht, was viele um mich herum wohl ähnlich sahen, da sie unerwartet wenig mitgingen. Ich war aber ehrlich gesagt noch nie ein Freund der APB-Auftritte, allein der nur live auftretende Gitarreneinsatz paßt einfach nicht ins sonst so hervorragende Soundgewand.

DJHorn

PS: Mein Dank gilt NO COMMENT für ihre freundliche Unterstützung! Bis demnächst!

 

APOPTYGMA BERZERK

It`s about time that this world goes up in flames....

Am 24.3. war es endlich soweit: Das APOPTYGMA-Konzert in Köln stand auf dem Programm. In Anbetracht der Situation, daß ich ungefähr einen Monat lang versucht hatte, eine Karte zu bekommen, war ich recht gut gelaunt, als ich endlich vor der Bühne stand und mich nur noch wenige Minuten vom Auftritt des "Weiberelectro"-Quartetts trennten. Die Vorgruppen hatten die Bühne geräumt, und es schien nicht mehr all zu lange zu dauern. Naja, das dachte man zumindest. Doch die Zeit des Wartens wurde geschickt mit Musik von COVENANT überbrückt, was ich nach NO COMMENT, der zweiten Vorband, die mir persönlich nicht sonderlich gut gefiel, endlich mal als gute Einstimmung auf ein gutes Konzert verstand.
Irgendwann gegen 22 Uhr hatte das Warten dann ein Ende, das Intro erklang und nacheinander betraten Drummer, Gitarrist, Keyborder und Sänger von Applaus begleitet die Bühne. Man spürte richtig, daß das Publikum froh war, die vier vor sich zu haben. Der erste Song war, wie eigentlich von mir und meinen Begleiterinnen erwartet, "Suffer in silence". Ein Lied, das nicht nur mir sehr gut zu gefallen scheint, denn die Leute gingen direkt vom ersten Takt an mit. Einige schienen "Mitgehen" zwar ein wenig anders zu interpretieren und fingen an zu pogen, wurden aber nach kurzer Zeit wieder ruhig gestellt. Von daher konnte man sich entspannt dem Geschehen auf der Bühne zuwenden. Dort stand ein krass geschminkter Stephan Groth und stimmte einen APB-Hit nach dem anderen an. Das Publikum wurde immer ausgelassener, und nach den ersten fünf Stücken gab es wohl kaum jemanden, der sich nicht auch nur ein kleines bißchen bewegte. Etwas ruhiger wurde es dann mit "Kathy`s song". Doch auch (oder vor allem) bei diesem Stück wurde jede Zeile mitgesungen. Die Atmosphäre war wirklich einmalig, man wurde von wildfremden Menschen angelächelt und konnte wirklich alles um sich herum vergessen. Auch bei "Pikachu" von der neuen LP "Harmonizer" war alles richtig relaxed. Nach dieser kurzen Atempause hatte das Publikum wieder Energie gesammelt, um bei den nächsten Songs richtig abzugehen. Neue Tracks wie "Spindizzy" und "Ok, AMP let me out", aber auch die altbekannten Sachen, beispielsweise "Starsign" und "Stitch" stießen auf rege Begeisterung. Obwohl an die 1000 Leute da gewesen sein müssen war es nicht zu eng, jeder hatte gut Platz und man konnte sich ohne andauernd jemanden anzurempeln bewegen (was ja leider nicht immer selbstverständlich ist). Bei "Eclipse" ging dann endgültig jeder mit und es lag eine richtige Energie im Raum. "Love never dies" führte dieses hohe Level weiter, und man sah fast nur noch tanzende und singende Menschen. Klar, daß man sich nicht damit zufrieden gab, daß die Jungs um ca. 23.15 Uhr zum ersten Mal die Bühne verließen. Lautstark rief die ganze Halle nach "Non-stop violence". Als APOPTYGMA nach kurzer Zeit wieder auf die Bühne kamen und eben diesen Song auch anstimmten, war für die meisten der Abend wirklich perfekt. Als weitere Zugabe brachte man dann noch "Bitch", bevor APB sich ausgiebig und überwältigt beim Publikum bedankten und dieses wieder in die Wirklichkeit entließen.
Fazit: Ein wirklich geiles Konzert und ein gelungener Querschnitt durch das Repertoire von APB. Alte Stücke (wie zum Beispiel "Bitch" - immerhin schon fast 10 Jahre alt!) wechselten sich gut mit den neuen Sachen ab. Die super geniale Atmosphäre und die echt gelungene Setlist machten diesen Abend zu einem Event, das wohl jeder nicht so schnell vergessen wird!

Supernova


 









Fotos NO COMMENT:
© Hedge Kaluza

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 



VNV NATION beim BIRTHQUAKE-SONIC SEDUCER FESTIVAL am 2.10.2001

Einlass sollte schon um 19 Uhr sein, wir waren relativ pünktlich da und
standen dann 70 Minuten im strömenden Regen. Ja, super, das macht Spaß!
Tolle Organisation, Leute. Als wir dann endlich reinkamen, wäre ich fast
ausgetickt, denn die netten Damen und Herren von der Security durchwühlten
alle Rucksäcke und Taschen gleich zweimal. Die Kartenentwerterin quatschte
lieber mit einer Bekannten, anstatt ihren so wahnsinnig anstregenden Job
zu tun. Kein Wunder, dass wir über eine Stunde draußen stehen mussten.
*trief*

Das Ambiente und die Deko waren ganz nett, dann gab es noch ein paar
wenige Merchandisingstände, an denen man T-Shirts und die anderen üblichen
Dinge kaufen konnte. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, wobei ich 5
DM für eine halbe Tiefkühl-Pizza gerade noch erträglich finde.

Als wir den kleinen Konzertsaal betraten, wollte ich gleich wieder gehen.
Für jemanden, der nur 160 cm groß ist, ist es schwierig genug einen Platz
zu finden, an dem man wenigsten mal den Haaransatz der angebeteten Stars
(kleiner Scherz am Rande) sehen kann. Aber die Aufteilung dort war die
Krönung. Logisch wäre ja, dass der Platz vor der Bühne tiefer liegt, damit
die außenstehenden auch was sehen können. Da haben die Veranstalter wohl
was falsch verstanden. Vor der rechts in der Ecke liegenden Bühne war ein
größeres Podest, auf dem ca. 30 Prozent des Publikums Platz fand. Alle
anderen schauten gegen deren Ärsche. Jau, toll! Also wieder nix mit Sehen.
Ich wartete die ganze Zeit gehässig darauf, dass eine Welle durch die
oberen Fans geht, damit die Hinteren wie die Lemminge von der Klippe
stürzen... leider passierte nichts dergleichen.

Die erste Band waren die Norweger ZEROMANCER, wohl mittlerweile allseits
bekannt. Ist nicht unbedingt meine Musikrichtung, aber ich muss zugeben,
sie machten recht gut Stimmung, ist ja auch nicht leicht, wenn 70 Prozent
der Leute wegen VNV NATION da sind. Zwischendurch gab es ein kleines
technisches Problem, was Frontmann Alex allerdings geschickt mit ein paar
lustigen Anekdoten überspielte. Die Stimmung war ok.

Nach einer kurzen Pause spielten endlich VNV NATION. Und ich kann nur
sagen... es war supergeil... Frontmann Ronan Harris und Drummer Mark
Jackson sah man an, daß sie Spaß hatten und alles gaben. Anfänglich war
ich etwas enttäuscht, weil es das gleiche Programm wie beim Zillo Festival
war, aber dann siegte die Begeisterung. Die Stimmung war so gut, dass sich
selbst Ronan Harris, der ja nicht seinen ersten Auftritt absolvierte,
überwältigt zeigte. Alle bekannten Hits wurden gespielt und man konnte
auch einen kleinen Einblick ins neue Album "Futureperfect" erhalten, das
demnächst in den Handel kommt. Vielversprechend, kann ich nur sagen. Die
"Zugabe"-Rufe nahmen kein Ende und nach kurzer Zeit standen sie wieder auf
der Bühne. Es folgten mindestens 3 Zugaben, dann weitere 2, bis sie die
Bühne endgültig verließen.

Die dritte und letzte Band MOONSPELL schauten wir uns nicht mehr an, nicht
ganz unsere Richtung. Deswegen spare ich mir hier jegliche Kommentare.

Fazit: Trotz einiger Aergernisse ein gelungener Abend mit einer genialen
Band. Wer's verpasst hat, kann sich wirklich aergern.

Sylvia

 

Ein stetiger Begleiter unserer Parties und der Musik überhaupt ist die Wolfsburger Band Oomph!. Mit "Supernova" ist mittlerweile die Vorabsingle aus dem im Juli erscheinenden Album "Ego" ausgekoppelt. Da hierzu demnächst eine Releaseparty im Nightlife/Aachen startet, und auch zur Band selber ein privater Kontakt besteht, gibt das folgende Interview mit Frontmann Dero einen kleinen Einblick in das kommende Geschehen:

DJ DEMO: Ihr klopft nach ca. 2 Jahren endlich wieder an die Tür. Was haben Oomph! die ganze Zeit gemacht? Habt Ihr vielleicht am 3-Liter-Serienwagen von VW gearbeitet?

Dero: nee, natürlich nicht, der is´ja auch schon seit geraumer zeit mit dem "lupo 3 liter" auf dem markt. wir haben uns sofort nach der ellenlangen tour zum letzten album (festivals, 2 eigene touren und eine europa-tour mit skunk anansie) daran gemacht, neue songs zu schreiben. ich für meinen teil musste nach der ganzen tour-geschichte ersteinmal absteand gewinnen, um neue ideen für songs und texte entwickeln zu können. deshalb habe ich ersteinmal wieder mit einem studium begonnen. die "psychologie" hat mich schon immer sehr interessiert und fasziniert, und sie hat mich auch insofern textlich beeinflusst, dass ich mich zu diesem album vermehrt mit meiner psyche beschäftigt und hoffentlich auch kritisch genug auseinandergesetzt habe
DJ DEMO: Hat das mit der großen Zeitspanne zwischen dem letzten Album und "Ego" auch etwas mit Erfahrung zu tun im Hinblick darauf, daß man vielleicht einen Song, den man früher für fertig erklärt hat, nochmal komplett überarbeitet? Daß man also merkt, man könnte vielleicht noch etwas "mehr rausholen"?
Dero: der reine arbeitsprozess vom komponieren über´s produzieren bis hin zum mixen ist eigentlich nach wie vor derselbe: wir ziehen uns nach dem touren zum vorgängeralbum jeweils für 3 monate zurück, um, jeder für sich im heimischen mini-studio ideen zu sammeln. nach diesen 3 monaten treffen wir uns und sondieren bzw. selektieren diese ideen. die besten werden dann zu dritt in typischer oomph!-manier bis zum letzten i-tüpfelchen ausformuliert und ausgearbeitet. auch diesmal haben wir wieder alles gemeinsam im bandeigenen "nagel-studio" produziert und gemischt. lediglich das mastering fand wieder in new york bei sterlingsound statt. natürlich wird man mit den jahren aber immer perfektionistischer und möchte sich stets von album zu album verbessern, sich weiterentwickeln und vermeintliche fehler nicht noch einmal begehen.
DJ DEMO: Wieviele Schritte habt Ihr mit dem neuen Album wieder nach vorn gemacht? Ich finde, die Maxi hat wieder unerwartete Dinge hervorgebracht, jedoch hört man das typische an Oomph! heraus. ...Und: Wertest Dudiese Aussage als Rückschritt oder akzeptierst Du es als lobend mit der Übersetzung wie "Oomph! haben die Entwicklung mitgemachtund kreieren die modernen Sounds zu einem eigenen Produkt, ohne neue Visitenkarten drucken zu müssen"?
Dero: für mich hört sich das definitiv nach einem lob an, vielen dank auch. ich hoffe natürlich, dass wir wieder für überaschungsmomente gesorgt haben, ohne, wie du schon sagtest, unser eigenes gesicht zu verlieren. natürlich kann man musikalisch nicht immer so einen grossen schritt wie z.b. vom ersten zum zweiten album "sperm", oder von der "unrein" zur "plastik" bringen, aber das muss ja auch nicht zwangsläufig immer unsere maxime sein. im moment gefällt uns der weg sehr gut, den wir mit "plastik" eingeschlagen haben, und deshalb haben wir auch versucht diesen auf "ego" zu pefektionieren - ich hoffe das ist uns gelungen...
DJ DEMO: Wie kommt man eigentlich von der message mit den Menschen, die nur am
Computer sitzen und die eigentliche Schönheit der Menschen und die Kommunikation untereinander vergessen zu dem Gedanken des/der supernova?...Und: welche message vermittelt das ganze Album? "Ego" hört sich in erster
Linie provokant an, als würdet Ihr sagen "uns interessiert nicht, was draußen
passiert, wir fahren unser eigenes Ding"?
Dero: uns interessiert immer, was um uns herum passiert, und ich für meinen teil, lasse mich auch gerne von gesellschaftlichen, politischen, sozialen und natürlich auch musikalischen ereignissen und entwicklungen inspirieren. ich finde es geradezu lächerlich und peinlich, wenn manche musiker behaupten, sie hören nur ihre eigene musik, um sich nur von sich selbst beeinflussen zu lassen. das ist natürlich absolut unmöglich im doppelten sinn.
der grösste unterschied im textlichen bereich zu "plastik" ist wohl die tatsache, dass ich wieder mehr auf mich und mein innerstes selbst reflektiert habe, deshalb bot sich auch der titel "ego" (lateinisch:"ich") an. dass dieser titel stets einen üblen beigeschmack aufgrund seiner negativen assoziationsmöglichkeiten mit sich führt empfanden wir als sehr reizvoll, denn im musikgeschäft tummeln sich natürlich auch sämtliche profilneurotiker samt ihrer minderwertigkeitsgefühle bezüglich ihres egos. wie schon gesagt, ich wollte da auch durchaus selbstkritisch agieren.
DJ DEMO: Hat der Titel vielleicht auch etwas mit Verkaufszahlen zu tun. Provokation
ist gleichzeitig auch Gesprächsstoff. Hier in Aachen ist letzten Monat über
einen unserer Flyer zur Party ziemlich viel geredet worden, weil die Leute
ihn aufgrund von abgebildeten Leichen provokant fanden. Was sagst Du dazu?
Dero: ich lehne grundsätzlich provokation zum reinen selbstzweck ab. ich habe textlich stets nur dann zu provozieren versucht, wenn es auch einen grund dafür gab - sei er nun politischer, sozaler, gesellschaftlicher oder einfach nur persönlicher natur. wie schon gesagt, ich glaube nicht, dass dieser album-titel besonders schockt, sondern eher nachdenklich macht, da man, wie bereits erwähnt, sehr viele verschiedene dinge mit diesem wort verbindet. die plumpe provokation ohne hintergrund überlassen wir nach wie vor anderen bands...
DJ DEMO: Was wäre eigentlich, wenn sich das neue Album nicht verkaufen läßt? Steht man als Musiker "im Alter" dumm da? Habt Ihr nach sechs Alben noch den gewissen
Druck?
Dero: wir haben uns eigentlich nie von aussen unter druck setzen lassen. wenn es solchen gab, dann nur in musikalischer hinsicht und bandintern. das heisst, wir haben stets die maxime gehabt, uns weiterzuentwickeln, das war und ist unser einziger druck. wir sind glücklicherweise in der beruhigenden situation, ein eigenes studio zubesitzen, was eine gewisse unabhängigkeit bedeutet. natürlich hofft man immer, dass sich das neue album deutlich mehr verkauft als das vorige. man möchte schliesslich immer neue hörer dazugewinnen, und so alt sind wir mit unseren 30 lenzen ja auch noch nicht, wenn ich mir da so andere bands ansehe...
DJ DEMO: Welchen Tag wirst Du für Dich persönlich bei "Ego" ganz dick im Kalender
ankreuzen? Prodution, VÖ oder Chartposition z. B.? Welche Erwartungen hast Du
überhaupt (verkaufszahlenmäßig)?
Dero: den tag des ersten auftritts nach v.ö. des albums. erst dann wird man nämlich wirklich sehen, wie gut die neuen songs aufgenommen wurden. wenn die leute zu den neuen songs abgehen, bin ich schon zufrieden. verkaufszahlenmässig wäre ich persönlich mit einem anstieg der käufer generell zufrieden.
DJ DEMO: Welche Erwartungen können die Käufer haben?
Dero: lehnt euch einfach zurück und lasst euch überraschen...mehr möchte ich im vorfeld gar nicht sagen, da das nur das subjektive hörerlebnis beeinflussen würde.
DJ DEMO: Was würdest Du neben dem üblichen langweiligen Kram (Studiobericht für Zillo etc. mit der zum 99sten mal gestellten Frage "wer seid Ihr, woher kommt Ihr")
für Eure neue CD gern machen?
Dero: nach wie vor würde ich alles auf unseren konzerten von mir geben, damit die leute die gekommen sind und bezahlt haben, auch eine ehrliche, authentische und intensive show ohne grosse visuelle ablenkungsmanöver bekommen.
DJ DEMO: Mir fällt da auch was ein. Als Interviewort hätten wir z. B. bei mir hinterm Haus auf der Kuhwiese sitzen können und Du hättest mir bei jeder beschissenen Frage Kuhscheiße ins Gesicht gekickt. Wär das nicht mal was?
Dero: auf jeden fall, im scheissetreten bin ich weltmeister, meine freistösse mit effet sind ungeschlagen.
(Anmerkung DJ DEMO: Dero war mal in der Niedersachsenauswahl der Jugendmannschaften. Hab ich selber nicht ganz geglaubt, bis er mich irgendwann beim Fußballspielen zig mal "naß gemacht")
DJ DEMO: mmh, wir können das ja demnächst mal nach 10 Jägermeistern testen. Vielen Dank erstmal und viel Erfolg!
Dero: vielen dank an jeden oder jede, der oder die unsere neue scheibe finanziell unterstützt, das ist ja in zeiten des brenners und mp3 nicht mehr selbstverständlich. also falls ihr die cd irgendwo runtergeladen habt und sie euch gefällt, unterstützt diese arbeit bitte auch, damit wir euch auch in zukunft musikalisch penetrieren dürfen...vielen dank.


DJ DEMO






Marilyn Manson - live Hamburg Sporthalle 31.01.01
Hamburg Sporthalle
31.01.01
6:00h p.m.

Menschen versammeln sich.
Es sind hauptsächlich Teens mit weißen Gesichtern und dunkel umrandete Augen.
Hier und da findet man dann auch mal einen Otto-Normal- Typen oder ein paar Punks, doch die überwiegende Masse ist eher dunkel gesinnt.
Die Stimmung ist gut. Die Leute sind aufgeregt und erwartungsvoll.
Es wird geredet, getrunken, gekifft und gefroren.
Alle die hier stehen frieren und wünschen sich einfach nur, daß die Pforten endlich geöffnet werden.


Hamburg - Sporthalle
31.01.01
7:10h p.m.

Es ist soweit!
Die Security, die bis gerade noch ihre Ärsche in wärme geschaukelt haben bequemen sich endlich dazu die Tore zu öffnen und die Absperrungen zu entfernen.
Bis jetzt haben sich ca. 200 - 250 Leute versammelt die jetzt wie vom Blitz getroffen in die riesige Halle rennen.
Alle wollen in die erste Reihe....

Hamburg - Sporthalle
31.01.01
8:00h p.m.

Das grelle Licht geht aus. Die leise Hintergrundmusik verstummt und alle stehen im Dunkeln.
Man hört laute gitarrenverzerrte Töne und dann kommen sie auf die Bühne.
Die erste Vorgruppe: GODHEAD
Harte Beats und krasse Gitarren versüßen den Leuten die Vorfreude.
Die Beats werden schneller und die Leute gehen gut mit.
Die Band heizt aber auch gut dazu an und es scheint den Meisten zu gefallen.
Mit einem großzügigem Applaus werden GODHEAD verabschiedet und das grelle Licht, inkl. der Hintergrundmusik die keiner hören will, meldet sich zurück.

Hamburg - Sporthalle
31.01.01
8:45 p.m.

Ein elektrischer Stuhl wird auf die Bühne getragen.
Das Licht geht aus und die Musik verstummt.
Die meisten haben bis zu diesem Zeitpunkt noch damit gerechnet, daß es nur eine Vorgruppe gibt und deshalb merkt man jetzt die Nervosität des Publikums und den Druck der aus den ganzen hinteren Reihen kommt.
Es ist sehr warm, alle schwitzen mittlerweile und man sehnt sich einfach nur nach Luft und Wasser .
Doch man hält durch...

Die ganze Bühne erstrahlt im Blitzlicht und das zieht sich hin bis wieder mal krasse Töne erklingen, so daß einem fast die Ohren platzen.
Man sieht wie zwei Männer in Kutten einen Glatzköpfigen auf den elektrischen Stuhl setzten und dann hört man das Geräusch, was man bei einem Kurzschluß hört und der Glatzköpfige zappelt, bis ihm Blut aus dem Kopfring läuft.
Gitarren setzen ein. Das Blitzlicht verschwindet und buntes Licht erscheint.
Der Glatzköpfige jumped und macht die Leute richtig heiß.
Die Musik ist sehr gitarrenlastig mit elektronischen Beats jedoch hat sie auch einen Touch des typischen Crossovers.
Mit MANSON-Parolen, die den meisten Kids aus der Seele sprechen verabschieden sich DISTURBED.
Sie genießen den Applaus, den sie sich wahrlich verdient haben.
Das grelle Licht geht an, doch das ist nicht das einzig ernüchternde.
Nein, als Sahnehäubchen setzt auch wieder diese entsetzliche Hintergrundmusik ein und die Leute drehen durch....

Hamburg - Sporthalle
31.01.01
9:30h p.m.


Der Vorhang ist unten.
Ein riesiger pechschwarzer Vorhang der die ganze Bühne verdeckt.
Die Musik verstummt und das Licht fällt mit einem lauten Knall aus.
Es ist stockdüster.
Nur hinter dem Vorhang befindet sich blau - grünes Licht.
Man hört das Manson - Live - Intro.
Und dann sieht man eine Gestalt hinter dem Vorhang, die sowas wie Federn an den Armen hat.
Die Menge schreit und pfeift.
Sie will, daß der Vorhang fällt....
Stille, ein Lauter Knall , grün - oranges helles Licht und der Vorhang fällt!
Sofort setzten die ersten Töne von "Irresponsible hate anthem" ein und die ganze Halle bebt.
Die Leute schreien und flippen total aus. Die ersten Mädels werden ´rausgezogen und von hinten kommt ein nicht auszuhaltender Druck dem man sich mit all seiner Kraft entgegensetzt.
Manson genießt die Begeisterung seines Publikums.
Er lächelt süffisant und zieht seine Show voll durch.
Und mit einem tierisch geilen Übergang geht "Irresponsible hate anthem" in "The death song" über und jetzt ist für die Meisten, die sich noch irgendwie halten konnten alles vorbei....

Mit den typischen Showeinlagen wie die Stelzen bei "Tourniquet" ,den Pelz bei "I don`t like the drugs..." und dem Glitterregen kann man aber auch neue Acts sehen.

Der Hintergrund erscheint mit krassen, aber durchaus passenden Bildern, bei denen man glaubt die Meisten schon irgendwo gesehen zu haben.
Dieses Schauspiel wiederholt sich mit jedem Song.
Beim Erklingen von "Valentine`s Day" steht Manson plötzlich mit einer hellen irgendwie goldenen Priester - Robe vor dem Publikum und preist weiß Gott wen.

Sein typischer Hüftschwung, das arrogante Gehabe und ein süffisant Lächeln begeistert das Publikum bis Manson ganz, ganz langsam der Hallendecke empor steigt.
Schweigen.....
Alle sind total verstummt.
Manson schwebt immer weiter hoch und unter ihn fällt eine Art Rock, bis er irgendwann ganz oben ist und das Gesamtbild eine riesige Männergestalt in langem schwarzen Rock abgibt.

Der Höhepunkt des Konzerts?
Langsam schwebt Mr. Manson wieder herab und mit fetzigen, krassen Songs rüttelt er die Massen wieder wach....

Nach Verlassen der Bühne gibt's ein hammerlautes Geschreie nach einer Zugabe und Manson erscheint wieder mit verteilen von Luftküssen auf der Bühne.
Alle jubeln und nun fällt einem erst wirklich auf wie viele Menschen überhaupt da sind.
Es sind Massen, auf Sitztribünen und in der ganzen Halle.
Die Massen rufen und schreien und sind ungehalten.
Oder einfach nur wahnsinnig?

1996 krönt somit den Abschluß.

Das grelle Licht erscheint und die Hintergrundmusik setzt ein.
Man sieht Menschen die alle total ausgepowert sind, irgendwie traurig ausschauen und doch befriedigt erscheinen.


Hamburg
31.01.01
11:30h p.m.

Nur langsam lösen sie sich auf..............

Fraeulein Manson

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
 
 



Weihnachtsstory´2k : Der alternative Weihnachtsbaum

Nun wollte ich dann auch mal eine "Story des Monats" beitragen, und was könnte passender sein als eine Weihnachtsstory, wenn ich diese Zeit auch nicht besonders schätze. Das "Fest der Liebe" ist dafür zu kommerziell und scheinheilig ; dazu solo eh irgendwie trostlos und ohne den richtigen Kick. Jeder, der ähnlich denkt, ist hoffentlich ebenso wie ich belustigt von folgender Weihnachtsbaumvariante...

 


Über diesen Einfall wollte ich natürlich vom "Erfinder" ein paar Sachen wissen, den ich hier aber nur per Pseudonym einführe, da er dies wünschte. Ich möchte allerdings für alle Leute mit den bekannten Vorurteilen klarstellen, daß es sich nicht um einen politisch motivierten Akt handelt.

DJHorn:

Wie bist Du auf diesen äußerst kreativen Weihnachtsbaum gekommen?
Ledermantel:
Oh scheisse. Platzmangel. Ich wollte eine Alternative zum Standardweihnachtsbaum schaffen.

DJHorn:

Welche Modelle sind enthalten?
Ledermantel:
Bundeswehr, eine schweizer Gasmaske, eine englische Volksgasmaske, zwei belgische Gasmasken für Luftschutz sowie zwei holländische aus der Vorkriegszeit.

DJHorn:

Ist ein Ausbau mit einer Lichterkette o.ä. in Planung?
Ledermantel:
Ne. Das ist mir ein wenig zu populistisch & süß.

DJHorn:

Noch ein weihnachtlicher Gruß an unsere Besucher?
Ledermantel:
Ja, ein frohes Fest & laßt Euch auch mal etwas Alternatives zum spießigen Weihnachstbaum einfallen.

Ja. Genau. Jeder, der sich eine weitere lustige Variante aus dem Kopf drückt, darf sie mir gerne zuschicken, damit ich sie an dieser Stelle präsentiere...mal sehen, ob Euch was einfällt....trotz obiger Bemerkung auch von mir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest...

DJHorn

KONTROLLIERTER KRACH - MASCHINENFEST 2000 IN AACHEN

Rhythmisch, lärmend und vor allem laut. Das sind die Zutaten einer der extremsten Formen elektronischer Musik. Noise-Fans hatten vom 20. bis 22. Oktober die Möglichkeit gehabt an einem unvergeßlichen Event teilzunehmen, nämlich dem Maschinenfest; dieses Jahr im AZ in Aachen.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen gaben 23 Bands aus der ganzen Welt eine Kostprobe ihres Könnens. Mit dabei waren auch WINTERKÄLTE, MS GENTUR, KLANGSTABIL, SYNAPSCAPE, SONA EACT und CONVERTER. Aber nicht nur die Bands waren international vertreten, sondern auch viele der ca. 520 Gäste kamen aus dem Ausland ( Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, England, Österreich, Dänemark, Israel und USA ).
Die Stimmung war phantastisch! Selten habe ich es erlebt, daß bei einem Konzert die Fans von der ersten bis zur letzten Reihe abgehen,... bis der Schweiß von der Decke tropfte!
Zwischenfälle blieben größtenteils aus. Zwar spielten die Gruppen oft nicht zur angekündigten Zeit, aber da zwischen den Auftritten einige Spitzen-DJs die Masse beschäftigte ( u.a. P.A.L. und Raoul Rotation von NOISEX ), störte sich niemand daran. Gewalttätige Auseinandersetzungen gab es definitiv keine. Alles lief zwar recht wild, aber absolut friedlich ab.
Eine Wochenendkarte kostete 75,- und dazu gab es den Maschinenfest-2000-Sampler gratis. Dies alles, plus die sehr fairen Preise für Getränke und Essen, minus der stickigen Luft im Konzertraum ergibt: das geilste Event des Jahres in Aachen! Die meisten Gäste haben das Fest genossen und ich bin mir sicher: die Maschinenmenschen kommen nächstes Jahr wieder und zwar zahlreicher als zuvor! Also, bis zum nächsten Mal!

Marcel


PS: Ein ganz heißer Tip von mir: vergeßt eure Ohrenschützer oder -stöpsel nächstes Jahr nicht!!!...

Nun ist es also soweit, ein zugegeben exotischer Schreibstil des Herrn Oblivian, aber duchaus abwechslungsreich...

AQUIS GRANNI im Jahr 2000 erae vulgari bzw. 96 im Äon des Horus

Die Bäderstadt Aquis Granni wog ihr Dasein in einem delikaten und doch penetranten Duft nektarschwangerer Frühlingsblüten. In einem der sehr privaten und fast ländlichen Parks, die die zivilisierte Decke von Aquis Granni aufreissen und mit ihren festungsähnlichen Bauten ein Leben in postterrestrischen Dimensionen direkt neben dem profanen ermöglichen, hielt die hermetische Loge ein Tanzfest zu Ehren des Pan. Die Festivitäten wurden wie immer wohlüberlegt vorbereitet und verliefen nach den strengen Codices der Bruderschaft, die die Abläufe im Regelfall gegen jegliche Angriffe feindlich orientierter Gesellschaften abschirmen. Zu später Nachtstunde - der genaue Zeitpunkt konnte a posteriori nicht mehr bestimmt werden - meldeten einige Agenten die Sichtung eines Schuhpaares unter der verschlossenen Tür eines Separees in den Wasch- und Toilettenräumen der Festung. Die Entdeckung wurde vom Generalagenten Bruder W. (*) gemacht und weitergetragen und sorgte im Kreis der im Waschraum versammelten übrigen Agenten für Kopfzerbrechen. Mit Kletterkünsten verschaffte man sich urteilende Blicke ins innere des Separees und entdeckte, dass die Schuhe Teil der Bekleidung eines Mitbruders waren, der - anscheinend seiner Sinne beraubt - leblos und doch verkrampft die Basis eines Toilettenbeckens umarmte. Nach endlos scheinenden Beratungen beschlossen die Agenten, mit Hilfe geheimer Exorzismen den hekatischen Dämon zu bannen und unschädlich zu machen. Aus dem lebensgefährlichen Unterfangen wurde ein Erfolgloses, denn der soporöse Bruder verweigerte jegliches Reagieren. War hier möglicherweise eine Verschwörung der stets anonym arbeitenden bayrischen Illuminaten verantwortlich? Diese Frage konnte nicht ohne weiteres erörtert werden, man schritt zum nächsten Erweckungsritual. Technisch trickreich wurde die Tür des Separees eröffnet, die Nachbartür dagegen verschlossen, so dass sämtliche Benutzer der Toiletten gezwungen waren, den mit Fluch belegten Raum aufzusuchen. Man erhoffte sich, den Dämon mittels in Exkrementen konzentrierter negativer Energie zum Rückzug zu zwingen. Wie naiv und den hermetischen Künsten unwürdig! Nichtsdestotrotz setzten die Agenten auf diese Karte. Jeder den Vorraum betretende Bruder wurde nach seinem Entleerungsvorhaben gefragt und dazu animiert, sein Geschäft - sei es Defäkation, sei es Emesis - auf dem umarmten Klosett zu verrichten. Die Operation stand unter einem schlechten Stern, denn niemand erklärte sich bereit an dem mit erheblichen Gefahren verbundenen Ritual teilzunehmen. Trotz des Risikos, ebenfalls der Paralyse anheimzufallen, begannen die verzweifelten Agenten taktile Reize auf ihren unbekannten Logenbruder auszuüben, worauf dieser lediglich mit Verfallen in Embryonalstellung und noch innigerem Liebkosen der Toilette antwortete. Jegliche Hoffnung war dahin, doch plötzlich betrat, wie telekinetisch gesteuert, der Hauptexorzist des Inneren Logenzirkels die Bühne, informierte sich über die prekäre Lage und stellte den Besessenen unter Anwendung unbekannter Formeln innerhalb zweier Minuten auf die Beine. Es war ein grauenhafter Anblick! Der Erweckte wies an sämtlichen unbedeckten Körperpartien eine von aschgrau bis blassgrün reichende Verfärbung auf, seine Lippen entliessen einen langen, zähen, mit einem enormen Flüssigkeitstropfen bolaartig endenden Sekretfaden. Vollkommen apathisch und grobmotorischen Ganges verliess er, vom Hauptexorzisten gestützt, den Schauplatz. Nach längeren Gesprächen drängte sich bei den Agenten der Verdacht auf, der Paralysierte gehöre dem linken Pfad einer tantrischen Schule an und habe versucht, ein mystisches Erlebnis mit Hilfe einer völlig vermessenen Menge Ethanols zu erreichen, was natürlich die Illuminaten-Theorie keineswegs ausschliesst. Die Ursprünge des Geschehenen werden wohl ewig verborgen bleiben...

Oblivian

*)Name ist der Redaktion bekannt


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